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Erstes Cannabis-Unternehmen geht in New York an die Börse

 

Erstes Cannabis-Unternehmen geht in New York an die Börse
Erstes Cannabis-Unternehmen geht in New York an die Börse

Es war ein Debut wie, es sich gehört. Das kanadische Unternehmen Tilray hat am ersten Handelstag an der New Yorker Technologie-Börse Nasdaq 32 Prozent zugelegt – und das in einem schwachen Markt. Für den Hersteller von medizinischen Marihuana-Produkten ist das eine wichtige Bestätigung.

Der Gang aufs Parkett war ein mutiger Schritt. Es ist das erste Mal, dass ein Cannabis-Unternehmen in den USA an die Börse geht. Die großen Produzenten Cronos und Canopy Growth haben sich in der Vergangenheit für duale Listings in Toronto und in New York entschieden.

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In Kanada ist der Gebrauch von Cannabis zu medizinischen Zwecken legal. In den USA lediglich in 30 der 50 Bundesstaaten, aber nicht auf Bundesebene.

 

Tilray-Chef Brendan Kennedy machte sich bei seiner Entscheidung einen strategischen Vorteil zugute: Unternehmen können in den USA gelistet werden, wenn ihr Geschäft in ihrem Heimatmarkt legal ist. Amerikanische Cannabis-Produzenten dürfen dagegen weder in den USA noch in Kanada an die Börse, weil der Cannabis-Konsum in den USA auf Bundesebene verboten ist. Die Firmen würden daher auch in Kanada gegen Regeln der Börsen verstoßen.

Mit einem Listing in den USA bekommt Tilray Zugang zu größeren Kapital-Pools und mehr Aufmerksamkeit. Unter US-Präsident Barack Obama haben eine ganze Reihe von Bundesstaaten den Cannabis-Konsum zu medizinischen Zwecken und zum Teil auch für den Freizeitgebrauch legalisiert. Auf der Bundesebene gab es die Vereinbarung, dass der Gebrauch zwar nicht legal ist, jedoch von den Behörden nicht weiterverfolgt wird.

Unter Obamas Nachfolger Donald Trump hat sich die Stimmung jedoch wieder gedreht. Sein Justizminister Jeff Sessions hat gleich zu Beginn seiner Amtszeit im Januar wieder eine scharfe Gangart angeordnet. Cannabis wird in der gleichen Kategorie wie Heroin eingestuft. Daher haben Cannabis-Unternehmen, egal ob sie anbauen oder die Produkte verkaufen, oft kein Bankkonto.

 

Die Institute würden sonst gegen Bundesrecht verstoßen und riskieren, ihre Lizenz zu verlieren. Auch ihre Steuern zahlen sie in bar, was mit einer zusätzlichen Gebühr verbunden ist. Mehrere Bemühungen, dieses Problem zu lösen, sind gescheitert. Sessions gilt als harter Drogen-Kritiker.

Kennedy glaubt dennoch an den Erfolg der Branche. Schon heute beliefert sein Unternehmen Patienten, Apotheken, Behörden und Forscher in zehn Ländern, auch in Deutschland. Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat zudem angekündigt, Cannabis ab Oktober auch für den Freizeitkonsum zu legalisieren. In Deutschland ist Cannabis nur zu medizinischen Zwecken und mit Rezept erlaubt.