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Absicherung für Ihr Depot

Devisenhandel in Seoul: Die andauernden Drohgebärden aus und gegen Nordkorea belasten die Finanzmärkte (Bild: AP Photo/Lee Jin-man)
Devisenhandel in Seoul: Die andauernden Drohgebärden aus und gegen Nordkorea belasten die Finanzmärkte (Bild: AP Photo/Lee Jin-man)

Die Krise in Nordkorea führt dazu, dass sich Anleger vermehrt Sorgen um ihr Depot machen. Wird die Entwicklung dort die Börse in den Keller schicken? Ist mit größeren Einbrüchen zu rechnen? Fragen dieser Art kommen in den letzten Tagen vermehrt bei mir an.

Mögliche Auswirkungen der Nordkoreakrise an den Börsen

Sie wissen, dass ich grundsätzlich für eine „Buy and Hold“ (Kaufen und Halten) Strategie für alle aktienbasierten Anlagen plädieren. Kurzfristige Turbulenzen können als „Erinnerung“ dienen, dass Depotbesitzer ihre Ausbalancierung der Anlagen (in der Fachsprache Rebalancing) nicht verges­sen. Nur wenige Ereignisse in der Vergangenheit haben mich überlegen lassen, ob ein kompletter Ausstieg eine angemessene Reaktion auf eine Entwicklung ist.

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Wer einen sehr langen Anlagehorizont und gute Nerven hat, könnte natürlich die bedingungslose „Buy and Hold“ Strategie fortführen. Langfristcharts der Aktienmärkte zeigen Kriege wie den Irakkrieg nur als kleine Zacken. Mittelfristig könnten die Auswirkungen jedoch stärker ausfallen, hier wären dann starke Nerven und vor allem Zeit gefragt.

Ich finde es immer wichtig, dass sich Anleger im Vorfeld – also dann, wenn noch nichts oder wenig passiert ist – Gedanken machen, wie sie sich im weiteren Verlauf bei verschiedenen möglichen Szenarien verhalten wollen. Wenn Sie Absicherungsstrategien kennen, dann können Sie sich wappnen und dann, wenn für Sie der richtige Moment gekommen ist, Ihr Depot absichern:

1) Kostenlos und unverbindlich – das Musterdepot

Wer es noch nicht hat, sollte es einrichten. Ein Musterdepot ist einfach zu führen. Sie können hier alles zusammenfassen, was börsennotiert ist. Damit entgeht Ihnen nichts. Nutzen Sie ein Depot mit Limitfunktion (bspw. bei Comdirect) können Sie sich beim Unterschreiten der von Ihnen definierten Kurse sogar per E-mail warnen lassen. So haben Sie praktisch ein fiktives Stopp-Loss-Limit eingerichtet.

2) Einfach und günstig – Stopp-Loss-Limits

Echte Stopp-Loss Kurse bedeuten, dass Ihr Wertpapier beim Unterschreiten des eingegebenen Wertes zum nächsten verfügbaren Kurs verkauft werden. Da Stopp-Loss-Limits auch ihre Tücken haben, ist eine genaue Abwägung und Beobachtung der Entwicklung notwendig. Das größte Risiko ist, dass der „nächste festgestellte Kurs“ sehr viel niedriger ist, als der vorherige (bspw. durch einen Crash) und Sie dann verkaufen. Viele Banken haben hier Abhilfe geschaffen und lassen Sie zeitgleich eine Bedingung eingeben, die einen Mindestverkaufswert definiert. Damit sagen Sie dann beispielsweise: „Verkaufe, wenn der Kurs unter 90 Euro sinkt, aber mindestens 88 Euro beträgt“. Trotz der Risiken ist eine konsequent angewandte Stopp-Loss-Strategie eine der einfachsten Strategien zur Verlustbegrenzung bzw. zur Gewinnsicherung.

3) Bei hohen liquiden Mitteln – Short-ETFs

ETF steht für Exchange Traded Funds oder Indexfonds. Der Fonds bildet den zugrunde liegenden Index eins zu eins ab. Der Normalfall ist der, dass der ETF-Kurs steigt, wenn die Kurse steigen. Der Wert eines Short-ETF steigt, wenn die Kurse fallen. Wer einen „normalen“ DAX-ETF hat (in der Fachsprache: man geht long), kann mit einem Short-DAX-ETF diese Position glatt stellen. Das funktioniert allerdings nicht über lange Zeiträume eins zu eins, ist jedoch gerade dann geeignet, wenn Sie eine Korrekturphase absichern möchten. Da Sie, wenn Sie bspw. 10.000 Euro DAX-ETF absichern möchten, auch 10.000 Euro für den Short-ETF benötigen, ist bei dieser Strategie immer relativ viel Kapital erforderlich.

Für manche Anleger ist es mental schwierig zu sehen, wie ein Short-ETF im Falle einer ausbleibenden Korrektur an Wert verliert. Hier müssen Sie sich immer wieder bewusst machen, dass Sie sich für eine gewisse Zeit „glatt stellen“. Mit Verkauf des Shorts sind Sie bei weiteren Kurssteigerungen (mit dem Long-ETF) wieder dabei. Problematisch bei dieser Strategie ist erfahrungsgemäß das Timing, besonders der Verkaufszeitpunkt des Shorts.

4) Für Überzeugungstäter – Optionsscheine

Eine günstige Art, ein bestimmtes Kursniveau abzusichern, sind Put-Optionsscheine. Sie profitieren von fallenden Kursen. Bei steigenden Kursen verfallen die Puts unter Umständen wertlos. Optionsscheine setzen viel Erfahrung voraus, denn der Wert von Optionsscheinen hängt auch stark von der Volatilität (Schwankungsbreite) des Marktes ab. Daher eignet sich dieses Absicherungsinstrument nur für erfahrene Anleger.

Überlegen Sie zunächst, ob und was Sie absichern möchten. Erwägen Sie verschiedene Strategien, aber nutzen Sie unbedingt die Beobachtungsmöglichkeit mit einem Musterdepot.

Viel Erfolg bei der Absicherung.

Ihre Stefanie Kühn