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Dax schließt tief in der Verlustzone

Der Zollstreit zwischen China und den USA erhöht die Nervosität der Anleger deutlich. Die Talfahrt am deutschen Aktienmarkt setzt sich fort.

Anleger stoßen am Montag Aktien auf breiter Front ab. Foto: dpa
Anleger stoßen am Montag Aktien auf breiter Front ab. Foto: dpa

Die erneuten Zollbarrieren im Handelsstreit zwischen China und den USA schaffen weiter Unruhe auf dem Börsenparkett. Am Montag schloss der Dax 1,80 Prozent niedriger bei 11.658 Punkten.

Die Angst vor einer weiteren Eskalation des Zollstreits macht Anleger immer vorsichtiger. US-Präsident Donald Trump hatte zum Ende der vergangenen Woche neue Strafzölle auf chinesische Waren und Produkte im Wert von 300 Milliarden Dollar angekündigt. „Die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Verbesserung zum Jahresende sind aufgrund der jetzt erreichten Eskalationsstufe zerplatzt wie eine Seifenblase“, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets.

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Bei den weiteren Indizes waren die Verluste noch größer: Der MDax der mittelgroßen deutschen Werte büßte mehr als zwei Prozent ein, der Technologiewerte-Index TecDax gab sogar um fast drei Prozent nach. Tech-Werte reagieren in der Regel stärker auf Nachrichten rund um den Zollstreit.

Mögliche Reaktionen aus China verstärkten die Unsicherheit. Unter anderem wies die Volksrepublik laut Insidern ihre Staatsunternehmen dazu an, keine Agrargüter mehr aus den USA zu importieren. „China trifft genau die Stelle, an der US-Präsident Donald Trump besonders verwundbar ist. Bisher hat er sich als Schutzpatron der US-Agrarindustrie präsentiert“, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.

Außerdem erreichte die chinesische Währung den tiefsten Stand seit elf Jahren. Der Dollar übersprang im Gegenzug erstmals seit 2008 die psychologisch wichtige Marke von sieben Yuan. Experten werten die Abwertung als mögliche Reaktion auf die erneuten US-Zölle. China manipuliere seine Währung, dies sei ein „schwerwiegender Verstoß“, giftete Trump am Montag via Twitter.

Der Yuan kann sich nicht frei bewegen, sondern ist an ein bestimmtes Niveau zum Dollar gekoppelt – einen sogenannten Referenzkurs, den die Notenbank jeden Tag festlegt. Die Marke von sieben Yuan je Dollar galt in der Vergangenheit eigentlich als Marke, die die Notenbank nicht unterschreitet. Sie begründet ihre Maßnahme mit verstärkt protektionistischem Verhalten. China strebe keinen Abwertungswettlauf an und werde den Yuan auch nicht als Instrument in einem Handelsstreit einsetzen, sagte der Gouverneur der Notenbank, Yi Gang.

Neben Tech-Werten leiden vor allem konjunktursensible Papiere wie die der Autoindustrie. Die Papiere von Volkswagen, BMW, Daimler und Continental verzeichneten überdurchschnittliche Verluste. Linde wiederum agierte gegen den Markt: Der weltgrößte Industriegase-Konzern Linde hat seine Gewinnerwartungen für das laufende Jahr erneut nach oben geschraubt – die Aktie gewann deutlich.

Am Freitag hatte der Dax bereits 300 Punkte verloren und war unter die psychologische Marke von 12.000 Punkten gefallen. Das Barometer liegt nach dem größten Wochenverlust seit zehn Monaten somit wieder auf dem Niveau von Anfang Juni. Verluste verzeichneten auch die Indizes an der Wall Street.

Auch die asiatischen Märkte standen zu Wochenbeginn unter Druck. Der japanische Nikkei-Index verlor am Montag 1,7 Prozent auf 20.720 Punkte, die Börse Schanghai büßte 1,1 Prozent auf 2835 Zähler ein.

Anleger griffen wieder verstärkt bei Anleihen zu. Dort am Markt stiegen die Kurse in die Höhe, während die Renditen nachgaben. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe etwa erreichte mit minus 0,54 ein erneutes Tief. Auch der Schweizer Franken war bei Anlegern gefragt. Der Goldpreis stieg um mehr als ein Prozent auf 1465 Dollar je Feinunze auf ein Sechs-Jahres-Hoch.

Einzelwerte im Fokus

Metro: Mit einem Abschlag von rund 2,5 Prozent gehörten die Titel der Metro zu den Verlierern am deutschen Aktienmarkt. Am Freitagabend hatte der tschechische Milliardär Kretinsky einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach er eine Anhebung seiner Übernahme-Offerte von 16 auf 17 Euro prüfe.

HSBC: Vorstandschef John Flint hatte in der Nacht zum Montag überraschend seinen Rücktritt angekündigt. HSBC werde in diesem Jahr rund zwei Prozent der Jobs oder 4000 Arbeitsplätze streichen, kündigte Finanzchef Ewen Stevenson an. Papiere der britischen Großbank verloren rund drei Prozent.

Thyssen-Krupp: Aktionäre des Industriekonzerns müssen nach wie vor einen langen Atem beweisen. Thyssen-Krupp-Aktien gehörten mit deutlichen Abschlägen erneut zu den größten Verlierern, nachdem sie zuletzt schon ein Mehrjahrestief erreicht hatten. . Der Industriekonzern legt am Donnerstag den Bericht zum dritten Geschäftsquartal vor. Etliche Analysten hatten zuletzt bezweifelt, dass die Essener ihr Gewinnziel für das Geschäftsjahr 2018/2019 werden halten können.

Axel Springer: Der Medienkonzern teilte mit, dass der Finanzinvestor KKR mit über 20 Prozent der Anteile die nötige Zahl von Aktien für sein Übernahmeangebot erworben hat. Der Aktie gab das nur leichten Aufwind, sie legte um 0,4 Prozent zu.

BVB: Der Gewinn des Supercups am Samstag treibt die Aktien des börsennotierten Bundesligisten Borussia Dortmund an. Gegen den Trend verteuerten sich die Papiere des Vizemeisters um zwei Prozent. Der BVB hatte im eigenen Stadion Bayern München mit 2:0 besiegt und damit die Ambitionen in der neuen Saison untermauert.

Analystencheck: Credit Suisse ändert Kursziel für Exxon Mobil nicht

Credit Suisse hat Exxon Mobil nach Quartalszahlen auf „neutral“ mit einem Kursziel von 74 US-Dollar belassen. Das um einen positiven Sondereffekt bereinigte Ergebnis je Aktie habe die Konsensschätzung verfehlt. Analyst William Featherston rechnet mit sinkenden Erwartungen für das dritte Quartal. Dem Konzern dürfte es schwerfallen, die Dividende mit dem Gewinn aus dem operativen Geschäft abzudecken.

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ARCHIV - 23.10.2008, Hessen, Frankfurt am Main: Eine Brokerin schaut in der Börse in Richtung des Dax-Index. Vor zehn Jahren war die internationale Finanzkrise auf Ihrem Höhepunkt. (zu dpa «Allensbach-Umfrage: Finanzkrise schreckt Deutsche mehr als Einbrecher» vom 04.06.2018) Foto: Frank Rumpenhorst/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: dpa
ARCHIV - 23.10.2008, Hessen, Frankfurt am Main: Eine Brokerin schaut in der Börse in Richtung des Dax-Index. Vor zehn Jahren war die internationale Finanzkrise auf Ihrem Höhepunkt. (zu dpa «Allensbach-Umfrage: Finanzkrise schreckt Deutsche mehr als Einbrecher» vom 04.06.2018) Foto: Frank Rumpenhorst/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: dpa