Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.235,45
    +24,90 (+0,14%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.894,02
    -8,58 (-0,18%)
     
  • Dow Jones 30

    39.118,86
    -45,20 (-0,12%)
     
  • Gold

    2.336,90
    +0,30 (+0,01%)
     
  • EUR/USD

    1,0716
    +0,0007 (+0,06%)
     
  • Bitcoin EUR

    57.150,09
    +445,07 (+0,78%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.264,86
    -18,97 (-1,48%)
     
  • Öl (Brent)

    81,46
    -0,28 (-0,34%)
     
  • MDAX

    25.176,06
    -197,83 (-0,78%)
     
  • TecDAX

    3.326,63
    -4,04 (-0,12%)
     
  • SDAX

    14.317,55
    -33,87 (-0,24%)
     
  • Nikkei 225

    39.583,08
    +241,54 (+0,61%)
     
  • FTSE 100

    8.164,12
    -15,56 (-0,19%)
     
  • CAC 40

    7.479,40
    -51,32 (-0,68%)
     
  • Nasdaq Compositive

    17.732,60
    -126,08 (-0,71%)
     

AKTIE IM FOKUS 2: Roaming-Deal als Befreiungsschlag für 1&1 und Klatsche für O2

(neue Fassung mit Analystenkommentaren von der Berenberg Bank, der DZ Bank und von Bloomberg Intelligence)

FRANKFURT/LONDON/MADRID (dpa-AFX) - Eine Roaming-Partnerschaft zwischen 1&1 DE0005545503 und Vodafone GB00BH4HKS39 hat am Mittwoch die Kurse in der europäischen Telekombranche heftig durcheinander gewirbelt. Analysten sprachen von einem "Befreiungsschlag für 1&1" und einer herben Klatsche für Telefonica Deutschland DE000A1J5RX9.

1&1-Kunden können spätestens ab Oktober 2024 dort, wo ihr eigentlicher Vertragspartner keine eigenen Masten hat, mit dem Vodafone-Netz verbunden werden. Bisher hat das Mobilfunkunternehmen so einen Vertrag mit dem Wettbewerber Telefonica Deutschland (O2), der aber nur für den 4G-Standard gilt. Bei Vodafone ist hingegen auch 5G und damit der neueste Mobilfunkstandard inbegriffen.

1&1 und United Internet DE0005089031 schnellten im SDax DE0009653386 prozentual zweistellig nach oben. 1&1 gewannen knapp 15 Prozent auf 11,74 Euro und die Anteile des Mutterkonzerns schnellten um etwas mehr als 16 Prozent auf 15,86 Euro hoch. Beide sind damit zurück auf dem höchsten Stand seit März. In London stiegen zudem die Aktien der britischen Vodafone um 2,3 Prozent.

WERBUNG

Dagegen brachen die O2-Aktien im MDax DE0008467416 zweistellig ein. Mit zuletzt minus 15 Prozent auf 2,06 Euro sind sie zurück auf dem tiefsten Stand seit Oktober 2022. In Madrid gaben zudem die Anteile des Mutterkonzerns Telefonica nach. Verluste verbuchten auch Deutsche Telekom DE0005557508 mit minus 2,3 Prozent und Freenet DE000A0Z2ZZ5, die um knapp 2 Prozent nachgaben.

Frederik Altmann vom Wertpapierhändler Alpha erinnerte mit Blick auf die frisch abgeschlossene Roaming-Partnerschaft daran, dass 1&1/United Internet bisher beim Roaming zwar auf das Netz von Telefonica Deutschland zugreifen, "die Unternehmen aber darüber schon seit längerem im Clinch liegen". Mit der nun langfristigen Partnerschaft mit Vodafone "dürfte United Internet mit seiner Mobilfunksparte 1&1 die Probleme zu seinen Gunsten und zum Nachteil von O2 lösen", so Altmann.

Die Nachricht ist für Telefonica Deutschland "stark negativ", denn 40 Prozent des freien Barmittelzuflusses von O2 kommen laut Berenberg-Analyst Usman Ghazi aus dem Vertrag mit 1&1. Obendrein verliere Telefonica Deutschland damit etwa 7 Prozent der Gesamteinnahmen, schrieb Analyst Erhan Gurses von Bloomberg Intelligence.

Zugleich könnte sich 1&1 Ghazi zufolge seinerseits nun in "sichereren Händen" fühlen, denn O2 sei stark daran interessiert gewesen, den Preis für seinen Großhandelsvertrag zugunsten der eigenen Dividende zu erhöhen. Und sollte die Beziehung zwischen 1&1 und Vodafone entspannter verlaufe als die mit O2, so könnte 1&1 den Ausbau seines Netzes nach Erreichen von 50 Prozent der nationalen Abdeckung einstellen, wie der Berenberg-Experte schrieb.

Einen "Befreiungsschlag" und "Game Changer" für das angeschlagene Investment 1&1 nannte DZ-Bank Analyst Karsten Oblinger die Nachricht über die Roaming-Partnerschaft. Gleich mehrere Probleme bezüglich der Übergangsphase beim Netzaufbau seien nun gelöst. "1&1 hat sich jetzt einen flächendeckenden Zugang zu einem 5G-Netzwerk und Nachfolgetechnologien gesichert. Zudem sollten nun auch die Streitigkeiten mit der Vodafone-Tochter Vantage Towers DE000A3H3LL2 aufgelöst werden", erwartet er.