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Deutsche Anleihen: Deutliche Kursverluste - EZB-Aussagen belasten

FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Dienstag deutlich unter Druck geraten. Am Markt wurden auf Aussagen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB) und solide Konjunkturdaten verwiesen. Bis zuletzt fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future <DE0009652644> um 0,58 Prozent auf 170,63 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf minus 0,22 Prozent.

EZB-Direktorin Isabel Schnabel wies in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg auf steigende Inflationsrisiken hin. Zwar sei nach wie vor von einer Rückbildung der derzeit hohen Inflation auszugehen. Es gebe aber Zweifel, wie schnell und in welchem Ausmaß die Teuerung wieder falle. Damit nähert sich Schnabel der Position vieler Ökonomen an, die der EZB-These einer bald und rasch fallenden Inflationsrate zunehmend widersprechen.

Die Kurse profitierten auch von soliden Konjunkturdaten aus der Eurozone. Die Unternehmensstimmung hellte sich laut Markit-Einkaufsmanagerindex im November überraschend auf. Der beschleunigte Wirtschaftsaufschwung habe die pessimistischen Erwartungen der Ökonomen Lügen gestraft, kommentierte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Dennoch scheine es unvermeidlich, dass die Eurozone im vierten Quartal einen Wachstumsknick verzeichne. "Vor allem die wieder steigenden Infektionszahlen dürften im Dezember zu weiteren Störungen und Geschäftseinbußen führen."

Angesichts rasant gestiegener Energiepreise hat US-Präsident Joe Biden die Freigabe von 50 Millionen Barrel Öl aus der strategischen Reserve angeordnet. Ziel sei es nun, die Preise für die Verbraucherinnen und Verbraucher in den USA zu senken und das Missverhältnis zwischen der Nachfrage und dem Angebot auszugleichen. Die Finanzmärkte reagierten jedoch nicht stark auf die Entscheidung, da sie bereits erwartet wurde. Die Ölpreise legten sogar zu.

Für Belastung am Anleihemarkt sorgt schon seit einiger Zeit die US-Geldpolitik. Am Montag nominierte Präsident Biden den aktuellen Notenbank-Chef Jerome Powell für eine zweite Amtszeit. Dies wurde an den Märkten als Zeichen der Kontinuität aufgenommen. Darüber hinaus verdichten sich die Hinweise auf eine schnellere geldpolitische Straffung durch die US-Notenbank Fed. Mit Raphael Bostic hat bereits der dritte Zentralbanker innerhalb kurzer Zeit eine raschere Rückführung der immensen Fed-Wertpapierkäufe ins Spiel gebracht.