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Experten warnen vor nationalen Alleingängen bei der Impfstoffentwicklung

Die Impfallianz Gavi fordert freien Zugang zum Schutz gegen die Lungenkrankheit. Die Staaten pumpen Milliarden in die Suche nach Impfstoffen.

Pharmaexperten haben am Wochenende eindringlich vor einem Nationalismus bei der Entwicklung und Verbreitung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus gewarnt. Der Chef der globalen Impfallianz Gavi, Seth Berkley, unterstrich, dass ein wirksamer Schutz gegen die Lungenkrankheit Covid-19 als weltweit öffentliches Gut angesehen werden müsse. „Es liegt in der Natur mancher Politiker, dass sie vor allem ihre eigene Bevölkerung schützen wollen“, sagte Berkley. „Sie müssen aber erkennen, dass wir für einen erfolgreichen Kampf gegen Covid-19 die ganze Welt schützen müssen.“

Die in Genf ansässige Gavi ist eine Organisation, die sich für den weltweiten Zugang zu Impfstoffen gegen tödliche Krankheiten einsetzt. Ihr Chef reagierte auf die entflammte Debatte, nach der einzelne Staaten ihre Erfolge bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff für sich nutzen könnten. So wird vor allem befürchtet, dass etwa die USA für sich ein Sonderrecht auf den ersten Einsatz der dort entwickelten und produzierten Mittel reklamieren könnten.

Dies ist in der vergangenen Woche durch Aussagen des Chefs des französischen Pharmakonzerns Sanofi, Paul Hudson, befeuert worden. Er hatte in einem Interview gesagt, die USA könnten einen Coronavirus-Impfstoff des Konzerns möglicherweise zuerst erhalten, weil sich das Land an den Risiken der Entwicklung beteilige.

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Die Aussage hatte nicht nur in Frankreich für große Empörung gesorgt. Sanofi ruderte umgehend zurück und ließ verlauten, dass ein Impfstoff selbstverständlich weltweit zur Verfügung gestellt würde. Hudson muss am Dienstag dennoch zum Rapport bei Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron.

Der Vorfall zeigt einen wunden Punkt bei der Impfstoffentwicklung gegen Covid-19. Ein solches einsatzfähiges Produkt ist zwar noch lange nicht auf dem Markt. Aber es forschen Pharmakonzerne und medizinische Einrichtungen weltweit daran. Die USA haben dafür hohe Geldbeträge bereitgestellt.

Nach Angaben von Präsident Donald Trump sind die Vereinigten Staaten finanziell an 14 Projekten zur Entwicklung eines Coronavirus-Impfstoffs beteiligt. Die Arbeit an einem Impfstoff im Land laufe in „Rekord-Rekord-Rekord-Geschwindigkeit“.

Kritiker befürchten, dass der US-Präsident Impfstoffe zum Gegenstand seines Handelsstreits mit Europa und China machen wolle. Europa hingegen wird vorgeworfen, bei der heimischen Entwicklung eines Impfstoffs nicht koordiniert genug vorzugehen. Allerdings hat die EU-Kommission jüngst 7,4 Milliarden Euro für die Impfstoffentwicklung zugesichert.