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EZB hält Kurs und setzt sich von Fed ab: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Nur wenige Stunden, nachdem die Federal Reserve am Mittwoch signalisiert hatte, dass der Gipfel der aktuellen Straffungskampagne erreicht sein könnte, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde in Frankfurt: “Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.” Zumindestens für eine Weile dürften die Wege der Währungshüter diesseits und jenseits des Atlantik also divergieren.

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Historisch sind die Perioden abweichender Geldpolitik freilich rar, was die Frage aufwirft, wie lange die EZB diesen Kurs durchhalten wird. Die Geldmärkte preisen jedenfalls nur noch einen deutlich niedrigeren Zinsgipfel von 3,6% ein — letzte Woche waren es noch 3,9%.

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Tatsächlich gibt es für die Divergenz allerdings objektive Gründe: Die EZB hat die Zinssätze bei weitem noch nicht so stark erhöht wie Jay Powells Fed — 375 Basispunkte im Vergleich zu 500 —, kämpft aber weiter mit einer hohen Teuerung. Vor allem aber steht die Fed inmitten einer ausgewachsenen Bankenkrise, die der EZB bislang erspart geblieben ist.

Bleibt zu hoffen, dass die Geschichte hier kein schlechtes Omen ist. Denn eine Episode abweichender Geldpolitik war bekanntlich jene kurz nach der Finanzkrise, als Lagardes Landsmann Jean-Claude Trichet kurzzeitig die Zinsen anhob: kurz bevor die Euro-Schuldenkrise richtig eskalierte.

AKTUELLE MELDUNGEN:

  • In Reaktion auf ein Gegengebot von Bain Capital hat Silver Lake seine Offerte für die Software AG erhöht. Statt 30 Euro je Aktie soll es nun 32 Euro geben. Bain allerdings will sich die Darmstädter Softwareschmiede dem Vernehmen nach 34 Euro kosten lassen.

  • Die UBS prüft Pläne für einen Börsengang eines Teils oder der gesamten Schweizer Sparte der Credit Suisse, wie Reuters berichtet.

  • Adidas weiß noch nicht, was mit dem Berg unverkaufter Yeezy-Sneaker geschehen soll, doch der Turnaround ist wohl gut angelaufen.

  • PacWest, First Horizon und Western Alliance führten einen erneuten Kursrutsch bei US-Regionalbanken an und schürten damit die Sorgen in dem Sektor, der in den letzten Monaten durch den Zusammenbruch mehrerer Institute erschüttert worden war.

  • Die österreichische Raiffeisen Bank International hat ihre Gewinnprognose für 2023 aufgrund höherer Zins- und Gebührenerträge angehoben

  • Die US-Einlagensicherung will kleinere Banken von einer Aufstockung ihrer Absicherungsreserven ausnehmen, wie informierte Kreise berichten. Details könnten bereits nächste Woche bekanntgegeben werden.

ANALYSEN:

  • Mit der Aussicht auf eine leichte Rezession in den USA empfiehlt JPMorgan das Anlagethema “lange Laufzeit”, das im Fall eines doch einschneidenden Abschwungs erhebliches Aufwärtspotenzial biete. In den Bereichen Credit und Staatsanleihen sei es im Vergleich zu Aktien nicht überlaufen.

  • Bei Gewerbeimmobilien rechnet Starwood Capital mit einer massiven Welle von Zahlungsausfällen und Umstrukturierungen und will sich daraus ergebende Chancen ergreifen. Leerverkäufer setzten in diesen Zeiten wahllos auf fallende REIT-Kurse.

AKTIENMÄRKTE | Während der Tokioter Aktienhandel erneut feiertagsbedngt ruht, steigen in Hongkong die Kurse und auf dem chinesischen Festland sinken sie.“Wir glauben, dass die US-Zinsen ihren Höhepunkt erreicht haben und wir einen Rückgang erleben werden”, erklärte Irene Goh von abrdn im Gespräch mit Bloomberg TV. “Die Lockerung der Geldpolitik dürfte jedoch erst mit einer Rezession kommen.” Die Wall Street schloss am Donnerstag leichter, wobei es bei US-Regionalbanken einen neuen Ausverkauf gab. Nachbörslich legten die Titel von Apple zu, da die Quartalszahlen die Erwartungen übertrafen. Für Europa signalisieren die Futures einen etwas festeren Börsenauftakt.

RENTENMÄRKTE | Die europäischen Staatsanleihemärkte erholten sich am Tag der EZB-Zinsentscheidung weiter. 10j Bunds gingen mit 6 Bp niedriger Rendite aus dem Handel, wobei die Kurve steiler wurde. Händler stutzten ihre Zinserhöhungswetten, nachdem sich die Währungshüter für lediglich einen 25-BP-Schritt entschieden hatten, nach Erhöhungen von zuletzt 50 Bp. Die Falken im EZB-Rat der Europäischen Zentralbank leisteten dem Vernehmen nach keinen ernsthaften Widerstand gegen den kleineren Schritt. Heute stellt die EZB die Ergebnisse ihrer Analystenumfrage vor.

ROHSTOFFMÄRKTE | Der Ölmarkt erholt sich am Freitag erneut etwas vom Preiseinbruch am Dienstag und Mittwoch. Er steuert dennoch auf den dritten Wochenverlust in Folge zu. Gold tendiert nach drei Tagesanstiegen hintereinander am Freitag nun minimal leichter. Auf Wochensicht liegt Bullion rund 3% im Plus.

TERMINE AM FREITAG

  • Quartalszahlen: Krones, Raiffeisen Bank International, Adidas, Gea, SGL Carbon, International Consolidated Airlines, Audi, Intesa Sanpaolo

  • Hauptversammlungen: Munich Re, Vantage Towers, Drägerwerk, Knorr-Bremse, Siltronic

  • Konjunkturdaten: DE/Auftragseingang, DE/Umsatz im Dienstleistungsbereich, CH/Verbraucherpreise, FR/Industrieproduktion, CH/Währungsreserven, EU/Einzelhandelsumsatz

  • 10:00 EZB veröffentlicht Unternehmensumfrage und Survey of Professional Forecasters

  • 10:00 EZB-Direktor Elderson, Rede bei The State of the Union Event

  • 11:30 Regierungs-PK

  • Konjunkturdaten USA: Arbeitsmarktdaten

  • Ratingüberprüfung für Schweden (S&P); EFSF (Fitch); ESM (Fitch); Norwegen (Moody’s); Rumänien (Moody’s); Schweiz (Fitch)

  • Börsenfeiertag Dänemark, Japan, Südkorea

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