Experten schlagen Alarm: Faule Kredite könnten zur tickenden Zeitbombe für die Euro-Zone werden
Eine Billion ist eine Eins mit zwölf Nullen. Ausgeschrieben sieht das dann so aus: 1.000.000.000.000. In diesem Fall geht es um Geld, um verdammt viel Geld. Die Europäische Bankenaufsicht beziffert die Höhe von faulen Krediten aktuell auf 940 Milliarden Euro. Eine tickende Zeitbombe, sagen Experten.
Die Aufsicht mit Sitz in London bezeichnet das Problem konsequent als „Non Performing Loans“. Das klingt zunächst nicht dramatisch – gemeint sind damit aber immer noch notleidende Kredite, die alternativ auch als Problemkredite oder toxische Kredite bezeichnet werden. Es handelt es sich dabei um Kredite mit einem sehr hohen Ausfallrisiko — oftmals ist mit einer Rückzahlung nicht zu rechnen.
Die Kredite verhindern zudem, dass die Wirtschaft richtig in Schwung kommt, da die betroffenen Banken neue Kredite nur nach aufwendiger Prüfung zur Verfügung stellen. „Das günstige Geld, das die Europäische Zentralbank derzeit zur Verfügung stellt, kommt deswegen längst nicht überall in Europa an. Investitionen werden zurückgehalten, die Wirtschaft leidet“, analysiert die „Welt“.
Die Bankenaufsicht warnt vor den Folgen, denn immer mehr Geldhäuser kämpfen mit den finanziellen Lasten. Die EU-Finanzminister befassten sich kürzlich auf Malta mit genau diesem Problem. Denn in der Euro-Zone steigt die Angst, dass die Banken irgendwann zusammenbrechen und die Wirtschaft mit in den Abgrund reißen.