Füllstand der Gasspeicher fällt auf 87,3 Prozent – wärmeres Wetter bremst Rückgang der Vorräte
Der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland ist am Dienstag auf 87,3 Prozent gefallen. Das waren 0,31 Prozentpunkte weniger als am Vortag. Der Rückgang der Füllstände hat sich mit dem wärmeren Wetter damit deutlich verlangsamt. Das geht aus Daten hervor, die der europäische Gasspeicherverbandes GIE veröffentlichte.
Der Vorrat an Erdgas verringerte sich auf 214,9 Terawattstunden. Dies allein reicht für weniger als den Verbrauch von zwei Wintermonaten. Zum Vergleich: Im Januar und Februar 2022 zusammen waren in Deutschland knapp 227 Terawattstunden Gas verbraucht worden.
Das kalte Wetter hatte den Gasverbrauch zuvor stark steigen lassen und das Ausspeichern beschleunigt. Der Verlauf des Füllstandes weicht von den Bestwerten der Vorjahre mittlerweile deutlich nach unten ab. Das zeigt auch diese Grafik.
Die Bundesnetzagentur bewertet den Füllstand der Gasspeicher als „stabil“, die Gaslage insgesamt aber als „angespannt“, weil der Verbrauch zu hoch ist, um das Sparziel von 20 Prozent im Vergleich zu den vier Vorjahren zu erreichen.
Vor diesem Winter haben die Speicher eine besondere Bedeutung, da Russland kein Gas mehr liefert. Deutschland versucht die Lücke mit vollen Speichern, Einsparungen beim Verbrauch sowie zusätzlichen Gaslieferungen über bestehende Pipelines aus Norwegen und neuen LNG-Terminals für Flüssiggas-Schiffe auszugleichen.
In der Kalenderwoche 49 war der Gasverbrauch um 11,8 Prozent zur Vorwoche gestiegen. Die Woche war 2,7 Grad kälter als im Mittel der vier Vorjahre. Der Verbrauch lag nur noch um 5,2 Prozent unter dem Mittelwert dieser Jahre. Die Einsparung lag damit weit unter dem Ziel von 20 Prozent, das die Netzagentur ausgegeben hat, damit Deutschland ohne Gasmangel durch den Winter kommen kann.