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Credit Suisse ESG-Chef will mehr Druck auf Ratingunternehmen

(Bloomberg) -- Der Nachhaltigkeitschef der Credit Suisse Group AG wünscht sich eine stärkere Regulierung von ESG-Ratings.

Die Aufsicht über Ratingagenturen, die Unternehmen nach ihren Umwelt-, Sozial- und Governance-Kennzahlen bewerten, sei derzeit unzureichend, sagt Daniel Wild, Global Head of ESG Strategy bei der Zürcher Großbank. Weder die verwendeten Daten, noch die Ansätze seien klar.

“Es ist sehr sinnvoll, mehr Druck auf die Qualität dieser Ratings auszuüben, auf die Transparenz der Ratings”, sagte Wild im Interview mit Bloomberg News. “Zumindest möchte man wissen, warum ein Rating dort gelandet ist, wo es ist, und welche Annahmen dabei getroffen wurden.”

Der Markt für ESG-Produkte ist inzwischen mehr als 35 Billionen Dollar (30 Billionen Euro) schwer und hat ein ganzes Nebengewerbe hervorgebracht, welches Analysen und Rankings der Nachhaltigkeitsansprüche anbietet. Die fehlende Einheitlichkeit der Ratings wurde bereits vielfach angeprangert.

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Die Branche verwendet solche Benotungen um einzuschätzen, wie nachhaltig ein Vermögenswert tatsächlich ist. Derweil wächst die Sorge, beim Greenwashing erwischt zu werden - also dabei, ESG-Ansprüche zu übertreiben oder falsch darzustellen.

“Bei derart großen Diskrepanzen von einer Agentur zur nächsten kommt es zu Problemen, es kommt zu Fragen von Kunden”, sagte Clemence Humeau, Head of Responsible Investment Coordination und Governance bei AXA Investment Managers. “Es ist ein Bereich, in dem Harmonisierung nötig ist”, sagte sie.

Aufseher machen zunehmend deutlich, dass sie ihre Geduld mit schlampigen ESG-Kennzeichnungen enden wollend ist: Gegen die DWS-Gruppe wird in den USA und in Deutschland ermittelt, nachdem ihre ehemaligen Nachhaltigkeitschefin, Desiree Fixler, dem Haus vorgeworfen hatte, zu viele Assets als nachhaltig deklariert zu haben. Die DWS bestreitet das.

Die Branche ist sich der Diskrepanzen zwischen Ratings bewusst, sagte Andy Pettit, Director Policy Research in Europa bei Morningstar, der Muttergesellschaft des ESG-Rating-Anbieters Sustainalytics. Sie spiegelten die unterschiedliche Gewichtung der Faktoren Umwelt, Soziales und Governance, unterschiedliche Methoden und Daten wider.

Zwischen ESG- und Kreditratings gebe es “ziemlich signifikante Unterschiede”, so Pettit. Die lägen etwa darin, dass ESG-Ratings typischerweise von Investoren bezahlt werden, Kreditratings dagegen von Emittenten. Letztere gibt es schon lange und die Prozesse zur Messung des Ausfallrisikos sind etabliert. Bei ESG hingegen gebe es so viele verschiedene Faktoren, dass es am Ende auf deren Gewichtung hinauslaufe.

Wild von der Credit Suisse glaubt, Regulierung könnte einige grundlegende Lücken schließen. Die Nutzer von ESG-Ratings wüssten oft nicht, ob die Informationen hinter den Einstufungen verlässlich sind, was eine Reihe von Risiken nach sich zieht. Ende Juni deklarierte die Credit Suisse etwa 133 Milliarden Franken (123 Milliarden Euro) - gut 8% ihrer Bilanzsumme - als nachhaltig.

Selbst breit akzeptierte Kennzahlen wie CO2-Emissionen werden nicht einheitlich ermittelt, so Wild. “Ein Kreditrating basiert normalerweise auf meist finanziellen Kennzahlen, die durch Rechnungslegungsstandards und so weiter stark kontrolliert werden. Aber bei ESG-Informationen ist das nicht der Fall.”

Überschrift des Artikels im Original:Credit Suisse ESG Head Wants ‘More Pressure’ on Rating Firms (1)

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