ANALYSE: UBS stuft Volkswagen und Renault ab - Bedrohung durch China-Konkurrenz

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ZÜRICH (dpa-AFX) -Die Schweizer Großbank UBS fürchtet wachsende Konkurrenz für europäische Autobauer durch chinesische Produzenten. Vor allem Massenhersteller dürfte das laut den Experten betreffen, weshalb sie die Aktien von Volkswagen DE0007664039 und Renault FR0000131906 jeweils von "Neutral" auf "Sell" abstuften. Sie sehen eine Handvoll chinesischer Elektrofahrzeughersteller auf dem Weg "zu neuen globalen Champions".

Volkswagen werde auf globaler Ebene am stärksten bedrängt von der zunehmenden Konkurrenz aus Fernost, befürchtet Analyst Patrick Hummel. Der Gegenwind, dem der Konzern auch in Europa durch chinesische Elektroautos ausgesetzt sei, werde am Markt unterschätzt. Die Aktie wirke zwar derzeit günstig, doch in den kommenden ein bis zwei Jahren dürfte sich dies zum Negativen wenden. Das Kursziel kappte er von 135 auf 100 Euro.

Auch Renault ist für die UBS ein Kandidat, dem die Konkurrenz aus China zusetzen dürfte. Finanziell werde es für den französischen Autobauer nicht mehr viel besser laufen. Vielmehr stehe ihm "eine turbulente Landung" bevor, schrieb Analyst David Lesne zu den Franzosen. Auch vom geplanten Börsengang der E-Auto-Sparte Ampere verspricht sich der Experte nicht mehr viel zusätzlichen Wert für die Anleger. Er senkte das Renault-Kursziel von 42 auf 31 Euro.

In einer parallel zu den beiden Abstufungen veröffentlichten Branchenstudie beschäftigten sich die UBS-Analysten mit der Einführung des Modells Seal durch den chinesischen Autobauer BYD CNE100000296. "Unsere Schlussfolgerung ist, dass BYD ungeachtet wachsender Handelshemmnisse einen nachhaltigen Kostenvorteil von etwa 25 Prozent gegenüber seinen Konkurrenten hat", schrieben sie.

Auch vor diesem Hintergrund könnten Autobauer aus China ihren globalen Marktanteil bis 2030 fast verdoppeln von 17 auf 33 Prozent. Umgekehrt bedeute dies, dass etablierte Hersteller bis 2023 mehr als 20 Prozentpunkte ihres Marktanteils einbüßen könnten. Dieser drohe von 81 auf 58 Prozent zu sinken. Dies werde auch Folgen haben für viele Autozulieferer, die in China und bei Tesla US88160R1014 kein so gutes Standbein hätten.

Mit Blick auf die globalen Massenmarkt-Hersteller raten die Experten dazu, solche mit Präsenz in China und Europa besonders zu meiden. Negativ sehen sie neben VW DE0007664039 und Renault auch den schwedischen Hersteller Volvo Cars SE0016844831 sowie die Japaner von Honda JP3854600008JP3854600008.

Generell aber dürften koreanische und japanische Hersteller sowie Premium-Fahrzeugbauer zumindest außerhalb Chinas weniger negativ betroffen sein. Dem US-Elektroautospezialisten Tesla trauen die Experten zu, bis 2030 einer der größten Automobilhersteller der Welt zu werden.