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Biontech-Chef zuversichtlich: Impfstoff wirkt wohl auch gegen neue Virus-Variante

Zuletzt ist eine Virusmutation in Großbritannien bekannt geworden. Nach Einschätzung von Biontech kann sie voraussichtlich wirksam bekämpft werden.

Biontech-Chef Ugur Sahin ist zuversichtlich, dass der Corona-Impfstoff seines Unternehmens auch vor der zuerst in Großbritannien aufgetauchten neuen Mutation des Virus schützt. „Aus wissenschaftlicher Sicht ist es sehr wahrscheinlich, dass unser Impfstoff auch gegen die neue Virusvariante wirkt“, sagte Sahin in einer virtuellen Pressekonferenz des Unternehmens am Dienstag.

„Unser Impfstoff zielt auf das gesamte Spike-Protein des Sars-CoV-2-Virus. Bei der in Großbritannien aufgetauchten Variante ist etwa ein Prozent dieses Proteins mutiert. Das heißt, 99 Prozent des Virus können noch durch unseren Impfstoff angesprochen werden“, so Sahin.

Biontech hatte seinen Wirkstoff in den vergangenen Monaten bereits an verschiedenen anderen Virusvarianten mit anderen Mutationen getestet. Die Immunantwort, die durch den Biontech-Impfstoff hervorgerufen wurde, habe alle Virusformen inaktiviert, so Sahin weiter.

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Das Unternehmen hat bereits Tests gestartet, um die Wirksamkeit seines Impfstoffs bei dem mutierten Virus genauer zu untersuchen. „In zwei Wochen werden wir die Resultate vorlegen“, so Sahin. Der Biontech-Chef geht zum jetzigen Zeitpunkt nicht davon aus, den Impfstoff für die Virusmutation adaptieren zu müssen. Aber sollte das der Fall sein, so sei Biontech technisch in der Lage, einen neuen Impfstoff binnen sechs Wochen zu entwickeln. Dieser müsste danach allerdings noch getestet und durch die Zulassungsbehörden geprüft werden.

Das Mainzer Biotechunternehmen hatte am Montag von der EU-Kommission die Zulassung für seinen Covid-19-Impfstoff BNT162b2 erhalten. Das Vakzin, das auf der neuartigen mRNA-Technologie basiert, wird in Europa unter dem Namen „Comirnaty“ angeboten werden. Der Name ist eine Kombination aus den Begriffen Covid-19, mRNA und den englischen Wörtern für Gemeinschaft und Immunität.

Biontech bekräftigte, dass alle Länder in der EU, die Impfstoffdosen angefordert haben, diese in den kommenden fünf Tagen erhielten. Deutschland beginnt ab dem 27. Dezember mit den ersten Impfungen. Dafür wird der Impfstoff an 25 Verteilzentren geliefert, von wo aus er an die 294 Landkreise verteilt wird.

Biontech will Produktionsnetzwerk erweitern

Insgesamt sollen bis zum Jahresende noch 12,5 Millionen Dosen an die EU-Staaten abgegeben werden. Die EU-Lieferungen würden ausreichen, um 6,25 Millionen Menschen mit dem Vakzin, von dem zwei Dosen im Abstand von drei Wochen verabreicht werden müssen, zu impfen.

Mit der am Montag erfolgten Zulassung in der EU ist der Biontech-Impfstoff nunmehr in 45 Staaten der Welt zugelassen – in den USA als Notfallzulassung. Biontech will zusammen mit seinem Kooperationspartner Pfizer bis zum Jahresende 50 Millionen Dosen geliefert haben. Im nächsten Jahr sollen dann 1,3 Milliarden Dosen geliefert werden.

Die am Montag erfolgte EU-Genehmigung für den Biontech-Impfstoff nannte Sahin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur die „historisch mit großem Abstand schnellste Arzneimittelzulassung“. Biontech habe nicht nur die Fragen der EU-Behörde beantworten müssen, sondern auch viele Fragen aus einzelnen Ländern. „Der Prozess war dadurch anstrengender, aber es gehörte einfach dazu, sich um die Prozeduren in der EU entsprechend Zug um Zug korrekt zu kümmern.“

Die bedingte Zulassung des Biontech-Impfstoffs in der EU nannte er „großartig“ und fügte hinzu: „Dass uns die EU jetzt die Möglichkeit gibt, die Menschen mit unserem Covid-19-Impfstoff zu versorgen, erleichtert uns und macht uns glücklich. Wir haben vielerorts den Wunsch gesehen, dass die Menschen einen Impfstoff haben wollen.“

Biontech plant, sein Produktionsnetzwerk in den nächsten Monaten zu erweitern, und will sich auf die Suche nach weiteren Kooperationspartnern machen. Biontech hat Werke in Mainz und Idar-Oberstein und zudem im September die biotechnologische Produktion des Schweizer Pharmakonzerns Novartis in Marburg erworben. Dort soll nach der Umrüstung im Februar mit der Vakzinproduktion begonnen werden. Geplant ist, in Marburg jährlich bis zu 750 Millionen Dosen herzustellen. Im ersten Halbjahr 2021 sollen es 250 Millionen sein. Aktuell wird der Biontech-Impfstoff für Europa am Pfizer-Standort im belgischen Puurs abgefüllt.