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Alarmstufe Rot

Der Brexit rückt immer näher, die britische Wirtschaft wird immer nervöser. Fünf der führenden Wirtschaftsverbände des Landes gaben ihre vornehme Zurückhaltung jetzt auf und machen der Regierung mit einem Brief Druck.

Lange haben sich die britischen Unternehmen in vornehmer Zurückhaltung geübt und nur verhalten ihren Unmut über das Vorgehen in den Brexit-Vorbereitungen geäußert. Doch das ist nun vorbei: Angesichts der schleppenden Fortschritte in den Verhandlungen mit Brüssel machen fünf der führenden Wirtschaftsverbände des Landes nun Druck. „So bald wie möglich“ solle Brexit-Minister David Davis eine Übergangslösung aushandeln, heißt es in einem Entwurf für den Brief, der in den kommenden Tagen in das Londoner Regierungsviertel geschickt werden soll. Ohne eine solche Vereinbarung müssten viele Unternehmen „ernsthafte Überlegungen über Investitionen und Notfallplanungen anstellen, die zu Jahresbeginn 2018 in Kraft treten“.

Mindestens zwei Jahre soll diese Übergangsfrist nach dem Willen der Wirtschaftsverbände gehen. Sollte es keine solche Vereinbarung geben, hätte das „weitreichende negative Folgen auf Investitionen und Handel“, warnen die Verbände. Während der Übergangsphase solle das Wirtschaftsverhältnis zwischen Großbritannien und der EU „so nah wie möglich am Status quo“ sein.

Die Stimmung auf der Insel ist zweigeteilt: Während die Befürworter eines Brexit dem Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union (EU) voller Ungeduld entgegenfiebern und auch die so genannte „No deal“-Option in Kauf nehmen würden, sprechen sich viele Brexit-Gegner für einen Abschied mit einer Übergangsfrist aus. Vor allem Unternehmen sind besorgt. Und immer mehr Nachrichten deuten darauf hin, dass sich die Lage für die britische Wirtschaft tatsächlich verdüstert.

Erst am Morgen veröffentlichte der britische Industrieverband EEF eine Umfrage, der zufolge die Investitionen der Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren gesunken sind. Nachdem die Unternehmen letztes Jahr 7,5 Prozent ihres Umsatzes in neue Fabrikgebäude und Maschinen investiert hatten, waren es zuletzt nur noch 6,5 Prozent – eine Folge der Unsicherheit über die Auswirkungen des Brexit, schlussfolgern die Autoren der Studie.

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Und auch ein Tweet des Goldman-Sachs-Chefs Lloyd Blankfein hatte vergangene Woche für Aufregung gesorgt. „Ich habe gerade Frankfurt verlassen. Großartige Treffen, Großartiges Wetter, ich habe es wirklich genossen. Gut, denn ich werde dort viel mehr Zeit verbringen. #Brexit“, twitterte Blankfein. Ein eindeutiges Zeichen, dass der Umzug der europäischen Zentrale der US-Bank auf den Kontinent bevorsteht – und ein Beispiel dafür, dass Großbritannien wegen des Brexit an Bedeutung verliere, hieß es auf der Insel.

Auch in Deutschland befürchten Unternehmen Nachteile durch den Brexit. Erst kürzlich beklagte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dass auf die deutschen Unternehmen Zusatzkosten in Höhe von 500 Millionen Euro zukommen dürften.