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Düstere Stimmung im Privatsektor lässt Q3-Schrumpfung erwarten

(Bloomberg) -- Die Aktivität des Privatsektors in der Eurozone hat sich im September weiter abgeschwächt. Eine Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal scheint inzwischen beinahe unvermeidlich.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex belegte mit 47,1 Punkten den vierten Monat in Folge einen Produktionsrückgang. Das ist zwar eine Verbesserung gegenüber August und liegt leicht über der Schätzung der Volkswirte von 46,5, aber der Wert liegt weiter deutlich unter der 50er-Marke, die einen Rückgang der Wirtschaft anzeigt.

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Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, sieht zwar “ein eher düsteres Bild, aber das ist kein Grund für Schwarzmalerei”, da sich auch eine “gewisse Resilienz” zeige. “Insgesamt erwarten wir dennoch, dass die Wirtschaftsleistung der Eurozone im dritten Quartal schrumpfen wird”, so de la Rubia. “Unser Nowcast, in den die PMI-Indizes einfließen, deutet auf einen Rückgang von 0,4% gegenüber dem zweiten Quartal hin.”

Obwohl die Eurozone nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine zunächst einer Rezession entgangen ist, kämpft sie unter der Last höherer Energiepreise, dem Anstieg der Zinsen und der nachlassenden Nachfrage auf Exportmärkten wie China.

Die PMI-Zahlen für September zeigten negative Werte sowohl für das verarbeitende Gewerbe — das schon seit 15 Monaten unter 50 liegt — als auch für den Dienstleistungssektor, der in der ersten Jahreshälfte die Schwäche der Industrie ausgleichen konnte.

Die größten Euro-Länder Deutschland und Frankreich sind die Haupttreiber des Konjunkturrückgangs, wobei der Einbruch sich in Deutschland abschwächte, in Frankreich jedoch verschärfte.

Der Euro fiel zunächst um bis zu 0,4% auf 1,0615 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit dem 17. März, bevor er diesen Rückgang größtenteils wieder ausgleichen konnte. Bundesanleihen handelten etwas fester. Die Rendite 10-jähriger Bonds sank um zwei Basispunkte auf 2,72%.

Die Einschätzung von Bloomberg Economics:

“Die unerwartete Verbesserung der PMI-Umfrage ist nur gering und die Aktivität bleibt schwach. Die Europäische Zentralbank hat ihre Zinserhöhungen aller Voraussicht nach noch nicht abgeschlossen, und das Risiko einer harten Landung bleibt erhöht.”

— David Powell, Senior Economist für den Euroraum

Der deutsche Dienstleistungssektor war eine “positive Überraschung”, da er nur geringfügig schrumpfte, so S&P Global. Das verarbeitende Gewerbe, das unter der Verlangsamung der Weltwirtschaft und den höheren Zinssätzen leidet, ging stärker zurück, allerdings nicht so stark wie erwartet.

De la Rubia weist darauf hin, dass der Lagerabbau an Schwung verloren hat: “Daher könnte er in den nächsten Monaten im Einklang mit dem weltweiten Trend seinen Tiefpunkt erreichen”, so der Ökonom. “Dies wird eine wichtige Voraussetzung für die Erholung der Industrie sein, die wir für den Beginn des nächsten Jahres erwarten.”

In Frankreich verschlechterten sich sowohl der Dienstleistungssektor als auch das verarbeitende Gewerbe, so dass die gesamte Aktivität so stark zurückging wie seit November 2020 nicht mehr.

Überschrift des Artikels im Original:Europe’s Biggest Economies End Third Quarter in Contraction (1)

--Mit Hilfe von Alice Gledhill, Joel Rinneby und Mark Evans.

©2023 Bloomberg L.P.