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Apple iPhone 7 und 7 Plus in der Praxis: Besser, schneller, stärker

Heute, das zehnte Jahr in Folge, hat Apple der Welt das neuste iPhone vorgestellt. Dieses Mal handelt es sich um das iPhone 7.

Nach der Vorstellung des neuen Geräts haben die 500 eingeladenen Journalisten ungefähr eine Stunde mit dem neuen Handy verbringen dürfen. Nachfolgend meine Rezension, die ich so ausführlich wie möglich verfasse, nachdem ich gerade einmal eine Stunde mit dem Smartphone verbracht habe. (Ich werde bald eine umfassendere Kritik schreiben, nachdem ich etwas mehr Zeit mit dem Telefon verbracht habe, und das nicht in einem weißen, würfelförmigen Raum, in dem es von Apple-Angestellten wimmelt.)

Keine Kopfhörerbuchse mehr

OK, lasst uns eines klar stellen: Es stimmt. Apple schließt sich als dritter Smartphone-Hersteller dem Trend an, die traditionelle 3,5 mm Kopfhörerbuchse nicht mehr ins Handy einzubauen.

Das iPhone 7 und das iPhone 7 Plus besitzen keine Kopfhörerbuchsen.

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Der Hauptgrund für diese Entscheidung ist vor allem der Platz. Diese 52 Jahre alte Technologie beansprucht einen großen Teil im Inneren des Telefons – Platz, der besser für Batterien, Kameras und andere Features genutzt werden kann.

Beim iPhone 7 gibt es drei Möglichkeiten, Musik zu hören:

  • Mittels Kopfhörer mit Lightning-Anschluss. Mit dem neuen iPhone gibt es auch die neuen Apple-Kopfhörer, die in den Ladeanschluss gesteckt werden können. Und ja, das bedeutet, dass man nicht gleichzeitig das Telefon laden und Musik hören kann (zumindest solange es keinen Splitter gibt). Und wenn ihr die Apple-Kopfhörer nicht so toll findet; es gibt auch andere Hersteller, die Kopfhörer mit dem Lightning-Anschluss anbieten.

Apples neue EarPods mit Lightning-Anschluss.

  • Mittels Adapter für den Lightning-Anschluss. Im Lieferumfang inbegriffen ist auch ein Adapter für alle möglichen Kopfhörer. („Wie verbinde ich meine Kopfhörer mit meinem Autoradio oder einem Entertainment-System im Flugzeug?“ So wird’s gemacht. Einfach nur einstecken, wie immer. Und mit dem Adapter kann man sie mit dem iPhone verbinden.)

Apples Lightning-Kopfhörer-Adapter gehört zum Lieferumfang des iPhone 7.

  • Schnurlos. Viele Hersteller verkaufen bereits schnurlose Kopfhörer, die über Bluetooth angeschlossen werden. Und mit dem baldigen Erscheinen von Bluetooth 5.0 – das eine vierfache Reichweite, doppelte Geschwindigkeit, achtfach schnellere Datenübertragung sowie eine automatische Pairing-Funktion hat – könnt ihr euch auf etwas gefasst machen. Bluetooth-Audio wird einen ganz neuen, viel besseren Ruf bekommen.

AirPods

Apple hat sich mit Bluetooth zusammengetan und eigene, sehr tolle, aber auch teure Bluetooth-Kopfhörer vorgestellt: AirPods (179 EUR, derzeit noch nicht in Deutschland verfügbar).

Apples neue schnurlosen AirPods.

Ich habe sie heute ausprobiert. Wie erwartet, sind sie viel eleganter und cooler als ihre Konkurrenten. Sie kommen beispielsweise in einer Zahnseidenpackung – sorry, ich meine in einer weißen Transportbox, die gleichzeitig ein Ladegerät ist. 15 Minuten in der Box, und ihr könnt weitere drei Stunden mit den AirPods Musik hören.

Apples Ladegerät für AirPods.

(Komplett aufgeladen, können die AirPods bis zu fünf Stunden benutzt werden – also bis zu zehn Stunden, wenn man immer nur einen von den beiden benutzt –, und die Box hat so viel Ladekapazität, dass man die Kopfhörer insgesamt 24 Stunden benutzen kann.)

Wenn man einen AirPod herausnimmt, um beispielsweise mit der Stewardess zu sprechen, wird die Musik automatisch angehalten – und spielt weiter, wenn man den Kopfhörer wieder in das Ohr steckt. Richtig clever. Ein Magnet-Klick hält die AirPods sicher in der Box. Einen AirPod zweimal antippen, und ihr könnt mit Siri sprechen. Bei eingehenden Anrufen pausiert die Musik automatisch, und eine geräuschreduzierende Funktion wird automatisch aktiviert, um die eigene Stimme klarer übermitteln zu können.

Oh – und der Klang ist wirklich gut, zumindest in einem überfüllten, lauten Demo-Raum.

Die AirPods besitzen auch Mikrofone.

Die AirPods sind wie die EarPods ziemlich rund und bauchig. Sie bleiben daher nicht leicht in den Ohren, vor allem, wenn sie so verformt sind wie bei mir (ich habe keinen Tragus, das ist die Knorpelmasse an der Ohrmuschel, die dafür sorgt, dass Ohrstöpsel in den Ohren bleiben).

Aber zum Glück gibt es noch andere schnurlose Bluetooth-Kopfhörer, wie zum Beispiel aus der Apple Beats Kollektion mit Optionen wie Over-Ear-Hooks und anderen Funktionen, die die Kopfhörer ordentlich festhalten, wenn man beispielsweise joggt oder anderen Sport macht.

Neue schnurlose Beats-Kopfhörer

(Einer meiner Twitter-Follower hat festgestellt, dass diese AirPods so aussehen, als könnten sie schnell aus den Ohren fallen und verloren gehen. Eine weitere Person hat daraufhin angemerkt, dass man in diesem Fall schnell Ersatz finden würde, man bräuchte nur entlang der Joggingwege die Augen offen halten.)

Neue Kameras

Oh wow, die Kameras. Ein Grund für ein neues Handy.

Die hintere Kamera kommt jetzt mit 12 Megapixeln, ist optisch stabilisiert (damit die zittrigen Hände keine verschwommenen Fotos mehr machen). Die Blende (f/1,8) ist größer, das bedeutet, dass bei schlechten Lichtbedingungen nun um 50 Prozent mehr Lichteinfall möglich ist – und das ist eine Verbesserung der ehemaligen Schwachstelle des iPhones. Der Blitz besteht aus vier kleinen LEDs und ist doppelt so hell. Er ist so hell, dass ich praktisch meine Hornhaut gegrillt habe.

Und die wirklich großen Neuigkeiten – typisch Apple – gibt es nur bei der größeren Ausführung, also dem iPhone 7 Plus. Dieses besitzt zwei Blenden auf der Rückseite: Ein Weitwinkelobjektiv und ein Teleobjektiv (oben links abgebildet).

Das iPhone 7 Plus hat zwei Kameras.

Das Ergebnis ist, dass man tatsächlich ein optisches Zoom auf einem Smartphone hat. Es ist zwar nur ein zweifaches Zoom (mit bis zu zehnfachem Digitalzoom, was allerdings die Bildqualität etwas senkt), aber diese Funktion ist wirklich genial und wird von vielen geschätzt. (Verschiedene Hersteller haben bereits in der Vergangenheit versucht, ein optisches Zoom in ein Smarphone einzubauen, aber meistens musste das teuer mit Telefondicke und -Masse bezahlt werden.)

Die Zweierblende erlaubt es dem iPhone 7 Plus außerdem, Fotos im Portrait-Modus mit wunderschönen Soft-Focus-Hintergründen zu machen, so als würde man eine extravagante Spiegelreflexkamera haben. Aber diese Funktion wird es erst später in diesem Jahr geben.

Beispielfoto mit einem verschwommenen Hintergrund, aufgenommen mit dem iPhone 7 Plus.

Die Kameras sind eine wirklich gute Neuerung – gut genug, dass sich manche das neue iPhone aus genau diesem Grund zulegen werden.

Das Gehäuse - ein neues Design

Das Gehäuse vom iPhone 7 ist aus Glas (vorne) und Aluminium, entweder als matte Version (in schwarz, silber, gold, roségold) oder als diamantschwarz erhältlich. Und noch ein Plus: Es ist wasserresistent. Ihr könnt es nicht mit zum Tauchen nehmen, aber Regen oder einen Fall in die Kloschüssel wird es überleben (damit ist der Fall des Telefons gemeint, nicht ihr).

Apple hat auch den Home-Button geändert. Wenn man ihn drückt, dann wird er nicht wirklich hineingedrückt, es fühlt sich nur wie ein Klick an, aber es geschieht nicht wirklich – es ist ein akustischer, vibrierender Klick. Laut Apple kann der Home-Button so schneller reagieren und ist verlässlicher und anpassbar. Und er reagiert auch auf Kraft: Laut Apple kann der Button zwischen einem leichten und einem starken Drücken unterscheiden.

Das iPhone 7 bekommt einen neuen Home-Button.

Allerdings wurde heute noch nicht mitgeteilt, was genau man davon hat und was „anpassbar“ bedeutet. Es könnte beispielsweise heißen, dass man das Telefon so einstellen kann, dass ein hartes Drücken die Kamera öffnet, während ein leichter Druck die Taschenlampe anmacht usw.

Und weil der Home-Button nun nicht mehr beweglich ist, war es auch leichter, das Handy wasserresistent zu machen.

Neue Lautsprecher und neues Display

Die Lautsprecher befinden sich nun oben und unten am Telefon – das ist das erste Mal, dass ein iPhone mit Stereo ausgestattet ist. Zweimal so laut. Das hört sich sehr gut an.

Die Farbpalette auf dem neuen Display wurde ebenfalls noch einmal verbessert, zwar eher dezent, aber wir freuen uns trotzdem darüber.

Der Prozessor wurde ebenfalls noch einmal schneller– aber dieses Mal sind zwei seiner vier „Gehirne“ (Kerne) für Programme reserviert, die nichts mit Geschwindigkeit zu tun haben, wodurch der Akkuverbrauch verringert wird. Laut Apple hält der Akku des iPhone 7 daher zwei Stunden länger als jener des iPhone 6 - ein wirklicher Segen.

Mehr Speicher für euren Geldbeutel

Das sinnlos kleine 16-GB-iPhone wurde in Rente geschickt. Das iPhone 7 kommt mit 32, 128 und 256 GB Speicherplatz (für jeweils 759 EUR, 869 EUR bzw. 979 EUR, Teilzahlung möglich). Das größere Modell iPhone 7 Plus kostet jeweils 899 EUR, 1.009 EUR bzw. 1.119 EUR).

Das iPhone 7 Plus gibt es in verschiedenen Farben.

Ihr könnt das iPhone 7 ab dem 9. September vorbestellen, Apple wird sie ab 16. September ausliefern.

Das iPhone Zukunft und Zukunft Plus

Nun wird wahrscheinlich jeder erkannt haben, dass die Zeit der großen jährlichen Neuerungen bei den Smartphones vorbei ist. Es gibt einfach keine großen Veränderungen mehr (wie einen App Store oder Siri).

Was bleibt den Herstellern also jedes Jahr übrig? Verfeinerungen, verbesserte Kameras, schnellere Prozessoren, ein besserer Sound, ein besseres Display, länger haltende Akkus, eine bessere Software, Wasserresistenz.

Und damit ist alles zusammen gefasst, was Apple seinem iPhone dieses Jahr hinzugefügt hat. Nicht nur einiges davon – sondern all das. Und innerhalb der physikalischen und materialtechnischen Möglichkeiten haben sie alles ausgeschöpft, was man von einem Smartphone im Jahr 2016 erwarten kann.

David Pogue