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Allianz sammelt mehr Geld als geplant für Infrastrukturfonds ein

Der Versicherer ist der einzige deutsche Konzern, der weltweit bei alternativen Anlagen mithalten kann. Das bestätigt der neue Fonds für Verkehr, Energie und Kommunikation.

Infrastrukturprojekte wie Glasfasernetze sind gesuchte Investitionsobjekte für Großanleger. Foto: dpa
Infrastrukturprojekte wie Glasfasernetze sind gesuchte Investitionsobjekte für Großanleger. Foto: dpa

Der Boom bei den Anlagemöglichkeiten außerhalb der Aktien- und Rentenmärkte geht offenbar ungebremst weiter. Jetzt profitierte davon die Abteilung für alternative Investments beim Versicherungskonzern Allianz, die bereits nach neun Monaten das Einsammeln von Kapital für den Allianz European Infrastructure Fund abschließen konnte.

Die Nachfrage institutioneller Investoren aus ganz Europa für den von Allianz Capital Partners (ACP) verwalteten Infrastrukturtopf übertraf die ursprünglichen Erwartungen nach eigenen Angaben deutlich. Das Gesamtvolumen erreichte nun 860 Millionen Euro, das in europäische Infrastrukturprojekte fließen soll.

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In den kommenden Jahren erwarten Experten viel Bewegung bei den Betreibern von Infrastruktur – beispielsweise in der Telekommunikation. „Da Netze über Jahre hinweg einen gut kalkulierbaren Cashflow generieren, locken solche Transaktionen insbesondere langfristig orientierte Investoren wie Pensions- und spezielle Infrastrukturfonds“, heißt es in einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Co. Deren Interesse trage dazu bei, dass schon heute die Kaufpreise – gemessen am Vielfachen der operativen Gewinne - beispielsweise von Glasfaserinfrastrukturen drei- bis viermal so hoch ausfielen wie die von integrierten Telekommunikationsanbietern oder reinen Mobilfunkfirmen.

Wegen der starken Nachfrage wurde das Zielvolumen des neuen Infrastruktur-Fonds der Allianz von ursprünglich 500 Millionen über 750 Millionen auf zuletzt 860 Millionen Euro angehoben. Als erstes Investment hält der neue Fonds einen Anteil an Elenia, Finnlands zweitgrößtem Stromnetzbetreiber. Das Unternehmen will das Netz unterirdisch verlegen, um Frost- und Sturmschäden zu verhindern.

Zukünftige Transaktionen in Europa werden gemeinsam vom Fonds und den Allianz-Gesellschaften getätigt, die mindestens 50 Prozent des Kapitals zur Verfügung stellen werden. Der Investitionsschwerpunkt soll auf Energie-, Transport- und Kommunikationsinfrastruktur liegen.

Erfolgreiche Franzosen

„Der Markt bietet interessante Anlagemöglichkeiten“, meint Christian Fingerle, Chief Investment Officer bei ACP. Die Gesellschaft ist ein bedeutender, internationaler Kapitalanleger für Infrastrukturprojekte mit einem verwalteten Vermögen von mehr als zwölf Milliarden Euro. Insgesamt betreut ACP mehr als 32 Milliarden Euro an alternativen Eigenkapitalanlagen in den Bereichen Private Equity, Infrastruktur und erneuerbare Energien.

Anfang des Jahres hatte die französische Beteiligungsgesellschaft Ardian die Messlatte für die Branche bereits hochgelegt, nachdem der fünfte Infrastrukturfonds „Ardian Infrastructure Fund V“ in weniger als sechs Monaten insgesamt 6,1 Milliarden Euro bei 125 Investoren eingesammelt hatte.

Zu den Anlegern zählten im Wesentlichen renommierte Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften, Finanzinstitute, vermögende Privatpersonen und Staatsfonds. Die Profi-Anleger suchen händeringend nach Renditen, weil die traditionelle Anlage in Staatsanleihen nichts mehr abwirft. Der Investitionsfokus des Ardian-Fonds liegt auf der Modernisierung und Digitalisierung von Infrastruktur-Assets.