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Warum Apple der Liebling der Investoren ist

Der iPhone-Hersteller bricht alle Rekorde. Auch der jüngste Streit mit Epic Games um den lukrativen App-Store kann den Konzern nicht stoppen. Analysten sehen sogar Luft nach oben.

Es ist ein beispielloser Aufstieg. Apple brauchte 38 Jahre, um an der Börse mit einer Billion Dollar bewertet zu werden. Die Zwei-Billionen-Dollar-Marke knackte der iPhone-Hersteller nun nach nur zwei weiteren Jahren. Und Analysten zufolge ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft.

„Apple kann eine Reihe von Wachstumstreibern vorweisen“, stellt Dan Morgan vom Vermögensverwalter Synovus klar. Der Konzern profitiere vom Trend zur Heimarbeit, der die Verkäufe von iPhones und iPads ankurbelt. Zudem soll noch in diesem Jahr ein iPhone auf den Markt kommen, das mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G kompatibel ist.

Die Apple-Aktie hat seit den Tiefständen in diesem März 107 Prozent zugelegt, auf gut 468 Dollar. Allein seit den jüngsten Quartalszahlen, die der Konzern aus dem kalifornischen Cupertino am 30. Juli vorgelegt hat, stieg das Papier um 22 Prozent. Apple hatte einen Quartalsumsatz von knapp 60 Milliarden Dollar präsentiert und damit die Erwartungen deutlich übertroffen.

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Die Entwicklung zur wertvollsten Firma der Welt, deren Wert nun sogar zwei Billionen Dollar überschreitet, begann am 9. Januar 2007: Auf einer Bühne in San Francisco zog Steve Jobs das erste iPhone aus der Tasche. Der Gründer sprach vor den jubelnden Fans von einem „revolutionären und magischen Produkt“ – und dieser Überschwang war keine Übertreibung.

Die Smartphones, die Apple und bald auch zahlreiche Nachahmer bauten, veränderten den Umgang mit Technologie fundamental. Sie ermöglichten es, einen Computer mit Internetzugang jederzeit mitzunehmen und mit ein paar Fingergesten zu bedienen. Was heute selbstverständlich ist, war bis dato undenkbar. Heute richten sich ganze Branchen danach aus – von Medienunternehmen bis Autoherstellern.

Apple hat so einen gigantischen Markt erschaffen. 2019 betrug der Umsatz mit Smartphones 405 Milliarden Dollar, trotz eines leichten Rückgangs. Und gerade zahlungskräftige Kunden greifen nach den Produkten mit dem Apfel-Logo: Der Marktforscher Counterpoint schätzt, dass der Elektronikkonzern rund zwei Drittel aller Profite in der Branche vereinnahmt. Bei einem Großteil der Konkurrenz bleibt kaum etwas übrig.

Zumal die Nutzer nicht nur Hardware kaufen, sondern auch für Zubehör, Software und Dienste Geld ausgeben – ob Programme aus dem App-Store, Abodienste für Musik und Filme oder kabellose Kopfhörer. Gerade das wachsende Geschäft mit Services dürfte Apple bei der jüngsten Wertsteigerung geholfen haben: Viele Analysten und Aktionäre halten aufgrund der stabilen und wiederkehrenden Umsätze eine höhere Bewertung für angemessen. Gene Munster von Loup Ventures rechnet damit, dass die Aktie in den kommenden Monaten auch die 600-Dollar-Marke knacken könnte.

Cook war die richtige Wahl

Der Fokus auf die wiederkehrenden Umsätze ist auf Apple-CEO Tim Cook zurückzuführen, der den Konzern seit neun Jahren leitet. Anfangs gab es Zweifel, ob er der richtige Nachfolger für den 2011 verstorbenen Jobs sei. Der Apple-Gründer war schließlich für seine radikalen und innovativen Ideen bekannt. Nun jedoch zeigt sich, dass Cook die richtige Wahl war, um Apple zu neuem Wachstum zu verhelfen.

Apples Erfolg hat nicht nur mit dem Design von iPhone, iPad und Apple Watch zu tun, auch wenn das traditionell wichtig ist. Der Elektronikhersteller entwickelt einen immer größeren Teil der Produkte selbst, etwa mit eigenen Prozessoren, und kann daher Hardware und Software nahtlos integrieren. Das ermöglicht Innovationen, die die Nachfolger von Steve Jobs mit großem Pomp präsentieren können – von der Entsperrung per Gesichtserkennung bis zu einer Uhr mit Mobilfunkverbindung.

Mit dem Erfolg, den der Aktienkurs widerspiegelt, hat sich allerdings die Wahrnehmung von Apple verändert. Der Konzern, der lange sein Image als Underdog kultiviert hat, ist längst einer der dominanten Akteure des digitalen Zeitalters, der anderen die Regeln vorgibt. Das zeigt der aktuelle Konflikt mit dem Spielehersteller Epic Games, der wegen der Konditionen des App-Store eine Kartellklage eingereicht hat. Apple verlangt wie Konkurrent Google von Unternehmen, die Programme und Inhalte über ihre Plattform vertreiben, eine Kommission von bis zu 30 Prozent. Diese Gebühr ist für Entwickler ein Ärgernis.

Epic Games setzt nun bewusst auf Konfrontation. Auch andere Firmen haben Apple bereits dafür kritisiert, unter anderem der Software-Anbieter Basecamp sowie das soziale Netzwerk Facebook. Auch die Politik interessiert sich dafür. Die Apple-Aktionäre scheint das vorerst nicht zu stören. Eine Entscheidung liegt schließlich noch in weiter Ferne.