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(Bloomberg) -- Impfstoff aus Frankfurt, Astra in der Defensive, Biden will mehr: Der Corona-Überblick.Vor einer Telefonkonferenz zur Impfstoffknappheit am Mittwochabend hat der Pharmakonzern AstraZeneca Vorwürfe und Drohungen der Europäischen Union zurückgewiesen und diese aufgefordert, selbst die Verantwortung für Lieferengpässe zu übernehmen. CEO Pascal Soriot verwies auf eine “Best-Effort”-Vereinbarung seines Unternehmens mit der EU. “Der Grund war, dass Brüssel mehr oder minder zum selben Zeitpunkt beliefert werden wollte wie die Briten – obwohl die drei Monate früher unterzeichnet hatten”, so Soriot. “Darum haben wir zugesagt, es zu versuchen, uns aber nicht vertraglich verpflichtet.” Nachdem AstraZeneca Ende letzter Woche vor Produktionsverzögerungen gewarnt hatte, fordert die EU informierten Kreisen zufolge “grundlegende” Informationen über die Lieferpläne für das erste Halbjahr.Sanofi wird künftig Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs von BioNTech und Pfizer herstellen. Der französische Pharmakonzern stellt dafür Produktionsanlagen in Frankfurt bereit. Die Vereinbarung umfasse die Herstellung von mehr als 125 Millionen Dosen des Serums, die für die EU bestimmt seien, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die Auslieferung des Impfstoffs soll im Sommer beginnen.Die neue US-Regierung von Joe Biden will die Impfkampagne beschleunigen und jeweils 100 Millionen zusätzliche Dosen der Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna kaufen. Damit sollen die Lieferungen an die Bundesstaaten zumindest vorübergehend auf rund zehn Millionen Dosen pro Woche gesteigert werden. “Damit können Millionen weiterer Amerikaner früher als bisher erwartet geimpft werden”, sagte Biden am Dienstag. Der Präsident warnte jedoch, dass die Impfungen noch lange dauern werden und die Logisitk äußerst schwierig sei. “Auf dem Weg kann noch vieles schiefgehen”, sagte er.Deutschland hat nach Angaben der Johns Hopkins Universität vom Mittwochmorgen für die zurückliegenden 24 Stunden 9.387 Neuinfektionen mit dem Coronavirus und 492 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet.Seit Beginn der Pandemie wurde das Virus in der Bundesrepublik damit bei insgesamt 2.164.043 Personen nachgewiesen. Die Gesamtzahl der Todesfälle lag bei 53.619.Laut Robert Koch Institut am Vorabend lag die Reproduktionszahl - der sogenannte 4-Tage-R-Wert - bei 0,85, gg 1,06 am Vortag. Das R-Maß gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt; die Zahl sollte unter 1,0 liegen, um eine exponentielle Ausbreitung zu verhindern, die das Gesundheitssystem überfordern könnte.(Durchgehend überarbeitet und ergänzt)For more articles like this, please visit us at bloomberg.comSubscribe now to stay ahead with the most trusted business news source.©2021 Bloomberg L.P.