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Apple Pay & Co: Ist der Geldbeutel schon bald Geschichte?

Schlüssel, Smartphone, Portemonnaie – alles dabei? Zumindest Letzteres können wir schon bald aus unserer geistigen Check-Liste streichen, denn die wichtigsten Inhalte werden uns dann sowieso auf dem Smartphone begleiten. Nur: Macht es das besser?

Werden wir schon bald komplett auf unseren Geldbeutel verzichten können? (Bild: Getty Images)
Werden wir schon bald komplett auf unseren Geldbeutel verzichten können? (Bild: Getty Images)

Diese heißen Wellen der Panik und des Ärgers, die einen in der ewig langen Schrecksekunde überfluten, wenn man im Supermarkt, beim Arzt oder im Bus bemerkt, dass man Schlüssel und Smartphone zwar eingesteckt, den Geldbeutel aber zu Hause vergessen hat.

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Wie soll man denn jetzt bezahlen, den Ausweis hat man auch nicht dabei, die Fahrkarte auch nicht – das ganze Leben steckt doch im Portemonnaie… Wirklich? Steckt das ganze nachweisbare Leben tatsächlich noch im Geldbeutel – oder wurde der nicht schon längst vom Smartphone abgelöst?

Es geht nicht nur ums Geld

Es geht gar nicht nur ums Geld, das man ohne Geldbeutel nicht bei sich hat: Im internationalen Vergleich ist Deutschland zwar immer noch Barzahl- oder zumindest Kartenzahl-Nation, aber dank Bezahlmöglichkeiten wie Apple Pay und Payback oder Pay Pal Pay etabliert sich auch im deutschem Einzelhandel, in Restaurants und Kinos das Bezahlen per Smartphone ganz langsam Schritt für Schritt.

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Ein Blick in die USA zeigt, dass die Kartenzahlung bald von Google Pay, Samsung Pay, Cash App, Venmo und zahlreicher weiterer mobiler Payment-Services abgelöst werden könnte – das könnte also auch ein Blick in die deutsche Zukunft sein.

Der Boarding Pass wird heute nicht mehr aus dem Geldbeutel gezogen, sondern auf dem Smartphone angezeigt. (Bild: Getty Images)
Der Boarding Pass wird heute nicht mehr aus dem Geldbeutel gezogen, sondern auf dem Smartphone angezeigt. (Bild: Getty Images)

Tickets und IDs sind längst im Wallet gespeichert

Die Streifenkarte für den öffentlichen Nahverkehr und das Zugticket sind schon längst im Telefon gespeichert und das Flugticket wird beim Boarding ohne weiteres vom Smartphone gescannt. Auch in Sachen ID und Ausweis-Dokumente lohnt ein Blick in die USA: Mitarbeiter des amerikanischen Apple-Headquarters verwenden ihr Telefon als Mitarbeiter-ID. Die Studenten der Duke University in North Carolina sowie Johns Hopkins, Santa Clara und weiterer Universitäten sind im Begriff, die Wallet-App ihrer iPhones als kontaktlose Studenten-ID nutzen zu können.

Weitere Colleges werden folgen. “Wir nähern uns dem Punkt, an dem digitale Zahlungsformen und Ausweisarten bevorzugt werden “, sagte Tiffany Conway, Direktorin für Marketing für Regierungsprogramme bei Gemalto, dem Nachrichtenportal „USA Today“. Gemalto, ein globales Unternehmen für digitale Sicherheit, produziert digitale Führerscheine, die derzeit als Pilotprojekt in einigen Bundesstaaten der USA getestet werden. Der Führerschein auf dem Smartphone ist freilich in Deutschland noch Zukunftsmusik. Noch nicht mal in den USA eingeführt ist auch der digitale Autoschlüssel, den Hyundai entwickelt hat.

Mobile Zukunftsvisionen: Happy oder Horror?

Einer Umfrage von USA Today zufolge glauben 68 Prozent von 1.218 befragten (amerikanischen) Smartphone-Besitzern, dass Smartphones bald die Portemonnaies ersetzen werden. 45 Prozent sind zudem der Ansicht, dass der Geldbeutel innerhalb der nächsten fünf Jahre ausgedient haben wird. Noch überwiegen bei vielen jedoch die Befürchtungen: Was, wenn die Batterie des Smartphones leer ist? Dann wäre es gut, „anfassbare“ Karten und Bargeld zumindest als Backup zu besitzen. 43 Prozent der von USA Today Befragten erwarten längere Batterielaufzeiten der Smartphones, bevor sie bereit wären, aufs Portemonnaie zu verzichten.

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Außerdem gibt es natürlich auch Sicherheitsbedenken: 58 Prozent der Befragten sehen die Notwendigkeit von mehr Sicherheitsvorkehrungen fürs Smartphone. Wobei sich natürlich die Frage stellt, womit mehr Schindluder getrieben werden kann – mit einem nicht ohne weiteres entsperrbaren Telefon oder einer physisch vorliegenden Kreditkarte. Laut Hersteller Gemalto sind übrigens digitale Führerscheine sicherer in Sachen Betrug und Hacking als die „analogen“ Varianten. Außerdem könnten die verfügbaren Informationen auch eingeschränkt werden, so dass der US-Barkeeper, der überprüfen will, ob der Kunde schon 21 Jahre alt und damit berechtigt zum Alkoholkonsum ist, auch nur diese und keine weitere Information sieht.

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So schnell wie Technologie-Unternehmen sich das wünschen, wird der Geldbeutel jedoch nicht von der Bildfläche verschwinden: Allein in den USA dürfte es Jahre dauern (und Millionen kosten), bis etwa Ticket-Automaten im öffentlichen Nahverkehr Apple- oder Samsung-Pay-tauglich gemacht werden können. Wer sich diese Kosten und den entsprechenden Aufwand auf die Fahnen schreiben mag, ist noch nicht ausdiskutiert. Eines ist jedoch sicher: Die heißen Schrecksekunden werden nicht verschwinden – ob man nun den Geldbeutel oder das Smartphone zu Hause vergessen hat, ist dann nur nicht mehr entscheidend.

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