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Chinesische Verbraucher kaufen nichts mehr –aber das liegt nicht daran, dass sie kein Geld haben

Chinesische Einzelhändler versuchen zunehmend, Kunden mit Rabatten zu locken. - Copyright: Wang Zhao/AFP/Getty Images
Chinesische Einzelhändler versuchen zunehmend, Kunden mit Rabatten zu locken. - Copyright: Wang Zhao/AFP/Getty Images

Die einst ausgabefreudigen Verbraucher in China halten sich aktuell sehr zurück. Luxusmarken trifft das besonders hart. Das heißt aber nicht, dass die Menschen in dem Land kein Geld haben. Sie ziehen es jetzt nur vor, es zu sparen.

Offiziellen Daten der „People's Bank of China“ zufolge stiegen die Einlagen der privaten Haushalte Ende Juni auf einen Rekordwert– rund 147 Billionen chinesische Yuan beziehungsweise etwa 18,6 Billionen Euro. In der ersten Hälfte dieses Jahres haben die chinesischen Haushalte 9,3 Billionen Yuan (1,17 Billionen Euro) auf ihre Einlagenkonten eingezahlt.

Das zusätzliche Geld schlägt sich jedoch nicht in Ausgaben nieder, sodass das Wachstum im zweiten Quartal mit 4,7 Prozent hinter den Erwartungen der Analysten zurückblieb. Ebenso wie das Wachstum der Einzelhandelsumsätze: Im Juni stieg es nur um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das ist so langsam wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr.

Zu Beginn dieser Woche meldeten die Luxusgüterhersteller Hugo Boss, Burberry, Richemont und Swatch einen Umsatzeinbruch in China, der sich auf die Gewinne auswirkte.

China versucht, die Nachfrage anzukurbeln

Die Daten deuten darauf hin, dass die chinesischen Verbraucher lieber ihre Kredite zurückzahlen und ihre Einlagen in Vermögensverwaltungsprodukte umschichten, so Tommy Xie, Leiter des Bereichs Greater China Research bei der OCBC Bank, in einer Mitteilung.

Im Juni stiegen die Einlagen der privaten Haushalte gegenüber Mai um 2,14 Billionen Yuan (270 Milliarden. Dieser Anstieg war etwa 20 Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Peking hat versucht, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, indem es den Binnenkonsum durch Subventionen und eine Inzahlungnahme, sogar für Immobilienkäufe, ankurbelte. Der Erfolg hält sich jedoch in Grenzen, obwohl die Exporte nach wie vor stark ansteigen und die chinesische Wirtschaft stützen.

Die gesamten Yuan-Einlagen – einschließlich der Einlagen von Privathaushalten, Unternehmen und Regierungen – beliefen sich im Juni auf rund 300 Billionen Yuan. Das entspricht etwa 37,9 Billionen Euro und mehr als das Doppelte des Bruttoinlandsprodukts von China.

Da es in China kein starkes soziales Sicherheitsnetz gibt, sind die Menschen in dem Land fest davon überzeugt, dass sie vorsorglich sparen müssen, so ein Bericht der US-Investmentbank TD Cowen vom Dienstag.Fast die Hälfte von 2000 chinesischen Verbrauchern, die an einer aktuellen Umfrage der Bank teilnahmen, gaben an, dass ihre Ersparnisse höher sind und sie jetzt mehr sparen als noch vor einem Jahr.

Chinesische Verbraucher greifen zu Gold

Trotz des mangelnden Appetits auf Luxusmode haben Chinas Verbraucher in diesem Jahr Gold – eine sichere Anlage – gekauft, was die Preise des Edelmetalls auf Rekordhöhen trieb.

Dies zeigt, dass die Menschen weiterhin Geld ausgeben. Aber sie geben ihr Geld nur für das aus, was sie wirklich wollen, und das inmitten einer Vertrauenskrise, die durch Chinas epische Immobilienkrise, volatile Aktienmärkte, geopolitischen Gegenwind und demografische Herausforderungen ausgelöst wurde.

Etwa 64 % der Befragten in der Umfrage von TD Cowen gaben an, dass sie Ausgaben für Reisen planen, und 17 % von ihnen waren weniger bereit, für Luxusgüter auszugeben.

Dieser Text wurde aus dem Englischen übersetzt. Lest den Originalartikel bei Business Insider US.