Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.772,85
    +86,25 (+0,46%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.085,08
    +30,67 (+0,61%)
     
  • Dow Jones 30

    39.512,84
    +125,08 (+0,32%)
     
  • Gold

    2.366,90
    +26,60 (+1,14%)
     
  • EUR/USD

    1,0772
    -0,0012 (-0,11%)
     
  • Bitcoin EUR

    56.355,79
    -1.701,57 (-2,93%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.302,78
    -55,23 (-4,07%)
     
  • Öl (Brent)

    78,20
    -1,06 (-1,34%)
     
  • MDAX

    26.743,87
    +34,97 (+0,13%)
     
  • TecDAX

    3.404,04
    +19,74 (+0,58%)
     
  • SDAX

    14.837,44
    +55,61 (+0,38%)
     
  • Nikkei 225

    38.229,11
    +155,13 (+0,41%)
     
  • FTSE 100

    8.433,76
    +52,41 (+0,63%)
     
  • CAC 40

    8.219,14
    +31,49 (+0,38%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.340,87
    -5,40 (-0,03%)
     

Brexit-Angst schickt Dax auf Talfahrt

Börse Frankfurt - Brexit-Angst schickt Dax auf Talfahrt

Zunehmende Befürchtungen um einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union haben den Anlegern am deutschen Aktien zum Wochenauftakt gründlich die Stimmung vermiest. Der Dax verlor zum Handelsschluss 1,71 Prozent auf 9657 Punkte und weitete damit seine jüngsten Verluste deutlich aus. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex schon mehr als zweieinhalb Prozent eingebüßt und war damit erstmals seit zweieinhalb Wochen wieder unter die viel beachtete Marke von 10 000 Punkten gefallen.

Der MDax, in dem die Aktien mittelgroßer Unternehmen vertreten sind, fiel am Montag zuletzt um 1,9 Prozent auf 19 801 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax sackte um 1,8 Prozent auf 1611 Zähler ab. Für den Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 ging es um 1,7 Prozent auf 2862 Punkte nach unten.

Börsenexperte Jochen Stanzl von CMC Markets stellte eine zunehmende Nervosität in Sachen Brexit fest: „Rund um den Globus flüchten die Anleger aus Risikopapieren in die sicheren Häfen Gold und japanischer Yen oder fahren ihre Barbestände noch weiter hoch.“ Ökonomen, Zentralbanker und Firmenchefs warnen eindringlich vor gravierenden Konsequenzen für ganz Europa bei einem EU-Austritt der Insel. Die Briten sind aufgerufen, am 23. Juni darüber abzustimmen. Jüngste Umfragen deuten auf eine sehr knappe Entscheidung hin.

Die Aktien von BMW litten zudem unter Aussagen von Vertriebsvorstand Ian Robertson zum US-Absatz und verbilligten sich um 1,6 Prozent. Demnach richtet sich bis Jahresende auf ein hartes Geschäft im wichtigen US-Markt ein.

WERBUNG


Bankaktien auf der Verkaufsliste

Die zuletzt schwachen Lufthansa-Aktien stabilisierten sich am Montag etwas. Mit einem Minus von 0,31 Prozent gehörten sie zu den attraktivsten Dax-Werten, nachdem sie in den vergangenen vier Wochen mit einem Verlust von rund acht Prozent noch zu den schwächsten Titeln im Leitindex gezählt hatten. In der Vorwoche hatten die Papiere vor allem unter dem überraschenden Abgang von Finanzchefin Simone Menne gelitten.

Auf den Verkaufszetteln der Anleger standen vor allem Bankenwerte, nachdem Deutschlands oberster Bankenaufseher Felix Hufeld vor den Folgen eines Brexit für die deutschen Geldhäuser gewarnt hatte. Die größten Institute bekämen die größten Probleme, weil sie die meisten Handelsaktivitäten in London hätten, sagte Hufeld. Deutsche Bank und Commerzbank verloren jeweils mehr als drei Prozent.

Bergab ging es auch für Finanzinstitute in anderen Ländern Europas: Unicredit, Generali, ING und Banco Santander verloren jeweils rund zwei Prozent. „Banken sind diejenigen, die am stärksten von einem Brexit betroffen wären“, sagte Analyst Zeg Choudhry vom Investmenthaus Lontrad. „Wer in den nächsten zwei Wochen nicht defensiv investiert, muss ziemlich verrückt sein.“

Die milliardenschwere Übernahme des US-Wettbewerbers LinkedIn durch Microsoft hat wiederum den Xing-Aktien am Montagnachmittag kräftig Auftrieb gegeben. Das Plus lag zwischenzeitlich bei elf Prozent.

Das britische Pfund sackte im Lichte eines möglichen Brexit sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem Dollar auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten. Der Euro dagegen konnte gegenüber der US-Währung auf 1,12 Dollar zulegen.

Der traditionell als Rückzugswährung dienende Schweizer Franken profitierte indes vom Risikofaktor Großbritannien: Mit 1,08 Franken kletterte die eidgenössische Währung gegenüber den Euro auf den höchsten Wert seit drei Monaten.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von minus 0,07 Prozent am Freitag auf ein Rekordtief von minus 0,09 Prozent. Der Bund-Future verlor 0,03 Prozent auf 164,77 Punkte. Der Kurs des Euro ist am Montag gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1268 (Freitag: 1,1304) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8875 (0,8846) Euro.

Neben dem Fed-Zinsentscheid am Mittwoch erwarten die Anleger in dieser Woche einige Konjunkturdaten. Am Dienstag werden Daten zur Industrieproduktion der Euro-Zone veröffentlicht sowie mehrere US-Indikatoren. Am Mittwoch stehen die Handelsbilanz der Euro-Zone sowie US-Daten zur Industrieproduktion und Erzeugerpreisen auf dem Programm.

Am Donnerstag verkündet die englische Notenbank ihren Zinsentscheid. Auch die Bank of Japan (BoJ) entscheidet über ihre Geldpolitik. Wieder gibt es US-Konjunkturdaten: die US-Leistungsbilanz für das erste Jahresquartal, Verbraucherpreise sowie den Industrie-Index Philly Fed. Außerdem erfahren Anleger die endgültigen Daten zu EU-Verbraucherpreisen für den Mai.