Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.235,45
    +24,90 (+0,14%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.894,02
    -8,58 (-0,18%)
     
  • Dow Jones 30

    39.118,86
    -45,20 (-0,12%)
     
  • Gold

    2.336,90
    +0,30 (+0,01%)
     
  • EUR/USD

    1,0716
    +0,0007 (+0,06%)
     
  • Bitcoin EUR

    56.720,66
    -667,75 (-1,16%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.265,16
    -18,67 (-1,45%)
     
  • Öl (Brent)

    81,46
    -0,28 (-0,34%)
     
  • MDAX

    25.176,06
    -197,83 (-0,78%)
     
  • TecDAX

    3.326,63
    -4,04 (-0,12%)
     
  • SDAX

    14.317,55
    -33,87 (-0,24%)
     
  • Nikkei 225

    39.583,08
    +241,54 (+0,61%)
     
  • FTSE 100

    8.164,12
    -15,56 (-0,19%)
     
  • CAC 40

    7.479,40
    -51,32 (-0,68%)
     
  • Nasdaq Compositive

    17.732,60
    -126,08 (-0,71%)
     

Bundesbank warnt: Deutschland kann eine Abkopplung von China wirtschaftlich kaum verkraften

Chance und Risiko: Kanzler Olaf Scholz und Chinas Präsident Xi Jinping 2022 in Peking. - Copyright: Picture Alliance
Chance und Risiko: Kanzler Olaf Scholz und Chinas Präsident Xi Jinping 2022 in Peking. - Copyright: Picture Alliance

Deutschland kann die aktuelle Schwäche der chinesischen Wirtschaft nach Einschätzung der Bundesbank verkraften, eine Abkopplung von China allerdings nicht. Im Fall einer Wirtschaftskrise in China dürfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt im ersten Krisenjahr um 0,7 Prozent niedriger ausfallen. Im zweiten Jahr müsse mit Einbußen von einem Prozent gerechnet werden, errechnet die Bundesbank in ihrem jüngsten Monatsbericht.

Aber: „Eine abrupte Abkopplung, etwa infolge einer geopolitischen Krise, würde speziell die deutsche Industrie erheblich treffen“, warnte die Bundesbank in ihrem Monatsbericht. In China aktive deutsche Unternehmen könnten dann einen großen Teil ihrer Umsatz- und Gewinnbasis verlieren. Zwar gingen 2022 nur sieben Prozent der deutschen Exporte nach China. Einige Branchen, wie Autos, Maschinenbau, Elektronik oder Elektrotechnik, hingen aber deutlich stärker von der chinesischen Nachfrage ab.

Aber auch kleine und mittlere deutsche Firmen wären von einem Abbruch der Handelsbeziehungen betroffen. Viele seien von Zulieferungen aus China abhängig. Als Beispiele nennt die Bundesbank Akkus und Batterien sowie Rohstoffe wie Seltenen Erden. Ausbleibende Lieferungen könnten gravierende Produktionsausfälle nach sich ziehen. „Insgesamt würden die gesamtwirtschaftlichen Einbußen die Kosten der weitreichenden Abkopplung von Russland wohl klar in den Schatten stellen.“

WERBUNG

Die Bundesbank hebt auch Vorteile der wirtschaftlichen Verflechtung mit China hervor. Deutsche Industrieunternehmen hätten in den vergangenen Jahren stark von den Exporterlösen aus China profitiert. „Hinzu kamen hohe Umsätze und Gewinne aus der Produktion in China“, heißt es in der Analyse. Auch die Importe aus China nützten Deutschland.

China kämpft derzeit wirtschaftlich mit Problemen, die auch auf Deutschland ausstrahlen. So gehen Deutschlands Exporte nach starken Wachstumsjahren aktuell zurück. Auch politisch hat sich Verhältnis westlicher Industrienationen zum kommunistisch regierten China eingetrübt. Die Spannungen in der Geopolitik bergen laut Bundesbank große Gefahren für die Wirtschaftsbeziehungen. Sie könnten

die deutsche Wirtschaft hart treffen

.

Abkopplung von China gefährdet Finanzsystem

Aus der engen Verflechtung mit China folgten auch Risiken für das deutsche Finanzsystem

, heißt es im Bericht.

Deutsche Banken hätten hohe Forderungen gegenüber Unternehmen und Sektoren, die stark von China abhängen

. Dies würde die Ausfallwahrscheinlichkeit von Krediten erhöhen.

Eine Abkehr von China dürfte auch langfristig mit unternehmerischen und volkswirtschaftlichen Kosten verbunden sein

, so die Autoren.

Dies gilt selbst für den Fall, dass die Abhängigkeiten geordnet reduziert würden.

Deutschen Unternehmen würde ein wichtiger Absatzmarkt entgehen und viele Lieferketten ließen sich nur weniger Effizient neu ausrichten.

Die Autoren sprechen sich daher gegen eine einseitige Abkehr von China aus, fordern aber, die Risiken zu reduzieren. Den vollständigen Bericht der Bundesbank findet ihr hier: