Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • Nikkei 225

    39.341,54
    -325,53 (-0,82%)
     
  • Dow Jones 30

    39.164,06
    +36,26 (+0,09%)
     
  • Bitcoin EUR

    57.400,53
    +636,37 (+1,12%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.279,45
    +13,31 (+1,05%)
     
  • Nasdaq Compositive

    17.858,68
    +53,53 (+0,30%)
     
  • S&P 500

    5.482,87
    +4,97 (+0,09%)
     

Aktien Frankfurt: Talfahrt wegen Zins- und Wachstumssorgen hält an

FRANKFURT (dpa-AFX) -Am deutschen Aktienmarkt setzt sich die Talfahrt nach dem schwachen Wochenstart auch am Dienstag fort. Der bereits tiefer in den Handel gestartete deutsche Leitindex lag gegen Mittag mit 0,55 Prozent im Minus bei 15 320,52 Punkten und bewegte sich damit auf dem Niveau vom März.

Noch deutlicher bergab ging es für den MDax DE0008467416 als Index der mittelgroßen Werte mit minus 1,08 Prozent auf 25 847,65 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 verlor rund 0,7 Prozent.

Eine toxische Mischung aus Zins- und Wachstumssorgen belastet derzeit den deutschen Aktienmarkt. Zudem ist das Chartbild des Dax deutlich eingetrübt mit dem Bruch der Unterstützungen der vergangenen Monate und dem Rutsch unter die viel beachteten 200-Tage-Durchschnittslinien, welche die langfristigen Trends beschreiben.

Dass es sich damit nur um eine Falle für die potenziellen Verkäufer handelt und die Schwächephase schnell wieder beendet wird, sei eher unwahrscheinlich, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Marktes. Falls in den kommenden Tagen keine Welle an Käufen mit einem starken Aufwärtsimpuls starte, könnte es seiner Auffassung nach mit einer Bodenbildung schwer werden.

WERBUNG

Vor allem drei Faktoren beeinflussen Stanzl zufolge den Aktienmarkt derzeit negativ: Die chinesische Wirtschaftsflaute samt drohender Immobilienkrise, die Delle in der heimischen Konjunktur samt Sorgen um den Immobilien- und damit auch den Bankensektor sowie die zügig gestiegenen Renditen am US-Rentenmarkt. Denn hohe Zinsen erhöhen die Attraktivität von Anleihen im Vergleich zu Aktien.

Auf Unternehmensseite gaben derweil Immobilienwerte im Einklang mit dem europaweit schwachen Trend nach - die voraussichtlich noch länger hohen Zinsen lasten seit den jüngsten Notenbankaussagen wieder verstärkt auf dem Sektor. Für die seit Mitte August kräftig gestiegenen Vonovia-Anteile ging es am Dax-Ende um fast drei Prozent bergab. Bei den übrigen Branchenvertretern in den hinteren Börsenreihen fielen die Kursverluste teils noch höher aus.

Unter den schwächsten Werten im Dax blieben auch die Aktien des Online-Modehändlers Zalando DE000ZAL1111 unter Druck und gaben um rund zwei Prozent nach. Börsianer zogen negative Rückschlüsse aus aktuellen Zahlen des britischen Onlinehändlers Asos GB0030927254. Der Experte Andrew Wade vom Analysehaus Jefferies sprach von einer enttäuschenden Umsatz-, Margen- und Barmittelentwicklung, mit der ein schwieriges Geschäftsjahr ausgeklungen sei.

Ansonsten kam es vor allem im SDax DE0009653386 zu deutlichen Kursbewegungen. Am Index-Ende sackten die Anteilsscheine von Verbio DE000A0JL9W6 um bis zu 14 Prozent ab, gegen Mittag betrug das Minus noch gut elf Prozent. Hohe Energie- und Rohstoffkosten sowie gesunkene Absatzpreise belasteten den Biokrafthersteller im vergangenen Geschäftsjahr stark. Vor allem aber enttäuschte das Unternehmen mit seinem Gewinnausblick, die Markterwartungen hatten bisher selbst deutlich über dem oberen Ende der Zielspanne gelegen.

Die Nase vorn im SDax hatten die Papiere von Eckert & Ziegler DE0005659700, die um fast zehn Prozent in die Höhe schnellten. Der Strahlen- und Medizintechnikkonzern sicherte sich einen Großauftrag aus den USA. Dabei geht es um die Lieferung von trägerfreiem Lutetium-177 an die US-Firma Point Biopharma.

Hinter Eckert & Ziegler stiegen die Aktien von Amadeus Fire DE0005093108 um gut sieben Prozent. Der Personaldienstleister will bis zu fünf Prozent des derzeitigen Grundkapitals zurückkaufen.

Gewinne von jeweils rund fünf Prozent verzeichneten die Aktien des Waferherstellers Siltronic DE000WAF3001 und des Halbleiter-Unternehmens Elmos DE0005677108. Sie profitierten von positiven Analystenkommentaren./tav/men

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---