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Commerzbank: Verzögerung bei HSBC-Großprojekt belastet Sanierung

Die Commerzbank möchte ihre Wertpapierabwicklung an die britische Großbank HSBC auslagern. Das Problem: Nach WirtschaftsWoche-Informationen verspätet sich der Start des Prestige-Projekts.

Ein Rückschlag bei einem Großprojekt belastet die Sanierung der Commerzbank: Die geplante Auslagerung der Wertpapierabwicklung an die Großbank HSBC verzögert sich nach WirtschaftsWoche-Informationen bis 2021. Ursprünglich sollte das Vorhaben bereits im Frühjahr 2020 starten. Es gilt als eines der größten Outsourcing-Projekte im deutschen Bankensektor überhaupt. Die Commerzbank hatte sich im Rahmen ihrer Sanierung erhofft, durch das Projekt Kosten zu senken. Diese Einsparungen dürfte das Geldhaus jetzt erst später realisieren. Kenner des Vorhabens begründen die Verzögerung damit, dass das Projekt offenbar komplexer ist als gedacht.

Eine Wertpapierabwicklung arbeitet im Hintergrund: Sie sorgt dafür, dass die Depots der Kunden ordnungsgemäß funktionieren und beispielsweise Dividenden verbucht werden. Das Geschäft ist aufwendig und macht sich nur bezahlt, wenn ein Anbieter eine große Anzahl an Depots verwaltet.

HSBC bestätigte auf WirtschaftsWoche-Anfrage, dass das Institut den Zeitplan mit der Commerzbank überarbeite. Einzelne Projektkomponenten würden aber 2020 starten. Die Commerzbank beantwortete die Frage nicht direkt, ob sich die Auslagerung verzögere. Eine Sprecherin sagte aber, mit der 2019 beschlossenen neuen Strategie des Instituts ergäben sich zusätzliche Anforderungen, etwa durch die geplante Komplettübernahme der Direktbanktochter Comdirect. Keines der beiden Institute nannte einen neuen Starttermin für das Gesamtvorhaben. Die Commerzbank wollte sich nicht zu der Frage äußern, wie hoch die geplanten Einsparungen sind und wann das Unternehmen diese jetzt realisieren wird. Zu möglichen Mehrkosten nahm ebenfalls keines der Institute Stellung.

Der spätere Start ist auch für HSBC und die in Düsseldorf beheimatete Deutschland-Tochter ein Dämpfer. Das Institut will bei der Wertpapierabwicklung wachsen und hatte kräftig investiert. Ein HSBC-Sprecher dagegen sah keine Belastung durch den späteren Start und sagte: „Unsere Strategie ist stimmig. Die neue Zeitplanung ändert nichts an unserer strategischen Aufstellung.“ HSBC wollte die Frage nicht kommentieren, auf welche Einnahmen das Institut durch den späteren Beginn vorerst verzichten muss. In einem Bericht zur 2019er Bilanzpressekonferenz der Deutschland-Tochter hatte es geheißen, es gehe langfristig um „stabile Einnahmen im zweistelligen Millionenbereich“.