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EZB-Bilanz macht Zinsen zur Nebensache: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Bei der Europäischen Zentralbank steht heute eine große Entscheidung an: Die Währungshüter wollen sich auf ihrer letzten Sitzung des Jahres über eine Strategie zur Schrumpfung ihrer Bilanz verständigen. Eine weitere Zinserhöhung von einem halben Prozentpunkt — von Volkswirten und Investoren weithin erwartet — gerät da fast zur Nebensache.

Viele Details zur Reduzierung der Staatsanleihen, von denen alleine im größten Portfolio 3,3 Billionen Euro schlummern, wird Präsidentin Christine Lagarde aller Voraussicht zwar nicht präsentieren. Dennoch ist ihr die Aufmerksamkeit gewiss: Anleger sorgen sich trotz zuletzt stabiler Märkte immer noch um einen Anstieg der italienischen Renditen und das Risiko einer neuen Staatsschuldenkrise. Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat Anfang des Monats versucht, diese Sorgen aus dem Weg zu räumen und argumentiert, dass die Märkte “hinreichend resilient” sind und ein passives Auslaufen ab dem ersten Quartal “gut verkraften” können.

Die Zinserhöhungen in diesem Jahr haben sie jedenfalls gut weggesteckt. Seit Juli ist der Einlagensatz um 200 Basispunkte gestiegen, am heutigen Donnerstag werden aller Voraussicht nach 50 weitere dazukommen, so dass die Rate auf insgesamt 2% steigt. Niemals zuvor hat die EZB so aggressiv reagiert. Jedoch war sie auch noch nie zuvor mit einem solchen Inflationsschock konfrontiert. Neue Prognosen werden zeigen, dass der Preisdruck noch mindestens zwei Jahre deutlich über dem 2%-Ziel liegen wird.

AKTUELLE MELDUNGEN:

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  • Die US-Notenbank hat die Leitzinsen um 50 Basispunkte erhöht. Dabei betonte Fed-Chef Powell, dass die Fed nicht kurz davor stehen, ihre Zinserhöhungs-Kampagne zu beenden.

  • Im Rahmen der Pläne zur Ausgabe grüner Schuldverschreibungen plant Österreich im Segment erstmals die Emission von Austrian Commercial Paper (ACP) in Dollar und Pfund Sterling.

  • Angesichts der deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten will die BayernLB jedem Mitarbeiter eine Prämie von 1.500 Euro zahlen.

  • Munich Re hat angesichts einer erfreulichen Geschäftsentwicklung im nächsten Jahr einen Gewinn von 4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

ANALYSEN:

  • Die EZB wird heute voraussichtlich das Tempo ihrer Zinserhöhungen verlangsamen. Zudem werden die Währungshüter ihre Strategie zum Abbau ihres Anleihebestands vorstellen.

  • Für die Gewinnentwicklung bei Tui wird besonders die Preisgestaltung den Ausschlag geben.

AKTIENMÄRKTE | Die Börsen in Asien sinken am Donnerstag. Bereits die Wall Street hatte leichter geschlossen angesichts der Ankündigung der US-Notenbank, die Zinsen länger zu erhöhen. Auch Konjunkturdaten aus China dämpften die Stimmung. In China ist der Einzelhandelsumsatz im November um 5,9% gefallen. Das Wachstum der Industrieproduktion lag nur noch bei 2,2%, nach 5% im Oktober. Für den Handelsstart in Europa signalisieren die Futures ebenfalls Verluste. Der Dax-Future lag zuletzt 0,4% im Minus.

RENTENMÄRKTE | Am europäischen Rentenmarkt wurden am Mittwoch besonders Italien-Bonds abgestoßen. Die Bund-Renditekurve wurde steiler nachdem die deutsche Finanzagentur für 2023 ein Rekord-Emissionsvolumen ankündigte. Heute steht die Zinsentscheidung der EZB im Fokus. Volkswirte rechnen mit einem Zinsschritt um 50 Basispunkte. Christine Lagarde dürfte zudem die Grundzüge des Bilanzabbaus vorstellen. Zudem werden neue Konjunkturprognosen vorgelegt. Zuvor befinden heute auch die SNB und die Bank of England über ihre weitere Geldpolitik.

ROHSTOFFMÄRKTE | Nach der Hausse im bisherigen Wochenverlauf korrigiert der Ölmarkt am Donnerstag abwärts. Die Nordsee-Sorte Brent notierte 0,7% im Minus bei rund $82. In den drei Handelstagen zuvor war der Preis um insgesamt fast 9% gestiegen. In den USA wurde ein Teil der Keystone-Pipeline, die ein Leck erlitten hatte, wieder in Betrieb genommen. Die Internationale Energieagentur prognostizierte am Mittwoch steigende Ölpreise im nächsten Jahr, da die Sanktionen die Öllieferungen aus Russland einschränken. OPEC und Goldman Sachs zeigten sich indessen zurückhaltend in Bezug auf die Nachfrage Anfang 2023. Der Goldpreis sinkt heute den zweiten Tag in Folge angesichts der Ankündigung von US-Notenbankchef Powell, die Fed sei dem Ende ihrer Zinserhöhungskampagne noch nicht nahe.

TERMINE AM DONNERSTAG

  • In Brüssel treffen sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union; Bundeskanzler Scholz nimmt teil

  • Quartalszahlen Europa: Bertrandt, Ceconomy, Metro, H&M

  • 08:00 Pkw-Neuzulassungen und Großhandelspreise November

  • Zinsentscheidungen: Schweizerische Nationalbank (09:30), Norges Bank (10:00), Bank of England (13:00)

  • 14:15 Geldpolitische Beschlüsse der EZB. Pressekonferenz von Präsidentin Lagarde folgt um 14:45

  • US-Konjunkturdaten: Einzelhandelsumsatz, Empire State Manufacturing Index, Erstanträge Arbeitslosenhilfe, Philadelphia-Fed-Index (alle 14:30), Industrieproduktion (15:15)

  • Aufsichtsratssitzung bei Volkswagen

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