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Aktien Frankfurt Ausblick: Kursrutsch setzt sich fort - Powell-Rede wirkt nach

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die von US-Notenbank-Chef Jerome Powell neu angefachte Zinsangst dürfte den deutschen Aktienmarkt zu Wochenbeginnn weiter belasten. Im Schlepptau der international schwachen Börsen lässt der Dax <DE0008469008> wohl weiter Federn: Der X-Dax als Indikator für den Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor dem Auftakt ein Minus von 1,4 Prozent auf 12 789 Punkte. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> wird in ähnlichem Maße unter Druck erwartet.

Am Freitag hatte Powell auf der Notenbankkonferenz in Jackson Hole die Märkte erheblich unter Druck gesetzt. Laut dem Bankhaus Metzler hat er nachdrücklich die Absicht bekräftigt, die Geldpolitik so weit zu straffen, dass die Inflation auf das Zielniveau von zwei Prozent sinkt. Dabei habe er eingeräumt, dass dies wahrscheinlich "einige Schmerzen für Haushalte und Unternehmen" bedeutet.

Zuvor hätten einige Marktteilnehmer die Erwartung gehegt, dass die Fed ihren re­striktiven Kurs infolge einer sich abkühlenden Wirtschaft revidieren könnte. "Dem erteilte Powell jedoch eine klare Absage", schrieb der Metzler-Analyst Eugen Keller. Nach Ansicht des Währungshüters warne die Erfahrung der Vergangenheit eindringlich vor einer verfrühten geldpolitischen Locke­rung.

Die Experten der Commerzbank sprachen mit Blick auf die internationalen heftigen Kursverluste schon von einem "brutalen Ausverkauf", wenngleich ein echter Ausverkauf anders aussieht. Der Dax gilt mit dem Rutsch deutlich unter die 13 000-Punkte-Marke auch charttechnisch als angeschlagen. "Das überdurchschnittliche Handelsvolumen stützt den kurzfristig eingeschlagenen Abwärtsmodus zusätzlich", sagte Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel. Eine Gegenbewegung sei "keinesfalls in Sicht".

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Für erhöhte Nervosität könnte in den kommenden Tagen außerdem der von Russland angekündigte dreitägige Gas-Stopp sorgen. Wegen Wartungsarbeiten soll ab Mittwoch für kurze Zeit erneut kein russisches Gas nach Deutschland fließen. Es bleibt die Unsicherheit, ob die zuletzt schon drastisch reduzierten Lieferungen nach dem 2. September wieder aufgenommen werden.

Bei Einzelaktien dürften erneut rote Vorzeichen vorherrschen, gerade was die vielen zyklischen Werte im deutschen Leitindex betrifft. Ein Kandidat für einen Ausreißer könnte allerdings Bayer <DE000BAY0017> werden angesichts von Studiendaten zum Medikamentenkandidaten Asundexian, dem erhofften Nachfolger für den Kassenschlager Xarelto. Die Anleger zeigten sich erst einmal nicht ermutigt, der Kurs im vorbörslichen Tradegate-Handel fiel marktkonform um 1,4 Prozent.

Experten bewerteten die Phase-II-Daten tendenziell leicht positiv, Freudensprünge gab es aber nicht. Die Studie geht nun in die dritte Studienphase. Insgesamt sei das viele Milliarden Euro große Potenzial des Mittels in der Anwendung gegen Schlaganfälle bestätigt worden, schrieb der JPMorgan-Analyst Richard Vosser in einer ersten Reaktion.