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Europäische Aktien bangen um China: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- Jan-Patrick Barnert über bange Blicke nach Osten. — Fünf Themen des Tages ist jetzt auch als Gratis-Newsletter erhältlich. Zum Abo bitte hier entlang.

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Chinas Konjunktur ist ein Damoklesschwert

Kurzfristig mag die anlaufende Berichtssaison die Schlagzeilen und Kursentwicklungen dominieren, doch darüber hinaus werden Anleger in europäischen Aktien ihr Augenmerk schnell wieder auf die chinesische Konjunktur richten müssen. So manche Performance-Hoffnung stützt sich darauf, dass das Reich der Mitte europäische Aktien weiter im Aufwind halten kann, doch Strategen warnen, dass die Maßnahmen zur Stützung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hinter den Erwartungen zurückbleiben könnten.

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“Das nachlassende Wachstum in China hat europäischen Aktien in den letzten Monaten etwas den Wind aus den Segeln genommen”, sagt Max Kettner, der europäischen Aktien gegenüber eine vorsichtige Haltung einnimmt. Während eine gewisse Lockerung den Märkten geholfen habe, seien die staatlichen Stellen vorsichtiger als zuvor, “so dass eine Rückkehr zu einem Konjunkturpaket nach dem Vorbild von 2008 unwahrscheinlich ist”, so der HSBC-Stratege.

Die jüngsten Daten aus China zeigten bereits ein schwächeres Wirtschaftswachstum als erwartet und eine Kontraktion im Immobilienbereich. Besonders konjunkturabhängige europäische Sektoren wie Bergbau, Industrie und Automobil sowie Luxusgüteraktien mussten bereits Federn lassen. Und inbesondere im Lichte der teils starken Performance in diesem Jahr muss die chinesische Wirtschaft so rund wie nur möglich laufen, damit Europa seinen wichtigsten Rückwind nicht plötzlich gegen sich hat.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Verena Sepp, Alexander Kell und Boris Groendahl: Tesla für Preiskampf gewappnet, EZB missfällt Banken-Stressabbau, Passwort-Geiz hilft Netflix wenig, Lkw-Betriebsratschef setzt auf Wasserstoff, und Apple prescht bei KI hinterher.

Tesla für Preiskampf gewappnet

Teslas Strategie, mit Preissenkungen den Absatz zu steigern und damit neue Wettbewerber auf Distanz zu halten, ist zunächst aufgegangen. Der Autobauer übertraf im zweiten Quartal Gewinn- und Umsatzerwartungen. Die dadurch gesunkene Profitabilität spielte Elon Musk als kleinen Dämpfer herunter. “Es macht Sinn, Margen zu opfern, um mehr Fahrzeuge zu produzieren, da wir glauben, dass die Bewertung in nicht allzu ferner Zukunft dramatisch ansteigen wird”, so der Konzernchef. Musk kündigte an, dass Tesla die Preise wahrscheinlich weiter senken wird, wenn die Zinsen weiter steigen. Anleger goutierten das nicht, was die Aktie am Mittwoch nachbörslich auf Talfahrt schickte. Nio setzt im Wettbewerb mit Tesla auf Batteriewechselstationen und will bis Jahresende 50 davon in Europa in Betrieb haben. Bei Pacific Securities wurde der chinesische Autohersteller mit Kaufen aufgenommen.

EZB missfällt Banken-Stressabbau

Dass es rund um den Stresstest für die europäischen Banken wieder mal Stress gab, haben die Spatzen ja schon seit Wochen von den Dächern gepfiffen. Zwar basierte die Übung angeblich auf dem härtesten wirtschaftlichen Krisenszenario der Stresstest-Geschichte, doch durch die Zinswende gestärkte Gewinne und offenbar wenig gestresste Rechenweisen der Banken ließen davon in den Ergebnissen nicht viel erkennen. So drehte die EZB ein bisschen am Rad und — Schwupps! — kam ein deutlich größerer Effekt heraus. Offen bleibt dabei die grundsätzliche Frage nach der Sinnhaftigkeit von Stresstests, die immer nur die letzte große Krise nachstellen und aktuelle Entwicklungen wie überraschende Einlagenverflüchtigung, negative Effekte steigender Zinsen, oder deren Zusammenwirken außen vor lassen.

Passwort-Geiz hilft Netflix wenig

Eigentlich hatte Netflix ein ganz solides zweites Quartal. Der Streaming-Anbieter konnte 5,89 Millionen neue Kunden gewinnen, mehr als doppelt so viele wie an der Wall Street erwartet. Dass die Aktie dennoch nachbörslich um bis zu 10% einbrach, lag dann eher an der Umsatzprognose für das dritte Quartal und der Tatsache, dass das prozentuale Umsatzwachstum im Berichtsquartal bei weitem nicht mit dem Abonnentenwachstum mithalten konnte.

Lkw-Betriebsratschef setzt auf Wasserstoff

Dank eines florierenden Absatzes im ersten Halbjahr hat Daimler Truck ehrgeizige Ziele — bis 2030 soll die Umsatzrendite auf mehr als 12% steigen. Die dafür notwendigen Kostensenkungen dürften aber nicht zu Lasten wichtiger Zukunftstechnologien gehen, fordert Betriebsratschef Michael Brecht im Bloomberg-Interview. Im Fokus stünden der Elektroantrieb, das autonome Fahren und der Wasserstoff-Verbrennungsmotor, der vor wenigen Monaten noch ein Nischenthema war. Im Vergleich zur Elektrifizierung könnte die Umstellung auf Wasserstoff-Verbrennung deutlich schneller erfolgen, da die Technologie auf herkömmlichen Dieselmotoren aufbaut. Eine größere “Transformation oder Arbeitsplatzverluste” könnten so vermieden und die CO2-Neutralität in Europa schneller erreicht werden, so Brecht. Dafür sei allerdings die Unterstützung der Politik dringend erforderlich.

Apple prescht bei KI hinterher

Verpasst Apple beim Thema künstliche Intelligenz den Anschluss, könnte der Umsatzmotor iPhone im schlimmsten Fall zum Stillstand kommen — wie einst der Touchscreen-lose Nokia Communicator. Während OpenAI und Google mit ihren Chatbots und deren Möglichkeiten Schlagzeilen gemacht haben, arbeitet Apple weiter im Stillen an Anwendungen der künstlichen Intelligenz. Dem Vernehmen nach bietet die Eigenentwicklung bislang nur das, was ChatGPT, Bard & Co. auch können. Eine klare Strategie, wie die Technologie im Consumer-Bereich eingesetzt werden kann, fehlt noch. Zunächst gilt es, datenschutzrechtliche Hürden zu überwinden. Auf der Apple-Webseite werden schon mal Entwickler gesucht, die ein “robustes Verständnis von großen Sprachmodellen und generativer KI” haben und sich für den Einsatz solcher Technik im iPhone interessieren.

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