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Bosch droht erstes Verlustjahr seit der Finanzkrise

Weltweit stehen die Bänder still. Das sorgt beim deutschen Industriekonzern Bosch für einen Umsatzeinbruch im März. Doch Konzernchef Denner blickt nach vorne.

Der Industriekonzern will trotzdem an Zukunftsprojekten festhalten. Foto: dpa
Der Industriekonzern will trotzdem an Zukunftsprojekten festhalten. Foto: dpa

Bosch stellt sich wegen der Corona-Pandemie auf eine globale Rezession ein. „Wir befinden uns im Ausnahmezustand“, sagt Bosch-Chef Volkmar Denner laut Redetext. Dem weltgrößten Automobilzulieferer droht dabei das erste Verlustjahr seit der Finanzkrise.

„Es bedarf größter Anstrengungen, um zumindest ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen“, betont Finanzchef Stefan Asenkerschbaumer. Nach dem Rekordverlust des Jahres 2009 wäre es erst das zweite Verlustjahr des 134 Jahre alten Stiftungskonzerns seit 1945.

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Hintergrund der düsteren Erwartungen ist der von den Schwaben erwartete Einbruch der weltweiten Automobilproduktion in diesem Jahr um 20 Prozent auf noch knapp über 70 Millionen Fahrzeuge. Bereits im ersten Quartal fiel der Umsatz der Bosch-Gruppe um 7,3 Prozent.

Alleine im März 2020 betrug der Rückgang 17 Prozent und dabei in der größten Einzelsparte „Mobility Solutions“ sogar 19 Prozent. Für das Gesamtjahr machte das Unternehmen angesichts der erheblichen Unsicherheiten keine konkrete Prognose. „In dieser tiefen Krise ist erneut unsere breite Aufstellung mit unterschiedlichen Unternehmensbereichen ein Vorteil“, sagte Finanzchef Asenkerschbaumer.

Bosch stellt neben Autoteilen auch Elektrowerkzeuge, Hausgeräte sowie Industrie- und Gebäudetechnik her. Seit dem Ausbruch der Pandemie gehören auch Atemschutzmasken dazu, die in 13 Werken mit einer Kapazität von einer halben Million Stück gefertigt werden. Darüber hinaus hat Bosch einen Covid-19-Schnelltest entwickelt. In diesem Jahr sollen dadurch eine Million Schnelltests möglich werden, im nächsten dann drei Millionen.

Wichtige Zukunftsprojekte werden vorangetrieben

Am stärksten brach im ersten Quartal der Umsatz in Asien-Pazifik (inkl. Afrika) ein, dort schrumpften die Geschäfte um 15 Prozent. Auch wenn in China die Produktion wieder hochgelaufen sei und die Industrie sich in Europa auf den Wiederanlauf vorbereite, müsse Bosch sich für das Gesamtjahr 2020 auf eine tiefe weltweite Rezession einstellen, sagte Asenkerschbaumer. Rund um den Globus befanden sich nahezu 100 Bosch-Werke im „Shutdown“. Derzeit sind es noch nach Unternehmensangaben noch 63 Werke.

Trotz Sparkurs bei Investitionen und Personalabbau durch die Transformation zur Elektromobilität will Bosch wichtige Projekte wie die im Bau befindliche Halbleiterfabrik in Dresden weiterhin vorantreiben. Auch Zukunftsfelder wie die Elektromobilität einschließlich Brennstoffzelle, das automatisierte Fahren, die künftige Elektronikarchitektur im Fahrzeug, das Internet der Dinge, Anwendungen von Methoden der Künstlichen Intelligenz und die vernetzte Fabrik der Zukunft sollen weiterbetrieben werden.

Bosch kann sich dabei auf eine solide Finanzstruktur stützen. Die Eigenkapitalquote lag Ende 2019 bei 46 Prozent. Das Liquiditätspolster beträgt stolze 19 Milliarden Euro. Darüber hinaus hat Asenkerschbaumer jetzt eine zusätzliche Kreditlinie von drei Milliarden Euro vereinbart. „Ähnlich wie in der Finanzkrise 2008/09 dient diese Maßnahme der Vorsorge“, sagte der Finanzchef.

Bei einem Jahresumsatz von knapp 78 Milliarden Euro hatten die Schwaben im vergangenen Jahr noch ein Betriebsergebnis von 3,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht einer Umsatzrendite von 4,2 Prozent, bereinigt um den Einmaleffekt eines Spartenverkaufs waren es 3,5 Prozent. Das Kerngeschäft Autozulieferung hatte bereits mit einer Abkühlung des Marktes zu kämpfen und verdiente bei knapp 47 Milliarden Euro Umsatz nur 1,9 Prozent.