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Von der Digitalbank-Wüste zur Zins-Steppe: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Es ist kein Geheimnis, dass Deutschland in Sachen Digital- und Onlinebanking weit hinterhinkt. Wer im Finanzzentrum Frankfurt schon mal probiert hat, Taxi oder Kaffee bargeldlos zu bezahlen, weiß wovon ich spreche. Was für viele ein Ärgernis ist, sehen andere Marktchance — zum Beispiel die niederländische ING, wie CEO Steven van Rijswijk gestern im Quartals-Call erklärte. Die Niederländer könnten ja stolz auf ihr digitalisiertes Land sein, “aber in Deutschland ist es immer noch so, dass viele Dienstleistungen manuell sind und viel Zeit in Anspruch nehmen”. Deswegen sei der Markt für Banken mit dem digitalen Angebot der ING sehr attraktiv.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Auf Kundenfang geht die ING aber gar nicht in der Digitalwüste, sondern eher in der Zinssteppe Deutschland. Für ein paar mehr Basispunkte beim Tagesgeld gibt es auch einiges an Spielraum, wie die Quartalszahlen (nicht nur) der ING zeigen — mittlerweile verdienen die Banken ordentlich, wenn sie Einlagen bei der EZB parken. Das Zinsergebnis der ING ist im deutschen Privatkundengeschäft mal eben um fast 90% nach oben gesaust. Die EZB zahlt ja mittlerweile 3,25% auf Einlagen von Banken, da kann die ING schon mal den Neukunden sechs Monate lang 3% anbieten (vor allem wenn es danach wieder auf 0,6% zurückgeht). Da ist noch Luft nach oben.

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AKTUELLE MELDUNGEN:

  • Für die UBS haben mit bei der Integration der Credit Suisse der Umgang mit der Investmentbank und Sparmaßnahmen Priorität, wie die Financial Times berichtet. Mindestens acht leitende CS-Mitarbeiter wechseln, wie zu hören ist, zur spanischen Santander.

  • USA genehmigen möglichen Milliarden-Verkauf von Boeing-Kampfhubschraubern an Deutschland.

  • Im Bieterstreit um die Software AG meldet sich jetzt via FT der 8%-Eigner Schroders zu Wort: Silver Lakes Angebot unterbewerte die Firma.

  • Der Allianz-Fondsmanager Pimco hat im ersten Quartal Zuflüsse verzeichnet, nachdem es im vergangenen Jahr vor allem Abflüsse gab.

  • Der Schweizer Luxusuhrmacher Richemont hat im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen. Vor allem der Umsatz in China ging wieder voran.

ANALYSEN:

  • Die Unmassen von Liquidität im Bankensystem machen es für die EZB nicht einfacher, die Inflation unter Kontrolle zu bringen.

  • Bei der Gesamtinflation in Deutschland ist in diesem Monat mit einem Rückgang, im Juni jedoch wieder mit zunehmender Teuerung zu rechnen, wie Bloomberg Economics ausführt.

  • Kasachstan entwickelt sich mit den Sanktionen gegen Russland zu einem Finanzzentrum, dessen Rolle an Dubai erinnert.

AKTIENMÄRKTE | Die Börsen in Asien legen am Freitag leicht zu angesichts der Nachricht, dass US-Sicherheitsberater Jake Sullivan Chinas Spitzendiplomaten Wang Yi getroffen hat. Washington ist darauf aus, die bilateralen Spannungen zu verringern. Die Wall Street schloss am Donnerstag kaum verändert. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hat den höchsten Stand seit Oktober 2021 erreicht, was Rezessionsängste schürte. Indessen blieb die Teuerung der Erzeugerpreise mit 0,2% minimal unter den Erwartungen. Gesucht war die Aktie der Google-Mutter Alphabet, die bei der Produktneuausrichtung auf KI schneller vorankommt als erwartet. Für Europa signalisieren die Futures einen etwas festeren Handelsstart.

RENTENMÄRKTE | Europäische Staatspapiere waren am Donnerstag den zweiten Tag in Folge gesucht. EZB-Rat de Cos erklärte, die Zinsen befänden sich bereits seit einiger Zeit auf einem Niveau, das die Konjunktur dämpfe. Indessen wollte Bundesbankchef Nagel nicht ausschließen, dass es auch nach dem Sommer noch Straffungen der EZB-Geldpolitik geben könnte. Auch EZB-Chefin Lagarde äußerte sich am Rande des G7-Finanzpolitiktreffens in Japan, mit der bekannten Botschaft, dass die Notenbank mit ihren Zinserhöhungen noch nicht fertig ist. Die Bundesregierung indessen rechnet auf Sicht bis 2027 mit um 70 Milliarden Euro rückläufigen Steuereinnahmen.

ROHSTOFFMÄRKTE | Der Ölmarkt tendiert im frühen Freitagshandel minimal leichter, nachdem die Preise an den zwei Sitzungen zuvor insgesamt 3% nachgegeben hatten. Signale der Schwäche kommen inzwischen auch von den Ölkassamärkten. Die Raffineriemargen bleiben niedrig. Der Goldpreis sinkt heute den dritten Tag in Folge, womit er sich wieder der Marke von $2.000 je Unze nähert. RBC sieht Gold als beste Absicherung gegen Ängste in Verbindung mit dem US-Schuldendeckel.

TERMINE AM FREITAG

  • Quartalszahlen: Mazda, Societe Generale, Allianz, Fraport (Verkehr), Vitesco, Richemont, Energiekontor, Progress-Werk Oberkirch, EnBW, Volkswagen (Auslieferungen), Borussia Dortmund, Nordex, Patrizia

  • 09:00 Bundestag, Plenum

  • 09:15 Bundesbankpräsident Nagel spricht bei Frühjahrskonferenz des Forschungszentrums der Bundesbank

  • 09:30 Nagel und Finanzminister Lindner informieren am Rande des G7-Treffens in Niigata/Japan

  • Hauptversammlungen: Hellofresh, Hensoldt, Dürr

  • Konjunkturdaten USA: Import- und Exportpreise, Index Verbraucherstimmung Uni Michigan

  • Fortsetzung Treffen der G7-Finanzminister und -Notenbankgouverneure, Niigata/Japan

  • Ratingüberprüfung Dänemark (Fitch); Island (S&P); Italien (Fitch); Kroatien (Moody’s); Litauen (Moody’s); Schweden (Fitch)

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