Coronavirus: Die wichtigsten Meldungen des Tages
Das Coronavirus hat weltweit gesundheitliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Hier finden Sie die wichtigsten Meldungen des heutigen Tages im Überblick.
Die aktuellen Zahlen:
Weltweit: Über 8,8 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 464.900; genesen: über 4,3 Millionen) - Quelle für alle Zahlen in diesem Abschnitt: Johns Hopkins University
Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 190.670 (Todesfälle: über 8895; genesen: über 174.700)
Am schwersten betroffen sind die USA mit über 2,2 Millionen Infizierten (Todesfälle: über 119.700; genesen: über 617.460)
Randale in Göttinger Quarantäne-Wohnkomplex
Rund 700 Bewohner dürfen einen Wohnkomplex in Göttingen seit Tagen nicht verlassen - das ganze Gebäude steht unter Quarantäne. Am Samstagnachmittag eskaliert die Situation: Acht Beamte werden durch Würfe mit Gegenständen verletzt. Die Einsatzkräfte seien mit Flaschen, Steinen, Metallstangen, Haushaltsgegenständen und Pyrotechnik beworfen worden, sagte Göttingens Polizeipräsident Uwe Lührig.
Drei verletzte Beamte seien vorerst nicht dienstfähig. Bereits seit Donnerstag dürfen die rund 700 Bewohner die Gebäude nicht mehr verlassen. Zuvor waren rund 120 von ihnen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach Angaben der Stadt leben die Menschen unter prekären Verhältnissen, die Wohnungen sind nur 19 bis 39 Quadratmeter groß - teilweise sind hier Familien mit vier Kindern untergebracht.
China stoppt Einfuhr von Hähnchen des US-Lebensmittelkonzerns Tyson Foods
Im Kampf gegen einen neuen Corona-Infektionsherd in Peking haben die chinesischen Behörden die Schließung einer Pepsi-Fabrik und ein Importverbot für Produkte eines großen US-Geflügelproduzenten angeordnet. Nach Corona-Fällen in einem Betrieb des Lebensmittelkonzerns Tyson Foods in den USA stoppt China vorübergehend die Einfuhr von tiefgekühltem Hähnchenfleisch der Firma, wie die chinesische Zollbehörde am Sonntag mittelte. Bereits importiertes Hähnchenfleisch von Tyson Foods wird beschlagnahmt.
Laschet hält Lockdown für Kreis Gütersloh weiter für denkbar
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hält wegen des Corona-Ausbruchs beim Fleischkonzern Tönnies die Verhängung von allgemeinen Ausgangsbeschränkungen im Kreis Gütersloh weiter für denkbar. Es gelte nach wie vor, "dass wir einen flächendeckenden Lockdown im Moment nicht ausschließen können", sagte er am Sonntag in Gütersloh. Vorerst könnten aber "zielgerichtetere Maßnahmen" ergriffen werden.
Corona-Ausbruch bei Tönnies - jetzt 1331 Infizierte bekannt
Die Zahl der Corona-Infizierten in der Tönnies-Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück ist auf 1.331 gestiegen. Dies teilte der Kreis Gütersloh am Sonntag mit. Die Reihentestungen auf dem Gelände der Firma seien am Samstag abgeschlossen worden, hieß es. Insgesamt 6139 Tests seien gemacht worden, 5899 Befunde lägen bereits vor.
Corona-Ausbruch bei Tönnies - Laschet bietet Gütersloh mehr Hilfe an
Nach dem massiven Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik von Tönnies hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zusätzliche Hilfe für den betroffenen Kreis Gütersloh angeboten. Das Land sei über die schon entsandten Kräfte hinaus bereit, "jegliches Personal zu organisieren, das gebraucht wird", sagte Laschet nach Angaben aus Teilnehmerkreisen am Sonntag bei einem Treffen mit dem Krisenstab in Gütersloh.
Lockerungen für Schulen und Kitas zum Wochenstart
Eine Reihe von Bundesländern lockert ihre Corona-Regeln bezüglich Schulen und Kitas in der kommenden Woche. In Berlin und Niedersachsen können ab Montag beispielsweise alle Kinder wieder in eine Kita gehen. Und auch alle Grundschüler in Hessen und Bremen bekommen dann wieder einen Präsenzunterricht. Trotzdem gelten weiterhin Einschränkungen. In der Hansestadt werden die Schüler erstmal nur in vier Unterrichtsstunden an vier Tagen in der Woche unterrichtet. Für Hessen gelten vier Stunden Unterricht pro Tag für die Klassen eins und zwei und fünf für die Klassen drei und vier.
Gute Nachrichten gibt es zudem für Hochzeitspaare in Bayern. Dort dürfen ab Montag neben Hochzeits- und anderen Feiern etwa auch Vereinssitzungen wieder stattfinden. Auch Hallenbäder, Innenbereiche von Thermen und Hotelschwimmbäder können dann im Freistaat wieder öffnen. Zum Wochenstart dürfen sich außerdem in Niedersachsen statt wie bisher nur Angehörige zweier Haushalte auch Gruppen bis zu zehn Personen in der Öffentlichkeit treffen. Hessen lockert zudem die Obergrenze für Veranstaltungen. Bisher mussten diese ab 100 Teilnehmern genehmigt werden. Ab Montag gilt das erst ab 250 Menschen.
Zahl der Corona-Infektionen in Lateinamerika steigt auf über zwei Millionen
In Lateinamerika und der Karibik ist die Zahl der offiziell registrierten Coronavirus-Infektionen am Wochenende auf über zwei Millionen gestiegen. Aus der Region wurden am Samstag insgesamt 2.007.621 bestätigte Fälle gemeldet, wie eine AFP-Zahlung ergab. Über die Hälfte der Fälle wurde aus Brasilien gemeldet. Dort war am Freitag die Marke von einer Million Infektionen offiziell überstiegen worden.
Sondersitzung des NRW-Kabinetts zu Corona bei Tönnies
Das nordrhein-westfälische Landeskabinett beschäftigt sich am Sonntagmittag in einer Sondersitzung mit dem Corona-Ausbruch bei Tönnies.
Die Landesregierung will dabei die Lage erneut bewerten, hatte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) angekündigt. Einen regionalen Lockdown hatte er ausdrücklich nicht ausgeschlossen.
687 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut 687 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 189 822 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Sonntagmorgen meldete (Datenstand 21.06., 0 Uhr).
Bislang starben dem RKI zufolge 8882 nachweislich mit dem Virus Infizierte, damit sank die Zahl der gemeldeten Toten innerhalb von 24 Stunden um Eins. 174 900 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 20.6., 0.00 Uhr, bei 1,79 (Vortag: 1,06). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen stieg dieser Wert mit Datenstand 20.6., 0.00 Uhr, auf 1,55 (Vortag: 1,17). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Zahl der Corona-Infizierten in Peking steigt weiter
Nach dem neuen Coronavirus-Ausbruch in Peking ist die Zahl der Infizierten weiter gestiegen. Nach Angaben der staatlichen Gesundheitskommission vom Sonntag wurden in der Hauptstadt 22 weitere Ansteckungen nachgewiesen. Landesweit wurden insgesamt 26 Infizierte neu gemeldet.
Als Reaktion auf den neuen Ausbruch, der vergangene Woche auf dem Xinfadi-Großmarkt der Stadt begann, hatten die Behörden am Dienstag die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen, womit Peking teilweise abgeriegelt wurde. Flüge aus und in die Hauptstadt wurden drastisch reduziert. Auch der Busverkehr in andere Provinzen wurde inzwischen eingestellt. Menschen sollen die Stadt nicht mehr verlassen. Wenn doch Reisen notwendig sind, muss ein negativer Coronatest vorliegen.
Trump für verlangsamte Corona-Tests - Weißes Haus: Scherz
US-Präsident Donald Trump hat seine Mitarbeiter nach eigenen Angaben dazu aufgerufen, Coronavirus-Tests einzuschränken, damit die Infektionszahlen in den USA nicht steigen. Die inzwischen ausgeweiteten Tests seien ein “zweischneidiges Schwert”, sagte Trump bei seiner ersten Massenkundgebung seit Beginn der Corona-Krise am Samstagabend (Ortszeit) in Tulsa (Oklahoma) unter Applaus. “Wenn man in diesem Ausmaß testet, wird man mehr Menschen finden, man wird mehr Fälle finden, also habe ich meinen Leuten gesagt: ‘Verlangsamt bitte die Tests’.”
Aus dem Weißen Haus hieß es auf dpa-Anfrage, Trump habe “offensichtlich gescherzt”. Die USA führten die Welt bei der Anzahl der Tests mit mehr als 25 Millionen an. Trump verglich das Coronavirus in Tulsa erneut mit einer Grippe - auf englisch “Flu”. Trump sagte, er kenne für das Virus 19 verschiedene Namen, darunter “Kung Flu”. Trump sprach erneut von einem “chinesischen Virus”. China hätte das Virus am Ursprung stoppen müssen.
Die USA haben inzwischen nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität mehr als 2,25 Millionen bestätigte Coronavirus-Infektionen. Die Vereinigten Staaten haben fast 120 000 Tote durch das Virus zu beklagen. Trump hatte zu Beginn der Krise versucht, die Gefahr kleinzureden. In mehr als 20 Bundesstaaten steigen die Infektionszahlen inzwischen wieder, darunter auch in Oklahoma. Trump drängt trotz der Krise auf eine Rückkehr zur Normalität.
Teilnehmer der Kundgebung mussten sich bei der Registrierung damit einverstanden erklären, dass die Wahlkampf-Organisatoren nicht für eine Covid-19-Erkrankung und mögliche Folgen haftbar gemacht werden können. Vor Trumps Kundgebung wurden sechs Mitarbeiter seines Wahlkampfteams in Tulsa positiv auf das Coronavirus getestet.
Brasilien beklagt fast 50 000 Corona-Tote
Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien ist auf fast 50 000 gestiegen. Bislang seien 49 976 Patienten im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium am Samstag mit. Das waren 1022 mehr als am Tag zuvor. Über eine Million Menschen haben sich nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Die tatsächliche Zahl dürfte nach Einschätzung von Experten allerdings wesentlich höher sein, da Brasilien nur relativ wenig testet.
Damit liegt das größte Land Lateinamerikas sowohl bei Infektionen als auch bei Toten an zweiter Stelle hinter den USA. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro bezeichnete das Coronavirus zunächst als “leichte Grippe” und wehrt sich noch immer gegen Ausgangsbeschränkungen. Der Staatschef fürchtet die wirtschaftlichen Schäden eines Lockdowns. Zwar haben eine Reihe von Bundesstaaten und Städten auf eigene Faust Schutzmaßnahmen ergriffen, allerdings werden die Einschränkungen an vielen Orten bereits wieder gelockert.
Corona-Notstand in Spanien beendet
Spanien befindet sich seit Mitternacht nicht mehr im Corona-Notstand. Sonntag ist damit der erste Tag nach 14 Wochen, an dem sich die 47 Millionen Bürger wieder im ganzen Land frei bewegen können. Auch die Grenzen für Urlauber aus Schengenstaaten sind seit 00.00 Uhr wieder offen. Nur die Grenze zu Portugal bleibt auf Wunsch der Regierung in Lissabon noch bis zum 1. Juli für die meisten Reisenden geschlossen.
Mit mehr als 28 000 Toten im Zusammenhang mit Covid-19 und mehr als 245 000 Infizierten ist Spanien eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Inzwischen sind die Corona-Zahlen stark gesunken.
Texte: dpa und AFP
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