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Aktien Frankfurt: Dax weiter freundlich - Kaum Reaktion auf robuste US-Daten

FRANKFURT (dpa-AFX) -Der Dax DE0008469008 hat am Mittwoch erst einmal kaum auf robuste Daten zum US-Einzelhandelsumsatz reagiert. Der schon davor freundliche deutsche Leitindex gewann zuletzt 0,49 Prozent auf 15 456,11 Punkte. Damit verharrt er in der Konsolidierungsspanne der vergangenen zwei Wochen, aus der er am Donnerstag einen erfolglosen Ausbruchsversuch gewagt hatte. Er bleibt damit aber in Sichtweite des höchsten Stands seit über einem Jahr.

Für den MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen ging es am Mittwochnachmittag um 0,53 Prozent auf 28 481,53 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 gewann 0,63 Prozent auf 4265,42 Zähler.

Der Einzelhandelsumsatz in den USA stieg im Januar gegenüber dem Vormonat deutlicher als erwartet. Zudem erholte sich der Empire-State-Index, der die Industriestimmung im US-Bundesstaat New York misst, im Februar kräftiger als prognostiziert. Den Ökonomen der Landesbank Helaba zufolge dürften die Daten "im Hinblick auf die Zinserhöhungserwartungen bezüglich der (US-Notenbank) Fed nochmals unterstützend wirken". In Kürze wird eine Reihe weiterer US-Konjunkturdaten zu Industrieproduktion und Lagerbeständen sowie zum Immobilien- und Ölmarkt erwartet.

Unter den deutschen Einzelwerten stach Ceconomy DE0007257503 heraus: Die schon am Vortag starken Aktien waren dank Übernahmefantasie mit plus neun Prozent Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax DE0009653386. Das "Handelsblatt" berichtete unter Berufung auf Finanzkreise von Gesprächen zwischen dem Elektronikhändler mit seinen Ketten Saturn und Media Markt und dem französischen Händler Fnac Darty FR0011476928 über einen möglichen Zusammenschluss. Besonders konkret seien die Versuche noch nicht gewesen, habe ein Insider gesagt, eher ein "gegenseitiges Beschnuppern". Ceconomy ist mit 24 Prozent an Fnac Darty beteiligt.

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Dahinter verteuerten sich die Aktien von Elmos DE0005677108 um 7,3 Prozent und näherten sich so wieder ihrem jüngsten Rekordhoch. Der Halbleiterhersteller ist nach einem Rekordjahr für 2023 deutlich zuversichtlicher als die Erwartung an den Märkten.

Die nach einer Verlustserie zuletzt stabilisierten Aktien des Telekomkonzerns United Internet DE0005089031 verteuerten sich nach der Ankündigung von Aktienrückkäufen an der MDax-Spitze um 5,8 Prozent.

Der Solar- und Windpark-Betreiber Encavis DE0006095003 übertraf dank hoher Strompreise 2022 sowohl die eigene Planung als auch die Analystenerwartungen. Ein Börsianer sprach von soliden vorläufigen Zahlen, welche die Aktien nach der jüngst schwachen Entwicklung unterstützten - zuletzt gewannen sie allerdings nur 0,4 Prozent. Dem Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland DE000SAFH001 bescherten überraschend gute Jahreszahlen einen Kursanstieg um 4,5 Prozent.

Derweil verfehlte Amadeus Fire DE0005093108 2022 wegen einer Krankheitswelle im Schlussquartal seine Ergebnisprognose, obwohl das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen auf einen Höchststand stieg. Einem Händler zufolge blieb der Personaldienstleister damit auch knapp unter der Konsensschätzung. Die Aktien legten mit 0,8 Prozent zuletzt indes wieder stärker zu als der SDax.

Bei der Lufthansa DE0008232125 und Fraport DE0005773303 drückte eine IT-Panne, die zwischenzeitlich den Flugverkehr am Frankfurter Flughafen massiv behinderte, etwas auf die Stimmung: Die bereits vor der Nachricht schwachen Papiere beider Unternehmen verloren zuletzt 0,7 beziehungsweise 1,1 Prozent. Nach einer mehrstündigen Sperre sind dem Flughafenbetreiber zufolge nun aber wieder Landungen möglich.

Auch Analystenaussagen bewegten. Die US-Bank JPMorgan stufte die Papiere des Industriekonzerns Thyssenkrupp DE0007500001 nach den jüngst vorgelegten Quartalszahlen hoch und rät nun zu einer neutralen Gewichtung. Mit einem Plus von 4,2 Prozent waren die Essener im MDax weit vorn dabei. Einer der besten Dax-Titel war der Chemikalienhändler Brenntag DE000A1DAHH0, dessen Aktien um zweieinhalb Prozent anzogen. Die Citigroup rät zum Kauf.

Im SDax war Norma DE000A1H8BV3 mit plus 6,7 Prozent zuletzt gut gefragt. Mit der DZ Bank und Hauck Aufhäuser Investment Banking empfehlen gleich zwei Häuser den Autozulieferer neu zum Kauf. Die jüngsten Übernahmespekulationen seien angesichts der starken Marktposition sowie der Aktionärsstruktur realistisch und dürften sich zu einem wichtigen Kurstreiber entwickeln, schrieb DZ-Analyst Thorsten Reigber.

Dagegen rutschten die Anteilsscheine der Software AG DE000A2GS401 um 2,8 Prozent ab, nachdem die Schweizer Bank UBS ihre Kaufempfehlung gestrichen hatte. Bei 19,04 Euro markierten sie zeitweise den tiefsten Stand seit 2014. Analyst Michael Briest äußerte sich skeptisch zur Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr.

Der Euro EU0009652759 reagierte nur kurz negativ auf die US-Daten und kostete zuletzt 1,0704 US-Dollar. Am Dienstag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,0759 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,36 Prozent am Vortag auf 2,41 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 fiel um 0,21 Prozent auf 125,29 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 verlor 0,09 Prozent auf 135,16 Punkte./gl/jha/

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---