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Ankündigungen, Einblicke, Dividende, Kritik und Prognosen: Das war die Hauptversammlung bei Infineon Technologies

In den vergangenen Jahren hatte Reinhard Ploss stets ein leichtes Spiel, wenn der Infineon-Konzern seine Aktionäre zur Hauptversammlung geladen hat. Die Anteilseigner waren meist zufrieden mit der Abrbeit des Vorstands. Auf dem heutigen Aktionärstreffen bekam Ploss aber etwas mehr Gegenwind. Vor allem die Großaktionäre stellen Ziele für das laufende Geschäftsjahr in Frage.

Rund 2.400 Teilnehmer besuchten heute das Aktionärstreffen im Internationalen Congress Center München. Insgesamt vertreten waren 67,92 Prozent des Aktienkapitals von Infineon. Hier gelangen interessierte Anleger zu den öffentlichen Übertragungen. Dabei wurden alle Beschlussvorschläge der Verwaltung von den Aktionären mit großer Mehrheit angenommen. Detaillierte Informationen zur Hauptversammlung 2019, einschließlich der Abstimmungsergebnisse zu den einzelnen Tagesordnungspunkten, sind hier abrufbar.

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Doch es gab auch Kritik: „Obwohl Infineon operativ auf ein weiteres solides Jahr zurückblickt, war die Aktienkursentwicklung eher enttäuschend“, sagte Fondsmanager Markus Golinski von Union Investment. Nicht ohne Grund: Die Infineon-Aktie ist seit der Hauptversammlung 2018 rund zwölf Prozent gesunken. Der DAX hat in diesem Zeitraum nur etwa neun Prozent an Wert verloren. Seit Jahresanfang sieht die Bilanz besser aus: Mit plus 13 Prozent hat sich die Infineon-Aktie im laufenden Jahr besser entwickelt als der DAX mit 8,1 Prozent. Mit den Top-Performern Fresenius Medical Care (+24 Prozent) und Heidelbergcement (+21 Prozent) kann der Technologiekonzern aber nicht mithalten, die vor allem nach der Veröffentlichung ihrer Zahlen in dieser Woche kräftig Boden gut gemacht haben.

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Doch damit nicht genug: „Die Angst vor sinkender Nachfrage und wachsenden Lagerbeständen, die die ganze Branche umtreibt, trifft jetzt auch Infineon“, merkte Golinski an. Die Absatzschwäche bei Autos und Smartphones hatte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres zu einem Rückgang bei Umsatz und Ergebnis geführt.

„Nach zwei außergewöhnlich starken Jahren beruhigt sich der Markt an einigen Stellen“, so Ploss bei seiner Rede auf der Hauptversammlung. „Aber wir wachsen weiter“, legte der Konzernchef nach. Infineon fährt deshalb auch die Kapazitäten hoch: „Trotz des Gegenwindes aus dem Markt gehen wir aufgrund intakter struktureller Wachstumstreiber davon aus, 2019 mit circa neun Prozent zu wachsen und weiter Marktanteile gewinnen zu können. Auch unsere langfristige Wachstumsperspektive ist unverändert gut. Deshalb halten wir an Kernprojekten wie dem Bau des 300-Millimeter-Reinraums in Villach fest, reduzieren aber Investitionen in Fertigungsanlagen moderat“, erklärte der Konzernchef bereits bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal Anfang Februar. In das neue Werk im österreichischen Villach will der Halbleiterproduzent 1,6 Milliarden Euro investieren. Fondsmanager Golinski hob dagegen den warnenden Finger: Infineon dürfe nicht den Fehler machen, „massiv Produktionskapazitäten aufzubauen, die dem Konzern dann im konjunkturellen Abschwung auf die Füße fallen“.

Das sind die aktuellen Schätzungen vom AKTIONÄR:


Immerhin: Dem Vorschlag zur Gewinnverwendung von Vorstand und Aufsichtsrat sind die Aktionäre gefolgt: Sie beschlossen die fünfte Erhöhung der Dividende infolge auf nun 0,27 Euro je Aktie. Gegenüber dem letzten Geschäftsjahr entspricht das einer Steigerung um acht Prozent. Damit fließen rund 305 Millionen Euro an die Anteilseigner.


Was sagt der Chart? Seit dem 25. Januar befindet sich die Aktie im Konsolidierungsmodus. Dabei hat sich bei 20,00 Euro ein horizontaler Widerstand herauskristallisiert. Unterstützung gibt es durch den seit Jahresanfang gültigen Aufwärtstrend, den die Aktie aktuell testet. Anleger, die der jüngsten Trading-Empfehlung gefolgt sind, setzen weiter auf den Sprung über die 20-Euro-Marke. Ein bewusst enger Stopp bei 19,00 Euro (also knapp unter dem Aufwärtstrend) sichert die Trading-Position ab.


Für alle anderen hält DER AKTIONÄR an seinem Fazit fest: Trotz kurzfristiger Unsicherheiten sollte Infineon Technologies auch in den kommenden Quartalen auf Wachstumskurs bleiben und mit seinen robusten Margen den Markt dabei sogar hinter sich lassen. Das Ziel auf Sicht von zwölf Monaten bleibt daher bei 25 Euro.