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Chinesischem Tesla-Jäger geht die Puste aus

Die Euphorie ist verflogen. Ein Jahr nach dem Börsengang verschiebt der chinesische Tesla-Herausforderer Nio seine ambitionierten Expansionspläne. Anders als ursprünglich angekündigt wollen die Chinesen nun doch kein eigenes Werk in Schanghai bauen. Das teilte das Unternehmen bei der Präsentation der ersten Jahreszahlen am Mittwoch mit.

Denn die fallen deutlich schlechter aus als erwartet. Der Nettoverlust verdoppelte sich im laufenden Geschäftsjahr auf 9,6 Milliarden Yuan (etwa 1,27 Milliarden Euro), und das bei einem Umsatz von umgerechnet 639 Millionen Euro. Dabei war die Marke mit dem elektrischen ES8 eigentlich erfolgreich gestartet. 11.000-mal konnte das Modell verkauft werden, trotz eines stolzen Preises von umgerechnet 57.000 Euro.

Doch mit der Krise des chinesischen Automarktes sind auch die Verkäufe des ES8 spürbar zurückgegangen. Seit Jahresbeginn wurden von dem Modell 2.616 Fahrzeuge verkauft. Statt den ES8 ab 2020 in Schanghai zu bauen, soll er in den kommenden drei Jahren weiter im Werk des Partners JAC in Hefei vom Band laufen – doch dafür werden auch weiterhin Gebühren fällig.

Hoffnung auf Besserung gibt es erst mal nicht. Denn die chinesischen Behörden hatten zuletzt die Kaufanreize für Elektroautos zusammengestrichen. Im ersten und zweiten Quartal erwartet Nio darum keine exorbitanten Zuwächse mehr. Erst mit der Premiere des kleineren ES6 sollen die Verkäufe wieder spürbar zulegen.

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Bislang hat Nio damit nur einen kleinen Anteil am chinesischen Elektroautomarkt, der mit über einer Million Verkäufen als der größte der Welt gilt. Das dürfte mächtigen Investoren wie dem Tech-Riesen Tencent nicht gefallen.

Die Zahl der chinesischen Elektroauto-Start-ups war in den vergangenen Jahren wegen massiver staatlicher Förderung stark gestiegen. Erfolgreich waren nur wenige. Mittlerweile gehen die Chinesen vorsichtiger vor: Nur vielversprechende Autoentwickler erhalten eine Lizenz für den Autobau. Die Subventionen wurden zurückgefahren. Darüber hinaus wurden die Vorschriften für ausländische Elektroautobauer gelockert.

Am Mittwoch hatte bereits Geely-Gründer Li Shufu vor einem massiven Umbruch auf dem chinesischen Automarkt gewarnt. Die kommenden fünf Jahre könnten seiner Ansicht nach von Restrukturierungen und Firmenpleiten auf dem zuletzt jahrelang wachsenden Boom-Markt geprägt sein.

Für das ambitionierte Start-up Nio sind die jüngsten Entwicklungen ein erheblicher Rückschlag. Während Tesla seine Expansion auf dem chinesischen Markt mit einem eigenen Werk in Schanghai vorantreibt, muss Nio seine Pläne massiv zurechtstutzen, um die Anleger nicht zu verschrecken.