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China will offenbar Zölle auf US-Autos senken

Im Handelsstreit bewegt sich China auf die USA zu: Die Importzölle auf US-Autos sollen einem Medienbericht zufolge auf 15 Prozent gesenkt werden.

China will einem Medienbericht zufolge die Importzölle auf US-Autos von 40 Prozent auf 15 Prozent senken. Das berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf einen Insider. Dem Insider zufolge soll der chinesische Vizeministerpräsident Liu He in einem Telefonat mit dem US-Finanzminister Steven Mnuchin und dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer der Zollsenkung zugestimmt haben.

Bislang ist unklar, wann die Senkung der Importzölle in Kraft treten soll. Damit würde China die Zölle auf das Niveau vom Sommer reduzieren. Damals hatte Peking die Zölle im Zuge des Handelsstreits mit den USA auf 40 Prozent angehoben. Eine offizielle Bestätigung des Berichts gab es bislang nicht.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor Spekulationen über ein Entgegenkommen der Volksrepublik im Handelsstreit befeuert. „Sehr produktive Gespräche mit China“, twitterte Trump. „Achtet auf einige wichtige Ankündigungen!“

An der Börse hatte sich sofort Hoffnung auf ein Ende des Handelsstreits breitgemacht, der die globale Konjunktur abzuwürgen droht. Die Titel von BMW und Daimler, die in den USA Geländewagen herstellen und nach China exportieren, legten um 1,8 und 2,7 Prozent zu.

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VW-Anteilsscheine zogen um 3,6 Prozent an. Die Aktien von Peugeot, Renault und Fiat Chrysler sowie von Zulieferern wie Continental und Faurecia verzeichneten ebenfalls Kurszuwächse. Auch der deutsche Leitindex Dax baute seine Gewinne aus und schloss deutlich im Plus. Die US-Börsen profitierten ebenfalls von der Nachricht, konnten ihre frühen Kursgewinne aber wegen Sorgen vor einem „Government Shutdown“ nach Drohungen von Präsident Trump wegen des Mauerbaus zu Mexiko nicht halten.

Aber auch den Kursen von Unternehmen anderer Branchen half die Ankündigung – wuchs damit doch die Hoffnung, dass die beiden größten Volkswirtschaften der Welt sich auf ein breiteres Handelsabkommen einigen könnten.

Ein solches Abkommen stellten die beiden Staaten nach einem Treffen von Trump und Chinas Präsident Xi Jinping Anfang Dezember in Aussicht, ohne viele Details zu nennen. Neben den Autozöllen soll das Abkommen aber unter anderem den Kauf von Agrarprodukten und Flüssiggas umfassen sowie Verbesserungen beim Schutz geistigen Eigentums in China.

Mit einem solchen Abkommen wäre die prinzipielle Konkurrenz beider Staaten um die wirtschaftliche und technologische Führung zwar nicht beigelegt. Washington hat auch anders als Peking keine Rücknahme der bisher verhängten Zölle angekündigt. Eine Einigung würde aber zumindest eine weitere Eskalation bremsen. Das wäre ein wichtiges Signal.

Weitere Gespräche für Jahresanfang geplant

Das „Wall Street Journal“ berichtete unter Berufung auf Insider, dass Liu He Anfang kommenden Jahres für weitere Gespräche nach Washington fliegen wolle. Dies deuten Beobachter als ein Zeichen, dass China und die USA weiter nach einer Einigung suchen. Lighthizer hatte Ende vergangener Woche betont, dass die Gespräche zum Handel völlig getrennt vom Dialog beider Länder über die Verhaftung von Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou liefen.

Die Tochter des Firmengründers wurde Anfang des Monats auf Antrag der USA in Kanada verhaftet. Ihr wird vorgeworfen, gegen die Iransanktionen der USA verstoßen zu haben. Ein Gericht in Toronto verhandelt derzeit über ihre Freilassung auf Kaution.

Dabei geht es momentan um die Frage, ob eine Kaution in Millionenhöhe die Fluchtgefahr Mengs wirklich unterbindet. Zudem will ihr Ehemann als Bürge für sie auftreten. Da er sich jedoch nur mit einem Touristenvisum in Kanada aufhält, will das Gericht dies nicht akzeptieren.

China hat scharf gegen die Verhaftung protestiert, die Botschafter Kanadas und der USA in China einbestellt und von einer „Verletzung der Menschenrechte“ gesprochen. Wegen des Streits war eine Einigung beider Länder im Handelsstreit als unwahrscheinlicher eingestuft worden. Nun scheinen die Fortschritte der Gespräche darauf zu deuten, dass Peking die Einigung in Handelsfragen dennoch vorantreiben möchte.

Washington hat den 1. März als Frist für eine Einigung gesetzt. Sollte sie nicht eingehalten werden, würden Strafzölle für einen erheblichen Teil der Importe aus China in die USA von derzeit zehn auf 25 Prozent steigen.

Der Handelsstreit und das sinkende Wirtschaftswachstum belasten die Absätze auf dem chinesischen Automarkt. Im November brach die Zahl der verkauften Autos auf 2,05 Millionen ein – das sind 18 Prozent weniger als im Vorjahr. Es ist der sechste Rückgang in Folge. In den ersten elf Monaten dieses Jahres sank der Absatz damit um 4,3 Prozent.

Mit Material von dpa und Reuters