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Sie selbst war früh in Führungsverantwortung – CEO verrät ihre 5 besten Tipps für erfolgreiche Teamführung

Claudia Frese ist CEO des Webhosters Strato und im Management von Ionos. - Copyright: Claudia Frese
Claudia Frese ist CEO des Webhosters Strato und im Management von Ionos. - Copyright: Claudia Frese

Zufriedene, selbstbestimmte und motivierte Mitarbeitende sind das Ergebnis guter Teamführung. Das bestätigte erst kürzlich der Gallup-Report, der aufzeigte: Wer sich auf der Arbeit gesehen, gehört und unterstützt fühlt, ist auch weniger gestresst. Doch wie führt man erfolgreich ein Team, ohne die Unternehmensziele aus dem Blick zu verlieren? Wie empowert man seine Mitarbeitenden?

Claudia Frese, CEO des Webhosters Strato, hat uns aus ihren Erfahrungen erzählt, wie sie ihre ersten Führungsrollen bewältigt – und welche Learnings sie daraus mitgenommen hat.

Mit 29 Jahren übernahm Frese ihre erste Führungsposition in einem Unternehmen. Inzwischen ist sie nicht nur Geschäftsführerin, sondern auch Mitglied des Management-Teams von Ionos. Nach ihren Anfängen im Produktmanagement sammelte sie Erfahrungen bei einem Softwareentwickler und anschließend sieben Jahre bei Ebay. Als die E-Commerce-Plattform damals stark wuchs, habe sie die Chance gehabt, sich weiterzuentwickeln und in ihre erste Führungsrolle hineinzuwachsen.

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"Ich war schon immer jemand, der gern Themen vorangetrieben und Projekte übernommen hat", erinnert sich Frese. "Denn je mehr Verantwortung man über die Zeit bekommt, desto spannender und umfangreicher werden die Aufgaben." Für sie sei daher schon früh klar gewesen, dass sie zügig in verantwortungsvolle Positionen aufsteigen möchte.

Vor rund drei Jahren stieg sie dann als CEO bei Strato ein, um das Unternehmen weiterzuentwickeln. Nachdem sie bereits viele Teams geführt hat, gibt sie angehenden Führungskräften und jenen, die frisch in der Rolle sind, folgende Ratschläge.

1. Entwickelt euren eigenen Führungsstil

"Führung bedeutet, sowohl inhaltliche Themen zu setzen und Strategien zu entwickeln, als auch Menschen zu führen", sagt Frese. Beides sei eng miteinander verwoben und entwickele sich durch Erfahrung. Gleichzeitig sei gute Führung aber auch eine Frage der Persönlichkeit. "Jeder hat seinen eigenen Führungsstil, der sich erst mit der Zeit formt", so die CEO.

Zudem kann sie junge Führungskräfte, die am Anfang mit Selbstzweifeln zu kämpfen haben, besänftigen. Ihrer Erfahrung in der Teamführung nach "kommt nach und nach auch ein gewisses Maß an Gelassenheit hinzu".

2. Übt euch in Empathie und Gesprächsführung

Teamführung bedeute immer auch, dass man an der eigenen Persönlichkeit arbeiten muss, ist sich Frese sicher. Spezifische Skills könne man in der Regel gut lernen, dafür durchläuft man im Unternehmen meist eine Reihe von Trainings.

"Man lernt Fakten und Techniken, die hilfreich sind und Sicherheit in der Führungsrolle geben." Dazu zählt zum Beispiel, wie man souverän Gespräche führt und Feedback gibt. Diese Fähigkeiten allein reichen aber nicht aus, um der Führungsrolle gerecht zu werden. Bedeutend seien auch Soft Skills, allen voran empathische Fähigkeiten – also die Fähigkeit, Empfindungen, Emotionen und Motive von anderen Personen zu erkennen und nachzuempfinden.

Insbesondere in Zeiten von künstlicher Intelligenz ist es laut Frese enorm wichtig, gute Gespräche führen zu können. "Ein Fragenkatalog kann auch von einer KI abgearbeitet werden, aber es macht einen Unterschied, ob und wie man ein echtes Gespräch führt." Tipp für euch: Interessiert euch für eure Mitarbeitenden und versucht sie zu verstehen.

3. Sucht euch Menschen, die ihr um Rat fragen könnt

Egal, ob es um Persönlichkeitsentwicklung geht, um fachliche Skills oder darum, Entscheidungen zu treffen: Es ist laut der CEO immer hilfreich, verschiedene Menschen im Kopf zu haben, die man um Rat fragen kann. "Das können KollegInnen aus anderen Bereichen sein, ehemalige KollegInnen, Freunde, Bekannte oder Netzwerk-Kontakte", so Frese. "Es ist wichtig, sich nicht allein hinzustellen und alles sofort können zu wollen." Indem ihr euch mit anderen austauscht, könnt ihr außerdem eure eigene Perspektive erweitern.

"Viele meiner heutigen Freunde, Netzwerk-Kontakte und Ratgeber stammen aus meinen früheren Berufsjahren, größtenteils aus der Digitalwirtschaft", sagt Frese. Das seien Personen, mit denen sie entweder zusammengearbeitet oder im Laufe ihrer Karriere kennengelernt habe. Über die Zeit sei dadurch auch ein Netzwerk außerhalb der Branche gewachsen. "Für mich ist das wichtig und inspirierend, weil es dabei hilft, über den eigenen Tellerrand zu blicken."

Im Laufe ihrer Karriere habe Frese auch festgestellt, dass sich die Probleme von Kolleginnen und Kollegen aus anderen Branchen gar nicht so sehr unterscheiden – das erleichterte den Austausch für eine bessere Teamführung. Bei schwierigen Problemen empfiehlt sie jedoch, Unterstützung von einem externen Coach einzuholen.

4. Legt Ziele fest und motiviert euer Team

Wer empathisch ist, gute Gespräche führen kann und sich Rat von anderen einholt, ist laut Frese bereits gut auf eine Führungsrolle vorbereitet. Ihr solltet aber auch Verantwortung an euer Team abgeben können, so die Geschäftsführerin. "Nichts motiviert Menschen mehr, als wenn sie eigenverantwortlich erfolgreich sind." Seinem Team dieses Gefühl vermitteln zu können, sei bereits die halbe Miete. Nicht ohne Grund "sagt man häufig, Mitarbeitende verlassen nicht Firmen, sondern Manager."

Daraus lässt sich ihr zufolge eine klare Aufgabe für Führungskräfte ableiten: ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Mitarbeitende ihren Job gut machen können. Das klingt leichter als getan, bedeutet aber letztlich: "Klarheit zu schaffen, das Team zu empowern und gleichzeitig Leitplanken zu setzen, damit Regeln eingehalten werden."

Dazu zähle auch, Deadlines und Strukturen festzulegen und die strategischen Ziele transparent zu machen. Gleichzeitig sollte man dem Team vermitteln, dass es eigenverantwortlich arbeiten darf.

5. Baut ein diverses Team auf

Ihr habt die Möglichkeit, ein Team selbst mit aufzubauen? Dann achtet darauf, ganz unterschiedliche Menschen zusammenzubringen. Die erfolgreichsten Teams bestehen aus verschiedenen Charakteren, die sich in ihren Stärken und Lebenserfahrungen ergänzen, davon ist Claudia Frese überzeugt. "Nur Menschen mit gleicher Denkweise in einem Team anzusiedeln, ist dagegen nicht sinnvoll". Zugleich muss jeder seine Stärken einsetzen können und es muss klar sein, wer welche Rolle hat. "Dann wird es ein 'winning team.'"

Diversität im Team bedeute jedoch nicht nur, dass die Mitglieder sich in ihrem Wesen und in ihren Fähigkeiten unterscheiden, so Frese. Idealerweise habe sie auch unterschiedliche kulturelle Hintergründe. "Diversität ist eine Frage der Haltung, nicht nur ein Poster an der Wand", sagt Frese. "Sie fängt mit dem Charakter einzelner Personen an, hängt mit deren Lebenserfahrungen zusammen und mündet in der Anerkennung der Stärken von Personen, die aus unterschiedlichen Hintergründen stammen."

Frese stellt sich ein diverses Team wie ein Orchester vor, "in dem jeder sein Instrument spielt, weil es wichtig für das Gesamt-Werk ist", erklärt sie. "Nur zusammen, durch das gemeinsame Wirken der verschiedenen Teams und unter der leitenden Hand eines Dirigenten, klingt es toll." Genau so müssen Unternehmen in Sachen Teamführung aufgestellt sein, ist die CEO überzeugt.