Audi-Chef Duesmann muss Posten räumen und wird Berater beim Autobauer – so lange bekommt er noch sein Millionengehalt
Paukenschlag in Ingolstadt: Autokonzern Audi schmeißt seinen CEO Markus Duesmann raus. Das erfuhr Business Insider am Rande der heutigen Aufsichtsratssitzung. Der umstrittene Duesmann muss zum ersten September seinen Posten räumen, wird danach nur noch als Berater beim deutschen Autobauer fungieren.
Sein Nachfolger wird nach Business-Insider-Informationen ein Mann aus Wolfsburg: Gernot Döllner, VW-Chefstratege und enger Vertrauter des Vorstandsvorsitzenden Oliver Blume. Döllner leitet seit 2021 die Produkt- und Konzernstrategie und das Generalsekretariat im Volkswagen-Konzern. Er hat Maschinenbau studiert und kam 1993 zu Volkswagen. Bei der Porsche AG war er in mehreren leitenden Funktionen tätig, unter anderem als Verantwortlicher der Panamera-Baureihe.
Nur noch Berater, aber weiterhin Millionengehalt
Obwohl Duesmann seinen Posten räumen muss, wird er nach Informationen von Business Insider weiterhin sein CEO-Gehalt kassieren. Das lag laut Vergütungsbericht vergangenes Jahr bei 4,823 Millionen Euro. Sein Vertrag läuft noch bis Ende 2025. Demnach stehen ihm noch knapp zehn Millionen Euro zu.
Fraglich ist jedoch, wie viel er für diesen Beraterjob tatsächlich tun muss. In größeren Unternehmen ist es durchaus üblich, geschasste Manager weiterhin mit Berater-Verträgen zu versorgen. Für den VW-Konzern, zu dem auch Audi gehört, ist das nicht neu. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen den langjährigen VW-Chef Herbert Diess von seinem Posten entbunden und als Berater verpflichtet.
In der Branche gab es schon seit einigen Tagen Spekulationen über die baldige Absetzung Duesmanns. Der Manager steht seit Wochen in der Kritik, den wichtigen Gewinnbringer des Konzers nicht auf Kurs zu bringen. Interne Kritiker warfen Duesmann vor, die Elektromobilität nicht schnell genug voranzubringen, wie das "Handelsblatt" vor Kurzem berichtete.