Reichster Mann der Welt, Seriengründer, Twitter-Besitzer: Elon Musk ist zweifelsohne eine der faszinierendsten Persönlichkeiten des 21. Jahrhunderts. Der streitbare Tesla-CEO besitzt allerdings auch eine ziemlich dunkle Seite, wie seine Tweets und die neue Biografie von Walter Isaacson enthüllen.
Das sind zehn erstaunliche Fakten, die Elon Musks Leben, seine Unternehmen und seinen Einfluss auf die moderne Gesellschaft beleuchten.
Unglückliche Kindheit in Südafrika
Wer Elon Musk verstehen will, sollte die neue Biografie des Starjournalisten Walter Isaacson lesen, in der der frühere Chefredakteur des "Time Magazine" neue Eindrücke über Elon Musks Entwicklung zutage bringt. Etwa die einer traurigen Kindheit in Südafrika.
Elon Reeve Musk wurde am 28. Juni 1971 in Pretoria, Südafrika, geboren. Sein Vater Errol triezte ihn; in der Schule oder im Zeltlager wurde er mitunter brutal verprügelt. "Er trägt Dämonen aus seiner Kindheit in sich, tiefe Verletzungen", resümiert Biograf Isaacson letzten Monat auf "Spiegel Online".
Ein früher Unternehmer und Studienabbrecher
Elon war gerade mal 13 Jahre alt, als er seinen ersten Geschäftsdeal machte. 1984 verkaufte er das von ihm ein Jahr zuvor entwickelte und selbst programmierte Computerspiel namens "Blastar" für 500 Dollar an die Computerzeitschrift "PC and Office Technology".
Die Universität interessierte Musk indes nie wirklich. Musk hat zwei Studiengänge begonnen, aber nie beendet. Er begann ein Studium an der Queen's University in Kanada und wechselte später zum Studium der Physik und Wirtschaft an die University of Pennsylvania. Später ging er an die Stanford University, verließ sie jedoch nach nur zwei Tagen, um sich auf Geschäftsunternehmungen im Bereich erneuerbare Energie und Raumfahrt zu konzentrieren.
Zip2 ebnet Weg zum geschäftlichen Erfolg
Seinen ersten geschäftlichen Erfolg feierte Musk bereits in seinen 20er-Jahren. 1995 hatte er mit seinem Bruder Kimbal Musk Zip2 gegründet – ein Unternehmen, das ortsbezogene Online-Verzeichnisse und Geschäftsinformationen anbot. Die Idee war, Nutzern im neu aufkommenden Medium Internet zu ermöglichen, Informationen über lokale Unternehmen und Karten für verschiedene Städte zu finden. Zip2 entwickelte auch Softwarelösungen für Zeitungen, um deren Inhalte online verfügbar zu machen.
Zip2 gilt als eines der ersten Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von ortsbezogenen Diensten und Verzeichnissen spezialisierte und legte damit den Grundstein für Musks weitere Erfolge in der Technologiebranche. 1999 erwarb der damalige Computerriese Compaq Zip2 für rund 307 Millionen US-Dollar und verschaffte Musk damit das Startkapital für zukünftige Unternehmungen.
X.com als Paypal-Vorläufer
Das nächste Kapitel in Elon Musks illustrer Karriere als Seriengründer war der Online-Zahlungsdienst X.com, der nach der Übernahme in Paypal umbenannt wurde. Der Erfolg von Paypal veränderte die Art und Weise, wie Menschen online bezahlen und verschaffte Musk weitere finanzielle Unabhängigkeit. Er reinvestierte den Gewinn in seinen Kindheitstraum – das Raumfahrtunternehmen SpaceX.
Der Traum von Mars
Elon Musk gründete SpaceX (Space Exploration Technologies Corp.) im Jahr 2002 mit der Ambition, das Leben multiplanetarisch zu gestalten. Musks ultimatives Ziel ist es, eine Kolonie auf dem Mars zu gründen, um die Menschheit vor möglichen zukünftigen Katastrophen auf der Erde zu schützen.
Tesla und der Weg auf den Tech-Olymp
Seinen Reichtum und Kultstatus verdankt Musk unterdessen dem Einstieg in die Elektromobilitätsbranche. Seit 2003 ist Musk CEO von Tesla, einem Unternehmen, das die Elektromobilität populär gemacht hat. Mit Modellen wie dem Model S, Model 3 und Model X hat Tesla den Weg für nachhaltige Transportmittel geebnet.
Der Weg zum reichsten Mann der Welt dank Tesla-Aktien war indes steinig. Der Elektroautopionier kämpfte lange mit roten Zahlen und stieg erst Ende der 10er-Jahre zum Börsenstar auf. Dann ging es aber schnell: Die Aktie verfünfundzwanzigfachte sich von 2019 bis 2022.
Neuralink und die Verbindung von Mensch und Maschine
Im Jahr 2016 gründete Musk zudem ein Neurotechnologie-Unternehmen, das daran arbeitet, das menschliche Gehirn direkt mit Computern zu verbinden: Neuralink. Das Unternehmen entwickelt Implantate, die das Potenzial haben, neurologische Erkrankungen zu behandeln und menschliche Fähigkeiten zu erweitern.
Das ultimative Ziel? Die Menschheit mit künstlicher Intelligenz zu verschmelzen, zu der er allerdings ein gespanntes Verhältnis hat. Doch drei Unternehmen sind offenbar nicht genug: Ende 2016 gründete Musk zudem The Boring Company, um Staus in Großstädten zu reduzieren. Das Unternehmen plant unterirdische Verkehrswege und hat bereits Tunnelprojekte in Städten wie Los Angeles gestartet.
Vater von 11 Kindern
Elon Musk ist nicht nur sehr produktiv darin, Unternehmen zu gründen – sondern auch Familien. Mittlerweile ist der 52-Jährige elffacher Vater – mit drei verschiedenen Frauen. Musk folgt damit seinem Credo: "Die Geburtenrate könnte die größte Bedrohung für die Zukunft unserer Zivilisation sein", erklärte Musk ehemals. Und witzelte einst auf damals noch Twitter ob seiner Kinderschar: "Ich tue mein Bestes gegen die Unterbevölkerung"
Fußabdruck in der Popkultur
Elon Musk ist heute als reichster Mann der Welt mit einem Vermögen von mehr als 200 Milliarden Dollar und mit über 160 Millionen X (ehemals Twitter)-Followern omnipräsent. Doch bereits vor mehr als einer Dekade hinterließ der Seriengründer seine Fußspuren in der Popkultur.
So heißt es immer wieder, dass Robert Downey Jr.s Darstellung von Tony Stark (Iron Man) in den Marvel-Filmen teilweise auf Elon Musk basiert. Musk selbst hatte sogar einen Cameo-Auftritt im Film "Iron Man 2"(2010).
Elon Musks dunkle Seite
Zweifelsohne ist Elon Musk eine der schillerndsten Persönlichkeiten im Technologiesektor – für viele Fans der eigentliche Nachfolger des legendären Apple-Gründers Steve Jobs. Musks Erfolge sind absolut beeindruckend, aber es gibt auch eine dunkle Seite seines Charakters, die immer wieder in die Schlagzeilen gerät.
Für Eskapaden sorgt Musk beständig auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, der ihm nach der spektakulären Übernahme im vergangenen Jahr gehört. „Ich habe mir einige Mal in den Fuß geschossen“, gibt Musk selbst in Bezug auf seine Twitterei zu. Im Jahr 2018 twitterte Musk etwa, er erwäge, Tesla von der Börse zu nehmen und hätte angeblich die Finanzierung gesichert, was sich später als irreführend herausstellte. Dies führte zu rechtlichen Konsequenzen und einer Geldstrafe der US-Börsenaufsicht SEC.
Darüber hinaus gab es Vorwürfe, dass Musk seine Macht und seinen Einfluss genutzt haben soll, um unliebsame Kritiker mundtot zu machen. Ein Beispiel hierfür ist der Vorfall, bei dem er einen Höhlentaucher, der an der Rettung von Kindern in einer thailändischen Höhle beteiligt war, auf Twitter als "Pädo-Typ" bezeichnete. Des Weiteren wurden in den Tesla-Fabriken Sicherheitsbedenken und Arbeitsbedingungen kritisiert. Musk hat die Bedenken in der Vergangenheit oft heruntergespielt, was zu Kritik an seiner Führungsfähigkeit führte.
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