Aktien Frankfurt: Dax macht Großteil der Verluste wett
FRANKFURT (dpa-AFX) -Die Notenbanken haben mit ihrer restriktiven geldpolitischen Haltung die Börsen weiter im Griff: Nach der US-amerikanischen Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) verpasste am Dienstag die Bank of Japan (BoJ) den Kursen den nächsten Dämpfer. Die Zentralbank Japans entschied, die Spanne zu lockern, in der sich die langfristige Anleiherendite bewegt. Das wurde an den Märkten als erster Schritt hin zu einer zumindest leichten Straffung der geldpolitischen Zügel gewertet.
Die Börsenkurse in Asien tauchten deshalb ab und auch der Dax DE0008469008
reagierte zunächst mit deutlichen Verlusten, die der deutsche Leitindex jedoch gegen Mittag auf 0,24 Prozent verringerte beim Stand von 13 908,96 Punkten. Der MDax DE0008467416
der mittelgroßen Börsenwerte verlor zuletzt noch 0,57 Prozent bei 24 880,16 Punkte. Nur noch 0,1 Prozent tiefer stand der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145
.
In der Vorwoche hatten bereits die Fed und die EZB die Marktteilnehmer mit der Aussicht auf wohl noch für längere Zeit steigende Zinsen vertrieben. Die Währungshüter hatten die Anleger nach einem weiter nachlassenden Inflationsdruck in den USA damit auf dem falschen Fuß erwischt. Binnen einer Woche verlor der Dax zeitweise fast 900 Punkte.
Am Dienstag gab nun der Kurs der Notenbanken den Aktien von Banken weiter Auftrieb und verstärkte umgekehrt den Druck auf die Immobilienwerte. Deutsche Bank DE0005140008
gewannen mehr als drei Prozent und Commerzbank DE000CBK1001
fast sechs Prozent. Die sich weltweit weiter straffende geldpolitische Tendenz bringe Banken und Versicherungskonzernen Zinseinnahmen und Entlastungen auf der Kostenseite, erläuterte Marktexperte Andreas Lipkow.
Vonovia DE000A1ML7J1
dagegen verloren rund zwei Prozent und Aroundtown LU1673108939
- zusätzlich belastet von einer gestrichenen Kaufempfehlung der Berenberg Bank - annähernd acht Prozent.
Rheinmetall DE0007030009
rutschten um weitere 4,8 Prozent ab. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) drohte mit dem Ende des Puma-Panzers. Die Titel des Modeherstellers Hugo Boss DE000A1PHFF7
verteuerten sich nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um 4,2 Prozent. Für die Aktien des Vakuumpumpen-Herstellers Pfeiffer Vacuum DE0006916604
ging es nach einer Anhebung der Umsatzprognose um 2,6 Prozent hinauf.
Mit einem Kurssturz von 82 Prozent reagierten die Aktien des Ladetechnikanbieters Compleo DE000A2QDNX9
auf die Einleitung eines geordneten Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---