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Alno treibt Billigküchen-Tochter in die Pleite

Nach dem Küchenhersteller Alno geht nun auch dessen Billig-Marke Pino in die Insolvenz. Eine Ex-Managerin hatte aus der Billigtochter noch Profit ziehen wollen. Doch den neuen Eigentümern war eine Insolvenz lieber.

Das Amtsgericht Hechingen hat nach dem Antrag der Pino Küchen GmbH vom 21. Juli nun auch ein vorläufiges Insolvenzverfahren für Pino angeordnet. Dies geht aus einer Ad-hoc-Mitteilung der Alno-Gruppe hervor. Zum vorläufigen Sachwalter hat das Gericht Martin Hörmann aus der Kanzlei Anchor Rechtsanwälte bestellt. Es handelt sich wie bei dem Mutterkonzern um eine Insolvenz in Eigenverwaltung.

Der Antrag sei notwendig gewesen, da die Verhandlungen mit den Gläubigern von Pino zu keiner Einigung geführt haben, heißt es in der Mitteilung. Bis Montag war noch offen gewesen, ob Pino den Insolvenzantrag zurücknimmt. Der Geschäftsbetrieb solle insgesamt unverändert fortgeführt werden, teilt das Unternehmen mit.

Damit findet offenbar ein Tauziehen um Pino ein vorläufiges Ende. Nach Informationen des Handelsblatts hatte die Ex-Finanzchefin von Alno, Ipek Demirtas, erst in diesem Jahr Lieferantenforderungen gegen Pino aufgekauft und für das Paket Mit-Investoren gesucht. Der Plan war, stattliche Zinsen aus der attraktiven, bislang nicht insolventen Alno-Tochter zu ziehen. Nun muss sich die Investorengruppe in die Schar der Insolvenzgläubiger einreihen. Alno wollte sich augenscheinlich auf die Bedingungen der Gläubigergruppe nicht einlassen.

Alno zählte bislang mit den Töchtern Wellmann, Pino, Piatti und Forster zu den führenden Küchenherstellern Deutschlands. An vier internationalen Produktionsstandorten mit 1900 Mitarbeitern produziert Alno ein Küchenvollsortiment für den deutschen und internationalen Markt. Im Geschäftsjahr 2015 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 522 Millionen Euro. Für das erste Halbjahr 2016 meldete Alno noch 243 Millionen Euro Umsatz und 27 Millionen Euro Verlust.

Alno kämpft seit dem Börsengang 1995 mit Problemen – bis auf wenige Ausnahmen gab es jedes Jahr Verluste. Im Januar stieg die Investorengruppe Tahoe der bosnischen Familie Hastor bei Alno ein. Tahoe tauschte den Vorstand aus. Auch Managerin Ipek Demirtas verlor ihren Job. Sie wollte offenbar über ein Schuldenpaket nun noch einmal von dem angeschlagenen Konzern profitieren. Am 12. Juli stellte die Konzernmutter einen Antrag auf Insolvenz in Eigenregie.