Yahoo Finanzen Die fünf Länder, in denen Sie am einfachsten eine Staatsbürgerschaft erhalten
Wir befinden uns derzeit in einer neuen Situation, in der Länder um Einwohner – und ihr Steuergeld – kämpfen. Für ausländische Staatsbürger ist es daher wesentlich leichter, einen Wohnsitz anzumelden.
Zu den Vorteilen eines permanenten Wohnsitzes gehören die Möglichkeit der Bank- und Geschäftstätigkeit sowie die Nutzung von Gesundheitsleistungen im jeweiligen Land. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass die Lebenshaltungskosten in einigen Ländern deutlich niedriger als in Deutschland sind.
Die geringsten Lebenshaltungskosten sind zwar in Entwicklungsländern zu finden, die meisten Auswanderer sind allerdings eher daran interessiert, sich in einem Industrieland mit moderner Infrastruktur und einem relativ stabilen politischen System niederzulassen. Obwohl Sie in den nachfolgend genannten Ländern ganz einfach einen Wohnsitz anmelden können, ist eine Änderung der Staatsbürgerschaft etwas schwieriger – aber nicht unmöglich.
Sie sollten allerdings beachten, dass ein permanenter Wohnsitz oder eine neue Staatsbürgerschaft bedeuten, dass Sie Ihre Steuern in Ihrem neuen Heimatland bezahlen müssen. Falls Sie Doppelstaatsbürger sind – oder als Staatsbürger eines Landes den Wohnsitz in einem anderen Land haben – könnten Sie sogar in zwei Ländern steuerpflichtig sein. Um Steuerfallen zu umgehen, besteht laut Experten die Möglichkeit, das fremde Land regelmäßig verlassen und immer wieder ein neues Touristenvisum zu beantragen.
Diese Vorgehensweise ist allerdings riskant und wirft die Frage auf, ob Sie in dieser Situation im Ausland arbeiten dürfen. Auf jeden Fall sollten Sie Rechtsanwälte und Steuerberater in beiden Ländern kontaktieren, bevor Sie eine Entscheidung treffen.
Nachfolgend finden Sie fünf Industrieländer, in denen es relativ einfach ist, einen permanenten Wohnsitz anzumelden.
Belgien
In Belgien erhalten Sie automatisch eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis, nachdem Sie fünf Jahre ohne Unterbrechung im Land gelebt haben. Das gilt allerdings nur, wenn Sie Schweizer Staatsbürger oder Bürger eines EU-/EWR-Landes sind.
Eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis ist in Belgien mit vielen Privilegien und Rechten belgischer Staatsbürger verbunden. Dazu gehören die Teilnahme an Wahlen, Zugang zum Arbeitsmarkt sowie die Nutzung sozialer Programme (inklusive Sozialhilfe).
Die belgische Staatsbürgerschaft anzunehmen, ermöglicht es Ihnen zusätzlich, das Land mehr als zwei Jahre ohne Unterbrechung zu verlassen. Die Voraussetzungen dafür sind allerdings wesentlich strenger.
Brasilien
Die Schönheit und das Klima Brasiliens machen es zu einem attraktiven Ziel für Auswanderer. Zu bedenken ist, dass die Lebenshaltungskosten in Brasilien höher als erwartet sein können, außerdem wird die Sicherheit aufgrund der hohen Kriminalitätsrate zu einem wichtigen Thema.
Rentner über 60 Jahren mit einem verifizierbaren Einkommen von $2.000 pro Monat können einen Antrag auf eine permanente Aufenthaltsgenehmigung stellen. Falls Sie mindestens $50.000 in ein Unternehmen oder Immobilien in Brasilien investieren möchten, können Sie auch ein Investorenvisum beantragen.
Staatsbürger Brasiliens zu werden, ist allerdings eine andere Geschichte. Sofern Sie nicht mit einem brasilianischen Staatsbürger verheiratet sind, müssen Sie dafür ohne Unterbrechung zwischen 10 und 15 Jahren im Land gelebt haben.
Frankreich
Falls Ihre Reaktion auf Frankreich „Je t’aime“ ist, ist dieses europäische Land ebenfalls eine gute Wahl. Nachdem Sie ohne Unterbrechung fünf Jahre lang in Frankreich gelebt haben, können Sie eine permanente Aufenthaltsgenehmigung oder die französische Staatsbürgerschaft beantragen.
Eine permanente Aufenthaltsgenehmigung kann nach 10 Jahren verlängert werden und ermöglicht Ihnen Zugang zu Bildung, Gesundheitswesen und Arbeiterrechten im Job. Sie dürfen allerdings nicht an Wahlen teilnehmen.
Indem Sie französischer Staatsbürger werden, werden Sie gleichzeitig Einwohner der EU, was Ihnen entsprechende Vorteile bietet. Einwanderer, die eine permanente Aufenthaltsgenehmigung oder Staatsbürgerschaft beantragen, müssen Sprachkenntnisse und finanzielle Stabilität oder eine Beschäftigung vorweisen. Außerdem ist zu beweisen, dass man sich in die französische Gesellschaft integriert hat.
Panama
International Living krönte dieses Land sieben Mal im Folge zum besten Pensionsparadies. Das einfache Einwanderungssystem, ein günstiges Klima und niedrige Lebenshaltungskosten machen Panama zu einem attraktiven Einwanderungsland.
Um in Panama leben zu können, müssen Sie einfach ein Visum für Pensionäre beantragen und beweisen, dass Sie pro Monat mindestens $600 von einer genehmigten Pensionsstelle beziehen.
Mit diesem Visum erhalten Sie keinen panamaischen Reisepass, sondern eine permanente Aufenthaltsgenehmigung. Falls Sie noch nicht im Rentenalter sind und Einwohner eines der 50 „freundschaftlich verbundenen“ Staaten sind – zu welchen viele europäische Staaten, Kanada und die USA gehören – können Sie das „Visum für Bürger freundschaftlich verbundener Staaten“ für Panama beantragen.
Dieses Visum wurde eingeführt, um Arbeitskräften die Auswanderung nach Panama schmackhaft zu machen. Sie müssen in diesem Fall entweder bereit sein, ein Unternehmen im Land zu gründen, oder ein Jobangebot eines panamaischen Unternehmens haben.
Die Staatsbürgerschaft ist etwas schwieriger zu erlangen und wird nur nach fünf Jahren des Daueraufenthalts vergeben. Für ausländische Ehepartner panamischer Staatsbürger beträgt dieses Limit drei Jahre.
Singapur
Singapur gehört zu den Ländern, in denen es am einfachsten ist, sich einen permanenten Wohnsitz einzurichten. Sie müssen einfach eine Arbeitserlaubnis beantragen, der Ehepartner oder das Kind eines singapurischen Staatsbürgers sein oder Investitionen im Land planen.
Es ist auch relativ einfach, Staatsbürger von Singapur zu werden: dazu müssen Sie mindestens zwei Jahre lang einen ständigen Wohnsitz im Land gehabt haben.
Zusammenfassung
Abhängig von den Regeln jedes Landes, löst eine permanente Aufenthaltsgenehmigung die meisten alltäglichen Probleme, mit denen Auswanderer konfrontiert sind.
Staatsbürger eines anderen Landes zu werden, ist hingegen ein Schritt mit weitreichenden Konsequenzen – vor allem, wenn Sie dabei auf die eigene Staatsbürgerschaft verzichten und keine Doppelstaatsbürgerschaft annehmen.
Denken Sie gut über die Auswirkungen für sich selbst und Ihre Familie nach. Auch wenn Ihr eigenes Land eine Doppelstaatsbürgerschaft erlaubt, könnte das in Ihrem neuen Heimatland nicht möglich sein.
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