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Warum der Boeing-Chef im Kreuzverhör der US-Regierung steht

Nach dem Absturz zweier Maschinen des Typs 737 Max muss der Boeing-Chef vor dem US-Kongress aussagen. Es dürfte für ihn ungemütlich werden.

Boeing-Chef Dennis Muilenburg steht vor einer harten Woche. Zwei Tage lang werden ihn Abgeordnete und Senatoren am Dienstag und Mittwoch in Washington mit Fragen malträtieren: Nach den zwei Abstürzen in Äthiopien und Indonesien muss sich der ehemalige Vorzeige-CEO vor dem Kongress verantworten.

Es ist auch einer seiner ersten Auftritte überhaupt, seit die Flugzeuge vom Typ 737 Max weltweit am Boden stehen. Der 55-Jährige ist nach dem zweiten Absturz im März nur noch selten öffentlich aufgetreten. Ein paar vorproduzierte Videos, ein Pflichtauftritt während der Hauptversammlung und ein sanftes Interview im New Yorker Economic Club im Oktober – das war‘s.

In Washington dürfte es ungemütlicher werden. Dort kämpft Muilenburg nicht nur um den Ruf des Airbus-Konkurrenten, sondern auch um seine eigene Zukunft. Seit Juli 2015 steht er an der Spitze und galt lange als Liebling der Investoren.

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Schließlich verdoppelte sich die Netto-Gewinnmarge unter seiner Führung auf mehr als zehn Prozent. Kurssteigernde Aktienrückkäufe waren ebenso an der Tagesordnung wie üppige Dividenden.

Doch nun kommen immer neue Berichte ans Licht, dass er vielleicht den Profit über die Sicherheit gestellt und die Zulassung der 737 Max trotz Bedenken von Ingenieuren durchgedrückt hat. Auch die allzu enge Zusammenarbeit mit der Luftfahrtaufsicht FAA steht in der Kritik.

Seinen Posten als Verwaltungsratsvorsitzender, den er zusätzlich zu seinem CEO-Posten innehatte, musste Muilenburg in diesem Monat bereits aufgeben. Auch der Chef für das zivile Luftfahrt-Geschäft musste gehen.

Kürzlich sagte Muilenburg über die Anhörungen in Washington: „Ich rechne damit, dass es harte, herausfordernde Fragen gibt.“ Roger Wicker, Ausschussvorsitzender im Senat, gab bereits einen Vorgeschmack: „Die Unfälle hätten eindeutig nicht passieren müssen“, sagte er und stellte klar: „Das Flugzeug wird am Boden bleiben, bis 99,9 Prozent der amerikanischen Öffentlichkeit und der Politiker überzeugt sind, dass es absolut sicher ist.“