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Deutsche Bank bricht ein - Europäische Bankensorgen keimen auf

(Bloomberg) -- Nun ist die Deutsche Bank AG dran. Die Frankfurter wurden zum jüngsten Brennpunkt der Bankenturbulenzen in Europa und verzeichneten den stärksten Einbruch des Aktienkurses seit drei Jahren und einen steilen Anstieg der Risikoprämien.

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Am Freitagmorgen hatte die Deutsche Bank zunächst die vorzeitige Rückzahlung einer Tier-2-Anleihe angekündigt — eine Maßnahme, die Anlegern eigentlich Vertrauen in die Stärke der Bilanz geben soll. Die Kursentwicklung zeigte jedoch, dass diese Botschaft nicht ankam. Analysten waren überfragt, und selbst Bundeskanzler Olaf Scholz fühlte sich bemüßigt, sich hinter die Bank zu stellen.

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“Es ist einer jener Fälle, in denen der Markt erst verkauft und später Fragen stellt”, sagte Paul de la Baume, Marktstratege bei FlowBank SA. “Die Sorge ist nach wie vor groß, dass die Bankenkrise zu einem stärkeren Risikoabbau an den Märkten führen könnte.”

Die Deutsche Bank brach um bis zu 15% ein und verzeichnete damit den stärksten Rückgang seit den ersten Tagen der Pandemie im März 2020. Sie war der schlechteste Wert unter den großen europäischen Bankaktien, wobei auch Lokalrivale Commerzbank, die spanische Banco de Sabadell und die französische Societe Generale stark Federn lassen mussten.

Die Kursrückgänge auf breiter Front untergraben Hoffnungen, dass die staatlich arrangierte Rettung der Credit Suisse durch die UBS am vergangenen Wochenende den Sektor stabilisieren würde. Banker und Aufsicht predigten die ganze Woche über die Gesundheit des Bankensektors. Wenig hilfreich war am Freitag die Meldung, dass Credit Suisse und UBS zu den Banken gehören, die wegen des Verdachts der Umgehung von Sanktionen gegen Russland im Fadenkreuz der US-Justiz stehen.

Die vorzeitige Rückzahlung ihrer Tier-2-Anleihe, die die Deutsche Bank angekündigt hatte, half am Kreditmarkt wenig. Die Risikoprämie für die Absicherung fünfjähriger vorrangigen Anleihen der Deutschen Bank notierte am Freitagmorgen bei rund 220 Basispunkten. Das ist viel für eine europäische Großbank, aber dennoch weit entfernt von den Höchstständen der Credit Suisse letzte Woche, die über 3000 Basispunkte hinausgingen.

Die Aktien der Deutschen Bank handelten um 15 Uhr in Frankfurt noch 10% im Minus, womit sie die Gewinne der letzten fünf Monate zunichte machten. Laut Stuart Graham, Analyst bei Autonomous Research, sorgen sich die Anleger insbesondere über ihr Engagement in US-Gewerbeimmobilien und ihr umfangreiches Derivatebuch. Beide Problembereiche seien seiner Auffassung nach jedoch “gut bekannt” und “einfach nicht sehr beängstigend”, fügte er hinzu.

Die Frankfurter haben gerade erst einen vierjährigen Turnaround-Prozess hinter sich, in dem Tausende Stellen gestrichen und große Teile der Investmentbank abgestoßen wurden. “Wir haben keine Bedenken hinsichtlich der Lebensfähigkeit der Deutschen Bank oder ihrer Bilanz”, schrieb Graham. “Um es ganz klar zu sagen — die Deutsche ist NICHT die nächste Credit Suisse.”

Überschrift des Artikels im Original:Deutsche Bank Slumps in Resurgence of European Bank Worries (1)

--Mit Hilfe von Laura Benitez, Steven Arons, Nicholas Comfort und Tasos Vossos.

©2023 Bloomberg L.P.