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Deutsche Bank will Kosten stärker senken — Firmengeschäft brummt, Händler schwächeln

(Bloomberg) -- Die Deutsche Bank AG plant ihre Kosensenkungen durch den Abbau von etwa 800 leitenden Mitarbeitern ohne direkten Kundenkontakt zu forcieren, nachdem das zuletzt erfolgsverwöhnte Handelsgeschäft das zweite Quartal in Folge hinter den Wettbewerbern von der Wall Street zurückgeblieben ist.

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Das Geldhaus kündigte zusätzliche Einsparungen in Höhe von einer halben Milliarde Euro an, nachdem die Erträge aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren im ersten Quartal um 17% eingebrochen sind — eins der schlechtesten Ergebnisse unter den Investmentbanken, die bisher Zahlen vorgelegt haben. Ein Ertragssprung von 35% im Firmenkundengeschäft glich den Rückgang aus, so dass die Erträge insgesamt auf den höchsten Wert seit 2016 klettern konnten.

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Bankchef Christian Sewing stützt sich zunehmend auf das Geschäft mit Firmen- und Privatkunden, da der Handelsboom der letzten Jahre abebbt und die Zinsen steigen. Zwar ist es ihm gelungen, das Ertragswachstum und die Rentabilität zu steigern, doch haben die hohe Inflation und die Investitionen in verbesserte interne Kontrollen seit seinem Amtsantritt die Kosten in die Höhe getrieben.

Der am Donnerstag angekündigte Stellenabbau soll die Gesamteinsparungen bis 2025 auf 2,5 Milliarden Euro erhöhen. Die zusätzlichen 500 Millionen Euro werden für Aufwendungen wie etwa Abfindungen benötigt.

Um die Kostenreduzierung zu unterstützen, verkleinert die Deutsche Bank ihren Vorstand von derzeit zehn auf neun Mitglieder. Die Leiterin des Amerika-Geschäfts, Christiana Riley, verlässt das Gremium. Die Maßnahme ist Teil einer umfassenden Neuaufstellung, die auch die Verantwortung für den Fondsmanager DWS an Finanzvorstand James von Moltke überträgt.

Die Aktien der Deutschen Bank notierten um 12:08 Uhr im Frankfurter Handel um 1,5% im Plus.

Sewing deutete an, dass er trotz der Kostensenkungen plant, Banker und Kunden von der Credit Suisse abzuwerben, nachdem diese von ihrem größeren Schweizer Lokalrivalen UBS gerettet werden musste. Selektive Neueinstellungen in der Firmenkundenbank, der Investmentbank und dem Wealth Management sollen helfen, sein Ziel eines jährlichen Ertragswachstums von rund 4% bis 2025 zu erreichen.

“Wir sind ein natürliches Zuhause für einige dieser Kundenbeziehungen und Mitarbeiter, und das ist eine Chance, die wir nutzen wollen”, sagte von Moltke in einem Bloomberg TV-Interview. Einige Kunden, die bisher sowohl mit Credit Suisse als auch mit UBS im Geschäft waren, könnten eine Diversifizierung anstreben, wodurch sich Möglichkeiten in Bereichen wie Wealth Management, Corporate Banking und Investment Banking ergeben, so von Moltke.

Mit ihrem Handelsergebnis liegt die Deutsche Bank gleichauf mit Goldman Sachs, die das schlechteste Ergebnis der großen Wall-Street-Banken im Bondhandel erzielte. Insgesamt gab es sehr unterschiedlichen Handelsergebnisse in dem volatilen ersten Quartal, das durch den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und den Ansturm auf die Credit Suisse geprägt war.

Die Deutsche Bank wurde Ende März sogar selbst zur Zielscheibe von Spekulanten, als ihre Aktie an einem Tag um bis zu 15% einbrach. Von Moltke nannte das eine “spekulative Attacke”, merkte aber an, dass die Kunden der Bank loyal geblieben seien.

“Der Markt versteht nicht, wie konservativ wir kapitalisiert sind”, sagte von Moltke in dem Interview. “Sobald der März vorbei war und wir in den April kamen, verschwanden die Sorgen um den Bankensektor - als ob man einen Lichtschalter umgelegt hätte.”

Der letztlich kurzlebige Angriff auf die Bank unterstrich auch, warum die Frankfurter nur zögerlich Kapital ausschütten. Sewing hat zwar versprochen, in den kommenden Jahren bis zu 8 Milliarden Euro auszuzahlen, unter anderem durch Aktienrückkäufe, doch hat sie noch keinen konkreten Plan angekündigt. Er stellte nun aber in Aussicht, in der zweiten Jahreshälfte damit zu beginnen. Zuletzt hatte eine Überprüfung der Risikomodelle durch die Europäische Zentralbank die Pläne zuvor verzögert.

Überschrift des Artikels im Original:Deutsche Bank Steps Up Cost Savings After Traders Trail Peers

(Ergänzt um Details u.a. zu Stellenabbau)

©2023 Bloomberg L.P.