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Aktien Europa: Erholungsrally - Hoffnung auf Annäherung im Ukraine-Konflikt

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch deutlich zugelegt. Nachdem es am Vortag nur zu einer zaghaften Stabilisierung gereicht hatte, ging es nun kräftig nach oben. Hoffnungsschimmer im Ukraine-Konflikt und die stark überverkaufte Marktlage heizten die Gegenbewegung an. Der EuroStoxx 50 <EU0009658145> kletterte gegen Mittag um 5,48 Prozent auf 3697,22 Punkte.

Der französische Cac 40 <FR0003500008> stieg um 5,15 Prozent auf 6270,12 Punkte. Der britische FTSE 100 <GB0001383545> rückte um 2,12 Prozent auf 7111,47 Punkte vor.

"Die Börse setzt zum einen auf das Treffen zwischen den beiden Außenministern der Ukraine und Russlands morgen in der Türkei und zum anderen auf die im Vorfeld kommunizierten Zugeständnisse auf ukrainischer Seite, sich mit einem neutralen Status des Landes durchaus anfreunden zu können", begründete Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets die Gewinne. Die Ukraine schließt nicht aus, in Verhandlungen mit Russland auch über eine mögliche Neutralität des Landes zu sprechen. Seit 2019 ist das Ziel des Nato-Beitritts in der ukrainischen Verfassung festgelegt. Russland fordert, dass die Ukraine darauf verzichtet und sich für neutral erklärt.

Für Entwarnung ist es nach Ansicht von Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect aber noch zu früh. "Vorsicht bleibt weiterhin das Gebot der Stunde", warnt Lipkow. Die Gewinne seien vor allem auf die Eindeckungen von Leerverkäufern zurückzuführen, die zuvor auf sinkende Kurse gesetzt haben.

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Neben der Ukraine ist die Aufmerksamkeit auf die anstehende Sitzung der Europäischen Zentralbank gerichtet. Die Notenbanken der westlichen Welt befinden sich nach Ansicht des Leiters der Vermögensverwaltung der Union Bancaire Privée, Norman Villamin, in einem Dilemma, da Sanktionen gegen Russland das Potenzial besitzen, einen Schock bei der Rohstoffversorgung auszulösen. Sollten die massiven im Raum stehenden Sanktionen umgesetzt werden, stehen die westlichen Zentralbanken Villamin zufolge vor der Wahl, eine ähnliche Geldpolitik wie in den 1970er Jahren zu verfolgen, die zu tiefen Rezessionen während des gesamten Jahrzehnts führte, oder Inflation zuzulassen, um das Wachstum aufrechtzuerhalten.

Die Erholung führte zu veränderten Vorzeichen bei den Sektoren. Ganz vorne lagen die zuletzt arg gebeutelten Autowerte und weitere zyklische Sektoren. Auch Banken und Versicherer verzeichneten kräftige Gewinne. Ganz am Ende rangierten dagegen die Öl- und Rohstoffwerte, die im Zuge der Ukraine-Krise kräftig zugelegt hatten. Sie verzeichneten nun Verluste. Auch den zuletzt stark gestiegenen Titel der Windanlagebauer bekam der Wechsel nicht gut. So verloren Vestas <DK0010268606> 6,7 Prozent.

Hinter den starken Sektorbewegungen traten die Einzelmeldungen etwas zurück, blieben aber nicht ohne Wirkung. So zogen Prudential <GB0007099541> um 6,1 Prozent an. Die US-Bank JPMorgan hatte die Einstufung nach Zahlen auf "Overweight" belassen. Der Versicherer habe im Rahmen der Erwartungen abgeschnitten, wenngleich sich die Barmittel besser entwickelt hätten als gedacht, schrieb Analyst Farooq Hanif.

Im Sektor der Reise- und Freizeitwerte stachen die Aktien der französischen Hotelkette Accor <FR0000120404> hervor. Auch dank einer Kaufempfehlung von Berenberg schoss der zuvor abgestürzte Wert um über elf Prozent nach oben. Weniger gut lief es bei Geberit. Der größte Sanitärtechniker Europas hatte mit seinen Gewinnzahlen für 2021 die Erwartungen der Analysten zwar in etwa erfüllt. Allerdings hatten sich die Experten mehr Dividende erhofft. Geberit verloren 1,6 Prozent.