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Der Stuhl des BER-Chefs wackelt

Am Mittwochabend hat sich der Aufsichtsrat der Berliner Flughäfen zu einer Krisensitzung getroffen. Flughafen-Chef Karsten Mühlenfeld musste den Kontrolleuren Rede und Antwort stehen und bleibt im Amt – vorerst.

Der Berliner Flughafenchef Karsten Mühlenfeld bleibt vorerst im Amt. Eine Sondersitzung des Aufsichtsrats zu seiner Zukunft endete in der Nacht zu Donnerstag ohne Ergebnis, wie das Unternehmen mitteilte. Das Kontrollgremium wolle seine Beratungen am kommenden Montag fortsetzen.

Der Bund hatte das Krisentreffen beantragt, weil Mühlenfeld Personalentscheidungen auf der Baustelle des neuen Hauptstadtflughafens gegen den Willen des Aufsichtsrats getroffen hatte. Es ist jedoch unklar, ob Mühlenfeld dabei Regelverstöße beging. Der Anteilseigner Brandenburg sperrte sich gegen eine Entlassung Mühlenfelds. Zuvor hatte es im Umfeld der Aufsichtsräte geheißen, es laufe auf eine Ablösung Mühlenfelds hinaus.

Das Land Berlin ist Handelsblatt-Informationen zufolge gegen Mühlenfeld, ebenfalls der Bund. Die Arbeitnehmervertreter haben sich nicht geäußert, sie gelten aber nicht als Unterstützer Mühlenfelds. Insgesamt hat der Aufsichtsrat 20 Mitglieder, vier aus Brandenburg, vier aus Berlin, zwei vom Bund und zehn Arbeitnehmervertreter.

Aus Brandenburg hieß es vor der Krisensitzung, Mühlenfeld solle in die Pflicht genommen werden, das Projekt zu Ende zu führen. Eine etwaige Inthronisierung eines Nachfolgers werde nicht unterstützt, weil es dem Projekt nicht dienlich sei, erfuhr das Handelsblatt aus Kreisen des Gremiums.

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Vor allem aber Berlin ist verärgert über den Manager. Der hatte in der vergangenen Woche Marks entlassen und dafür einen Interimsmanager engagiert: Christoph Bretschneider, Ex-Geschäftsführer der DB ProjektBau GmbH und zuletzt als selbständiger Unternehmensberater tätig.

Offenbar ist Berlin der Meinung, dass mit Marks der Falsche gehen musste, da es im Vorfeld der Sitzung nicht ausgeschlossen wurde, dass der bisherige Technik-Chef zurückgeholt werde. In welcher Funktion blieb offen.

Der Rausschmiss hatte aber wohl das Fass nur zum Überlaufen gebracht. Die Vorbehalte gegen den früheren Rolls-Royce-Manager, der auf Betreiben Brandenburgs zum Flughafenchef ernannt worden war, waren nie ganz verschwunden. Wiederholt sollen Kommunikationsprobleme zwischen Mühlenfeld und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Müller, Berlins Regierendem Bürgermeister, aufgetreten sein, die das Vertrauen belastet haben. Der Bund war von Anfang an gegen Mühlenfeld, hatte aber 2015 als Minderheitsgesellschafter klein beigegeben.

Als neuer Geschäftsführer wurde über die Aufsichtsratsmitglieder Rainer Bomba (Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium) und Engelbert Lütke Daldrup (Staatssekretär in der Berliner Senatskanzlei) spekuliert. Vor Mühlenfeld hatte Hartmut Mehdorn versucht, den Flughafen an den Start zu bringen - und war gescheitert. Der Start des Flughafens war 2012 wegen Problemen an der Brandschutzanlage gestoppt worden. Seitdem wurden eine Reihe neuer Termine genannt, die allesamt gerissen wurden, zuletzt eine Eröffnung Ende 2017.