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Euro Roundtable: Trump und die Börsentrends 2017

Experten von AB-Europe GmbH, Columbia Threadneedle, Credit Suisse (IOB: 0QP5.IL - Nachrichten) , Edmond de Rothschild Asset Management und Morgan Stanley (Xetra: 885836 - Nachrichten) diskutierten Ende des vergangenen Jahres beim Kölner €uro Rountable, was die Wahl Donald Trumps für Europa, und insbesondere für Deutschland bedeutet.

Die Wahl von Donald Trump, der ab 20. Januar im Weißen Haus in Washington die Amtsgeschäfte von US-Präsident Barack Obama übernehmen wird, stand diesmal im Fokus des €uro-Roundtables in Köln. Die Experten George Szemere von Columbia Threadneedle, Dirk Wieringa von der Credit Suisse, Markus Peters von AB, Ben Zimra von Rothschild Asset Management und Jonathan Day von Morgan Stanley erklärten im Gespräch mit Moderator Dr. Martin Hüfner, Chefvolkswirt der Assenagon Asset Management Gruppe, welche Folgen die Wahl Donald Trumps für die Börse hat und vor welchen weiteren Herausforderungen Fondsmanager im kommenden Jahr stehen werden.

Im Sog der Wahlen

Das Jahr 2016 wird vermutlich in die Geschichte eingehen – nicht zuletzt wegen der Volksabstimmung in Großbritannien, die bald zum Brexit führen wird sowie der Wahl Donald Trumps. Diese hoch brisanten politischen Ereignisse hatten auch Einfluss auf die Finanzmärkte: zunächst in der Zeit davor, als unter dem Eindruck verschiedener Umfrageergebnisse jeweils über den Ausgang der Wahlen spekuliert wurde. Danach verarbeiteten die Börsen die überraschenden Abstimmungsergebnisse. Doch wie geht es weiter? Was kommt 2017? Welche Politik ist von Donald Trump zu erwarten? Und was bedeutet das für die Entwicklung verschiedener Anlageklassen? Das (Shenzhen: 002421.SZ - Nachrichten) wollten die Experten des €uro-Roundtables im Gespräch klären.

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Trump und die Börse

„Trumps Wahl könnte zu einer längeren Aktienrally führen“, antwortet George Szemere auf die Frage nach den Folgen der US-Wahl für die Börse. „Wir sehen ja, dass die die Entscheidungen der Fed und der Politik eine immer größere Rolle für die Börse spielen. Die Volatilität könnte deshalb auch weiter zunehmen“, so Szemere. Doch eine höhere Volatilität sei kein Problem. Wichtiger sei, dass die Hoffnung überwiegt, dass Trump als Präsident nicht so agieren wird wie als Wahlkämpfer. „Man (Swiss: MAN.SW - Nachrichten) sollte ihm also erst einmal 100 Tage Zeit geben, um beurteilen zu können, was er tatsächlich bewirkt. Und da kann er schon durch sein Auftreten viel erreichen“, so Szemere.

Auch Markus Peters von AB erwartet neue Impulse für die US-Wirtschaft. „Die angekündigten Investitionen und eine insgesamt lockerere Steuerpolitik dürften sich positiv auswirken“, so Peters. „Es kann passieren, dass durch Trumps Politik tektonische Bewegungen entstehen“, sagt Dirk Wieringa von der Credit Suisse. „Je nachdem, wie sich die Politik und die Märkte entwickeln, muss man da als Fondsmanager reagieren. Nehmen Sie beispielsweise die Energie-Branche. Steigen Ölpreise und lockert Trump die Umweltvorschriften, profitiert die Fracking-Industrie. Sinken die Ölpreise, dann profitieren davon andere Branchen. Abwarten ist also keine Option (Frankfurt: OINA.F - Nachrichten) “, so Wieringa.

Diesseits des Atlantiks: Europa, die EZB und das Problem mit den Populisten

Die Experten sind sich einig: Auch diesseits des Atlantiks spielen die Notenbank und politische Einflüsse eine immer größere Rolle. So wird die Europäische Notenbank wohl bei ihrer expansiven Geldpolitik bleiben, während die Zinsen in den USA steigen werden. Die Frage ist, welche Folgen diese Zinsdivergenz für den Euroraum hat. „Die EZB hat bei ihrer letzten Sitzung am 8. Dezember 2016 angekündigt, ihr Anleihekaufprogramm bis mindestens Ende 2017 durchzuziehen, um die Inflation anzukurbeln. Damit verfolgt Mario Draghi konsequent sein Ziel, dass er sich 2014 gesetzt hat, nämlich zwei Prozent Inflation im Euroraum zu erreichen“, sagt Eliezer Ben Zimra von Edmond de Rothschild Asset Management.

Gleichzeitig warnt Ben Zimra vor den kaum abschätzbaren Folgen der anstehenden Wahlen im kommenden Jahr. „In Frankreich, Italien, in den Niederlanden und auch in Deutschland können die anstehenden Wahlen einen erheblichen Einfluss auf die Eurozone haben. Stellen Sie sich vor, was passieren würde, wenn eines dieser Länder die Währungsgemeinschaft verlassen würde“, so Ben Zimra. Auf eine mögliche Absicherungsstrategie angesprochen, empfiehlt Ben Zimra eine vergleichsweise einfache Lösung. „Die beste und preiswerteste Absicherung ist Cash“, so Ben Zimra.

Auch Jonathan Day von Morgan Stanley sieht die anstehenden Wahlen in 2017 mit Spannung. „Es kann sein, dass die eine oder andere Wahl den Brexit in den Schatten stellt. Der Aktienmarkt dürfte deshalb volatil werden“, so Day. Als Absicherung empfiehlt er Gold. „Mit Gold als Safe Haven behält man die Währungs- und Inflationsseite im Blick“, so Day.

Chancen und Strategien für 2017

Das Jahr 2017 wirft angesichts der aktuellen Entwicklungen in der Politik und am Geldmarkt spannende Fragen auf. Das muss nicht nur von Nachteil sein. Die Expertenrunde sieht auch Chancen für die kommenden zwölf Monate, die man mit den passenden Strategien nutzen könnte. „Mit Long-Short-Strategien können sich Anleger marktneutral positionieren“, rät etwa George Szemere. „Viel Diversifikation und wenig Korrelation im Portfolio ist die beste Strategie in unsicheren Zeiten“, so Szemere.

„Die Gewinnerwartungen für 2017 sind höher als für 2016. Das birgt natürlich die Gefahr von Überbewertungen und damit die Aussicht auf mehr Volatilität im Aktienmarkt“, erklärt Jonathan Day. Sein Rat: „Man sollte nicht blind in Indizes investieren, sondern selektiv vorgehen. Da ist gezieltes Stock Picking gefragt“, so Day.

„Man darf natürlich nicht nur auf Aktien setzen“, ergänzt Markus Peters. „Als Anleger braucht man auch Assets, mit denen man Gewinne erzielen kann, wenn es am Aktienmarkt abwärts geht. Anleihen gehören definitiv dazu“, so Peters. „Long Only wird nicht endlos funktionieren“, pflichtet auch Dirk Wieringa bei. Deshalb gehörten Alternative Investments ins Depot. „Die AI-Branche ist transparenter geworden. Das kommt ihr – und damit auch den Anlegern –zugute“, so Wieringa.

(MvA)