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Engie akzeptiert die Offerte von Veolia – allerdings mit Bedingungen

Veolia, Marktführer für Wasser- und Umweltdienstleistungen in Frankreich, steht kurz vor der Übernahme des Konkurrenten Suez. Aber Engie verlangt neue Zusagen.

Der französische Energieversorger Engie hat das Angebot des Wasser- und Umweltkonzerns Veolia akzeptiert, Engies Beteiligung von knapp 30 Prozent am Abfallentsorger Suez zu übernehmen. „Das neue Angebot entspricht unseren Erwartungen mit Blick auf den Preis und die sozialen Garantien.“ teilte der Verwaltungsrat am Abend mit. Veolia besserte in dieser Woche sein Gebot von 15,50 auf 18 Euro je Aktie auf.

Allerdings verlangt der Verwaltungsrat, dass Veolia seine auf den 30. September befristete Offerte bis zum 5. Oktober verlängert und in der Zwischenzeit verbindlich festlegt, dass er kein unfreundliches allgemeines Übernahmegebot für die noch ausstehenden Suez-Aktien abgeben wird. Veolia reagierte am Abend positiv auf das Ansinnen des Engie-Verwaltungsrats, die Angebotsfrist bis nächsten Montag zu verlängern.

Der Mischkonzern Engie ist mit einer Beteiligung von gut 30 Prozent der wichtigste Aktionär von Suez, dem größten Veolia-Konkurrenten in Frankreich. Im Juni war bekannt geworden, dass sich Engie voll auf die Energiewirtschaft konzentrieren und seine Beteiligung an der Wasserversorgungs- und Umwelt-Dienstleistungsgruppe zum Verkauf stellen wolle.

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Ende August hatte Veolia-Chef Antoine Frérot sein bis zum 30. September befristetes Gebot für den Kauf der Beteiligung bekannt gemacht und zugleich gesagt, dass er im Erfolgsfalle aus kartellrechtlichen Gründen die französische Wasserversorgung von Suez abspalten und danach ein Übernahmegebot für die restlichen Aktien von Suez machen werde.

Die Offerte hat das Suez-Management kalt erwischt. Seitdem versucht es, die Aktionäre mit dem Versprechen einer Sonderdividende zu ködern und das als unfreundlich qualifizierte Gebot abzuwehren. Dafür werden zahlreiche Müll- und Recycling-Aktivitäten verkauft. Ein großer Teil davon soll an die deutsche Schwarz-Gruppe gehen, die Mutter vom Discounter-Riesen Lidl. Die will künftig stärker im Recycling-Geschäft mitmischen. Suez hat auch „strategische Partnerschaften“ mit Schwarz in Aussicht gestellt, ohne die bereits zu konkretisieren.

Wassergeschäft in Stiftung ausgelagert

Trotz intensiver Bemühungen gelang es Suez-Chef Bertrand Camus nicht, einen alternativen Käufer für das Aktienpaket zu finden, das Engie hält. Um Veolia abzuwehren, lagerte Suez seine französischen Wasseraktivitäten in eine Stiftung nach niederländischem Recht aus. Damit wäre es für Veolia unmöglich, die Auflagen der Wettbewerbshüter zu erfüllen. Allerdings ist umstritten, ob die Auslagerung rechtlich haltbar ist.

Der Verwaltungsrat von Suez hatte sich am Mittwochvormittag getroffen und auch das neue Gebot von Veolia als unzureichend abgelehnt. Nach wie vor drohe die Zerschlagung des eigenen Unternehmens nach einer Fusion mit Veolia. In einem Kommuniqué appelliert der Verwaltungsrat an den Hauptaktionär Engie, „über die Zukunft von Suez nicht zu den Bedingungen und dem von Veolia diktierten Zeitrahmen zu entscheiden.“

Am Donnerstagmorgen meldete überraschend der französische Fonds Ardian – die frühere Axa Investment Managers – sein Interesse am Erwerb der Beteiligung von Engie an Suez an. Demnach wolle Ardian ein Übernahmegebot für die noch ausstehenden Aktien lancieren.

„Ardian will ein Konsortium privater und öffentlicher institutioneller Investoren aufbauen, mehrheitlich französisch, um dieses Projekt zu verwirklichen und ein freundliches Übernahmegebot zu starten“, schreibt der Fonds in einer Pressemitteilung. Engie bezeichnete dies zunächst als „vage Absichtserklärung“, da weder ein konkretes Angebot noch ein Preis genannt würden. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass der Fonds, der rund 100 Milliarden Dollar (85 Milliarden Euro) an Aktiva hält, in den nächsten Tagen sein Vorhaben konkretisiert. Das Suez-Management stellte sich voll hinter den Vorschlag.