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Fünf Themen des Tages: Hedgefonds knapp, Taliban und Wirtschaft

(Bloomberg) -- Europa fliegt vorneweg, Hedgefonds fast ausverkauft, deutsches BIP wächst schneller, Börsen seitwärts und Wirtschaften unter den Taliban. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

Europäische Luftfahrt

Die Luftverkehrsmärkte waren gerade im Begriff, sich zu erholen, doch nun senst die Delta-Variante des Coronavirus das zarte Pflänzchen um. Diverse US-amerikanische Airlines befürchtet bereits wieder Verluste aufgrund stornierter Buchungen, in Australien sind mit New South Wales und Victoria die beiden bevölkerungsreichsten Bundesländer im Lockdown und in China, was die Erholung für gute Teile des letzten Jahres anführte, bieten Fluggesellschaften im August so wenig Flüge an wie zuletzt im Februar. Dienstreisen leiden darunter, dass vielen Unternehmen die Wiedereröffnungen ihrer Büros verschieben. In Europa ist die Situation – nach einem harten Jahr 2020 - mittlerweile erfreulicher, denn hier spielen Impfnachweise eine große Rolle: Noch im April lag das Angebot bei nur etwa einem Drittel des Vorkrisennieaus, inzwischen ist es jedoch auf etwa zwei Drittel angestiegen. Ryanair erwartet einen Gewinn im laufenden Quartal und will im Winter neue Strecken hinzunehmen. Wizz Air Holdings Plc will bereits diesen Monat auf Vorkrisennieau zurückkehren. Die Deutsche Lufthansa AG hofft, ab dem Spätsommer Nordamerika wieder umfangreich bedienen zu können sowie Asien an Ende Jahres. Air France-KLM will in diesem Quartal ebenfalls wieder Geld verdienen und bis zu 70% des normalen Angebots fliegen.

Hedge Fonds knapp

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Mitten in der globalen Pandemie haben die ehemaligen Citadel-Händler Niall O’Keeffe und Tio Charbaghi mit Videoanrufen Investoren für ihren neuen Hedgefonds angeworben. Ein teurer Fonds mit 20% Gewinnbeteiligung und 2% Jahresgebühr und einem aus der Mode gekommenen Anlagestil. Und dennoch sammelte das Duo 1,25 Milliarden Dollar ein und schloss den Fonds für neue Investoren bereits am 1. Juli. Das war selbst in der 4-Billionen-Dollar-Industrie voller Superlative außergewöhnlich und illustriert die Rückkehr der Hedgefonds. Aber wer in den beginnenden Boom einsteigen will, könnte die Erfahrung machen, dass es für Anteile an Fonds der vielversprechendsten Managern schon zu spät ist: Derzeit nehmen in der gesamten Branche die Rekordzahl von 1.144 Hedgefonds kein neues Geld mehr an und einigen der größten und gefragtesten Fonds sind bereits geschlossen.

Börsen elanlos

Europas Börsen haben am Dienstag zwar etwas fester eröffnet. Im Mittagshandel blieb von den Kursgewinnen jedoch nur noch ein Seitwärtstrend. Der Dax notierte immerhin 0,3% im Plus. Der Chef des Aktienbereichs bei Sanlam Investments U.K sieht den Markt noch bis zum Jahresende auf der Stelle treten. “Zykliker wie Energiewerte, Finanztitel und Industrieaktie sehen vielleicht billig aus”, sagt Pieter Fourie. “Doch vielleicht hat das seinen Grund, denn die Unternehmensergebnisse werden unter Druck geraten.” Europas Börsen steuern auf den besten Monat zu seit März und die bisherigen Rekordhochs sind in Sichtweite. In Frankfurt stieg Lanxess um 1,6% angesichts des Milliardenzukaufs im Bereich antimikrobielle Schutzprodukte. Für die Dermapharm-Holding-SE-Aktie ging es indessen 4% abwärts. Anleger zeigten sich enttäuscht, das das Unternehmen aus dem Münchener Umland seinen Ausblick nicht angehoben hat.

Deutschland wächst stärker

Das Deutsche Bruttoinlandsprodukt ist im 2. Quartal schneller gewachsen als zuvor errechnet: +1,6% stehen nun zu Buche. Grund dafür waren vornehmlich robuste Ausgaben der privaten Verbraucher, die um 3,2% zunahmen. Damit könnte die deutsche Wirtschaft bereits in den nächsten Monaten das Vorkrisenniveau wieder erreichen, schätzt die Bundesbank. Aber es gibt Risiken: manche Rohstoffe werden knapp und die Lieferketten funktionieren nicht reibungslos. Und obwohl niemand einen weiteren Lockdown will, steigen auch die Infektionszahlen beunruhigend an. Womöglich ist die Prognose der Bundesbank aus dem Juni, als 3,7% Wachstum für 2021 angenommen wurden, inzwischen zu optimistisch.

Wirtschaften unter den Taliban

Die Taliban haben den weitgehend unbekannten Mohammad Idris zum Notenbankchef für Afghanistan benannt und damit der Frage, wie es konjunkturell indem Land weitergeht, ein weiteres Fragezeichen hinzugefügt. Das Land steht vor dem finanziellen Kollaps: den Bankautomaten geht das Geld aus und die Preise für Lebensmittel steigen. Mehl und Öl sind letzte Woche in Kabul um bis zu ein Drittel teurer geworden, berichten Bewohner. Die Straßen sind weitgehend leer und die meisten Banken, Drogerien und Apotheken geschlossen. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen bescheinigt der Wirtschaftskommission der Taliban bislang, die letzten 20 Jahre im verborgenen gearbeitet und durch das Eintreiben illegaler Steuern von Unternehmern und Bauern ihren Widerstand finanziert zu haben. Ein Sprecher der Taliban sagte, es liefen Verhandlungen, damit die Banken bald wieder öffnen könnten. Ajmal Ahmady, der ehemalige Chef der Zentralbank, der heute im Exil lebt, sieht eine Reihe von Schocks auf das Land zukommen, welche die Währung schwächen werden, die Inflation anheizen und Kapitalverkehrskontrollen nach sich ziehen. Mohammad Rafi Tabe, ein Sprecher des Finanzministeriums, sagte derweil, die Banken würden in einigen Tagen wieder öffnen und mit Ausnahme des geflohenen Finanzministers seien alle Mitarbeiter vor Ort und würden die Positionen, die sie vor der Machtübernahme der Taliban hatten, weiterhin ausüben.

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