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Dax gibt zum Wochenschluss nach – Anleger nehmen Gewinne mit

Der deutsche Aktienindex schließt am Freitag nur knapp über der Marke von 13.500 Punkten. Börsianer blicken trotzdem auf das nächste Rekordhoch.

Bis auf diesen Freitag hat der Dax an jedem Tag der Woche zugelegt. Foto: dpa
Bis auf diesen Freitag hat der Dax an jedem Tag der Woche zugelegt. Foto: dpa

Am letzten Handelstag der Woche verlor der Dax den Anschluss an seine starke Wochenperformance: Der deutsche Leitindex schloss etwa 0,45 Prozent schwächer bei 13.513,81 Punkten.

Trotz des schwachen Handelstags ist für Anleger die „Operation Rekordhoch“ noch nicht wieder eingeschlafen. Wenn ein Aktienindex trotz einer augenscheinlichen Krise wie der aktuellen Coronavirus-Epidemie in der Nähe seines Rekordhochs notiert, dann will der Markt einfach höher.

Denn wie sich auch in dieser Woche wieder zeigt, ist die Angst größer, die nächste Rally zu verpassen als sich vor einem virusbedingten Kurseinsturz in Sicherheit bringen zu müssen. Gegenüber dem Tiefstand vor einer Woche ist der Leitindex um mehr als 600 Punkte entfernt. Bis auf diesen Freitag hat der Dax jeden Tag der Woche zugelegt.

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Am Donnerstag hatte der Dax dank Spekulationen auf eine rasche Eindämmung des Coronavirus 0,7 Prozent im Plus bei 13.574 Punkten geschlossen. Bei einem Tageshoch von 13.608 Zählern lag er damit nur noch 32 Punkte unterhalb des bisherigen Rekordhochs, das die Frankfurter Benchmark am 22. Januar mit 13.640 Zählern erreicht hatte.

Verhaltensökonom Joachim Goldberg, der für die Börse Frankfurt eine wöchentliche Stimmungsumfrage unter privaten und institutionellen Investoren auswertet, erwartet zwar Gewinnmitnahmen in der Nähe des bisherigen Rekordhochs, die angesichts der insgesamt großen Kaufbereitschaft der Anleger jedoch nicht unbedingt zu deutlichen Kursrücksetzern führen würden.

Auch die Einkaufsmanagerindizes vieler Länder deuten auf eine Trendumkehr nach oben – trotz Coronavirus. „Grundsätzlich nachhaltige Schreckensvisionen sind nicht angebracht“, so Robert Halver, Leiter Kapitalmarktstrategie bei der Baader Bank.

Der US-Arbeitsmarkt ist mit überraschend viel Schwung ins neue Jahr gestartet. 225.000 neue Jobs sind im Januar entstanden, so die Regierung in Washington. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 160.000 neuen Stellen gerechnet. Bereits 100.000 neu geschaffene Stellen gelten als ausreichend, um mit dem Bevölkerungswachstum in den USA Schritt zu halten.

Die US-Börsen haben von diesen Zahlen allerdings nicht profitiert. Auf dem derzeitigen Kursniveau seien zu starke Wirtschaftsdaten gar nicht gewollt, da sie höhere Zinssätze nach sich ziehen könnten, sagte Stratege Rick Meckler vom Vermögensverwalter Cherry Lane Investments.

In Asien sind die Märkte etwas gefallen, da sich das Coronavirus weiterhin ausbreitet. Die Zahl der bekannten Infektionen hat die 31.100 mittlerweile überschritten. Todesfälle werden mit 636 angegeben.

Unterdessen sank die deutsche Industrieproduktion so stark wie zuletzt 2009. Eine Trendwende sei angesichts der schwachen Auftragseingänge nicht in Sicht, sagte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. „Die infolge des Coronavirus unterbrochenen Lieferketten werden in den kommenden Monaten noch zu einem weiteren Belastungsfaktor für die deutschen Exporte.“ Der Euro verlor 0,3 Prozent auf 1,0950 Dollar.

Blick auf die Einzelwerte

Deutsche Bank: Nach dem Plus von 12,9 Prozent am gestrigen Handelstag verlief der Handel am heutigen Freitag ruhiger: Die Titel des Geldhauses lagen trotz eines schwächeren Marktumfeldes mehr als zwei Prozent im Plus. Vorstandschef CEO Christian Sewing hat gestern bei seinem kostspieligen Konzernumbau Rückendeckung durch einen neuen Großinvestor erhalten. Die US-Investmentgesellschaft Capital Group aus Los Angeles hält 3,1 Prozent an dem Institut.

Credit Suisse: Der Machtkampf bei der Bank nach dem Spionageskandal ist entschieden: Der CEO der Schweizer Großbank, Tidjane Thiam, verlässt das Unternehmen zu Mitte Februar. Sein Nachfolger wird Thomas Gottstein, der bislang das Schweiz-Geschäft der Bank geleitet hat. Verwaltungsratschef Rohner, dessen Rücktritt wichtige Aktionäre gefordert hatten, bleibt bis zum kommenden Jahr im Amt. Die Reaktion der Märkte: Das Credit-Suisse-Papier verlor an den deutschen Börsen zeitweise mehr als drei Prozent. Zum Handelsschluss lag der Wert nur noch 0,1 Prozent im Minus.

Ceconomy: Die MediaMarkt/Saturn-Mutter steigerte im wichtigen Weihnachtsquartal den Gewinn auf 222 Millionen Euro. Damit habe das Unternehmen die Markterwartungen übertroffen, schrieb Analyst Volker Bosse von Baader Helvea Bank. Der Sparkurs beginne offenbar, Früchte zu tragen. Ceconomy-Aktien stiegen zeitweise um mehr als 14 Prozent, bei Börsenschluss betrug der Wertzuwachs noch rund sechs Prozent.

Nemetschek: Das Gegenteil ist bei dieser Aktie der Fall. Ein negativer Analystenkommentar belastete den Titel der Softwarefirma, die um 5,5 Prozent nachgegeben haben. Die Experten der Barclays Bank stuften die Papiere auf „Equal-Weight“ von „Overweight“ herunter.

Burberry: Der Ausbruch des Coronavirus bremst das Geschäft mit Luxuswaren, beklagt die britische Modefirma. Von den eigenen 64 Filialen in Festland-China seien 24 geschlossen, teilt das Unternehmen mit. Die noch geöffneten Geschäfte verzeichneten deutlich weniger Kundschaft und hätten ihre Öffnungszeiten reduziert. Auch der Verkauf in Hongkong leide unter den Einschränkungen. Das Geschäft mit chinesischen Touristen in Europa und anderen Regionen außerhalb Chinas sei noch nicht betroffen. Angesichts der Reisebeschränkungen werde aber damit gerechnet. Als Reaktion auf diese Nachrichten gab die Aktie bis zu zwei Prozent nach.

Tui: Der Reisekonzern baut sein Kreuzfahrtgeschäft um. Die auf Luxus- und Expeditionskreuzfahrten spezialisierte Tui-Tochter Hapag-Lloyd Cruises wird an das Gemeinschaftsunternehmen Tui Cruises verkauft, an dem Tui und der Kreuzfahrtriese Royal Caribbean Cruises jeweils die Hälfte der Anteile halten. Das Geschäft, bei dem Hapag-Lloyd Cruises mit 1,2 Milliarden Euro ohne Schulden bewertet wird, spüle rund 700 Millionen Euro in die Kassen des Reisekonzerns. „Wir ändern die Gesellschaftsstruktur hinter der Marke und wachsen dadurch bei den Kreuzfahrten stärker, schneller und weniger kapitalintensiv“, sagte Tui-Chef Fritz Joussen. Einen Teil der freiwerdenden Mittel will er zum Schuldenabbau nutzen. Am Aktienmarkt konnte Tui mit der Transaktion etwas punkten. Das Papier notierte mehr als ein Prozent im Plus.

L'Oreal: Starke Quartalsergebnisse und ein optimistischer Ausblick hieven L'Oreal auf ein Rekordhoch. Die Aktien des französischen Kosmetikkonzerns stiegen am Freitag um bis zu vier Prozent auf 278,50 Euro, lagen zum Handelsschluss nur noch ein Prozent im Plus. Das Unternehmen steigerte den Angaben zufolge den Umsatz um 11,4 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro. Der Reingewinn sei um 9,3 Prozent auf 3,98 Milliarden Euro angewachsen. Im laufenden Jahr soll sich das Geschäft von L'Oreal besser entwickeln als der Branchendurchschnitt. Der Ausbruch des Coronavirus werde das wichtige Asien-Geschäft nur vorübergehend beeinträchtigen.

Bitcoin: Die Erholung der ältesten und wichtigsten Cyber-Devise verteuerte sich zeitweise um 1,4 Prozent und war mit 9874,36 Dollar so teuer wie zuletzt vor dreieinhalb Monaten – zum Dax-Schluss war der Bitcoin noch 0,4 Prozent im Plus. Offenbar positionierten sich Anleger für das nahende „Halving“, sagt Analyst Timo Emden von Emden Research. Damit bezeichnen Experten die automatische Halbierung der Bitcoin-Menge, die in einem bestimmten Zeitraum durch „Schürfen“ neu geschaffen werden kann. Damit soll Inflation verhindert werden.

Handelsblatt-Analystencheck: Baader-Bank senkt Kursziel für die Metro-Aktie

Die Baader Bank hat das Kursziel für Metro vor Zahlen von 13,30 auf 12,00 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Reduce“ belassen. Mit Blick auf das Kurs/Gewinn-Verhältnis für 2021 werde Metro derzeit mit einem Aufschlag auf die Konkurrenz gehandelt, weshalb er sein Kursziel reduziert habe, schrieb Analyst Volker Bosse in einer am Donnerstag vorliegenden Studie.

Sein neues Kursziel ergebe ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 16,4 und entspreche damit dem der Wettbewerber. Die Dividendenrendite von mehr als fünf Prozent sollte die Aktie des Handelskonzerns etwas stützen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) des ersten Geschäftsquartals 2019/20 erwartet Bosse auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums

Insgesamt 24 Studien im Handelsblatt-Analystencheck beschäftigen sich mit der Metro-Aktie. Einer Kaufempfehlung steht 18 Mal der Rat „halten“ gegenüber. Fünf Analysen empfehlen, das Papier zu verkaufen. Das gewichtete Kursziel sämtlicher Analysen liegt bei 14,09 Euro und damit allerdings über dem aktuellen Kurs von rund 12,30 Euro. Bei einem gewichteten Kursziel haben jüngere Studien einen höheren Einfluss.

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