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5 Gründe, warum Apple-Fans das iPhone X nicht haben müssen

Das neue Premium-Smartphone aus Cupertino: das iPhone X (Foto: © Apple)
Das neue Premium-Smartphone aus Cupertino: das iPhone X (Foto: © Apple)


Freitag ab 9 Uhr deutscher Zeit ist es endlich so weit: Die Vorbestellungsphase für das iPhone X beginnt. Glaubt man Analystenprognosen, dürfte Apples neues Premium-Smartphone, das für bis zu 1319 Euro auf den deutschen Markt kommt, auf eine riesige Nachfrage stoßen und monatelang ausverkauft sein. Fünf Gründe, warum Apple-Fans gut über eine Vorbestellung nachdenken sollten.

1.) Das iPhone X ist schlicht zu teuer

1319 Euro – in Worten: Eintausenddreihundertneunzehn Euro – kostet die 256 GB große Version des iPhone X, für die sich die meisten Käufer entscheiden dürften. Als Alternative steht nämlich für 1149 Euro lediglich eine 64 GB-Variante zur Verfügung, die schnell mit Fotos, Videos und Apps gefüllt ist, zumal, wenn man alte Daten importiert.

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Apple zieht seinen Kunden also mit sanftem Druck beim iPhone X wieder einmal die Euros aus der Tasche. Keine Frage: Das neue Flaggschiff-iPhone mit fast randlosem OLED-Display ist der Smartphone-Hingucker der nächsten Monate. Das iPhone X ist der Must-Have-Kauf für alle, die der Welt zeigen wollen, dass sie das vermeintlich heißeste Gadget auf dem Planeten besitzen.

Dafür zahlen sie allerdings einen bemerkenswert hohen Preis: Für 1319 Euro bekommt man jede Menge andere Apple-Produkte, die mutmaßlich nicht so schnell veralten werden. Die Einstiegsversion des MacBook Air mit 128 GB etwa für 1099 Euro – oder für ganze 30 Euro mehr (1349 Euro) das nächstgrößere Modell mit einer 256 GB Festplatte.

Damit nicht genug: Sogar einen 21,5 Zoll großen iMac mit 1 TB Festplatte und 2,3 GHz-Prozessor (1299 Euro) bekommt man anstelle der großen iPhone X-Version – und spart noch 20 Euro.

Mit anderen Apple-Produkten kann zum Preis des iPhone X gleich die ganze Familie ausgestattet werden: Gleich drei iPads (Einstiegsmodell in 9,7 Zoll) und ein 1-Jahres-Abonnement des Streaming-Dienstes Apple Music oder sogar fast 5 Apple Watches der ersten Generation (zu insgesamt 1345 Euro) bekommt man anstelle des neuen iPhone-Flaggschiffs – von Vergleichen mit Tech-Produkten anderer Hersteller ganz zu schweigen…

2.) Die älteren iPhone-Modelle sind attraktiver geworden

Das Hauptverkaufsargument des iPhone X ist fraglos der neue Formfaktor mit einem fast randlosen Display-Design. Am Ende des Tages ist das iPhone X aber immer noch ein iPhone – genau wie das iPhone 6s, iPhone 7 und iPhone SE, die mit dem gleichen mobilen Betriebssystem iOS 11 arbeiten.

Wer auf das Gefühl, ein randloses Display besitzen zu müssen, verzichten und wie in den vergangenen zehn Jahren weiter mit den rund 1 Zentimeter langen Randbereichen am oberen und unteren Ende des iPhones leben kann, ist bei den Vorgängermodellen bestens bedient – nicht zuletzt, weil sie seit einigen Wochen deutlich günstiger geworden sind.

So ist das iPhone 7, bis zur ersten Septemberwoche noch Apples Flaggschiff-Modell, über Nacht 130 Euro günstiger geworden und jetzt bereits ab 629 Euro zu haben – man bekäme also gleich zwei iPhone 7 zum Preis des iPhone X in der Maxi-Ausführung. Auch das 5,5 Zoll große Plus-Modell ist mit 769 Euro seit Kurzem um 130 Euro günstiger geworden – und damit 50 Prozent preiswerter als die Einstiegsversion des iPhone X bzw. 70 Prozent als die 256 GB-Variante.

Wer sich mit noch einer Generation darunter zufrieden gibt, kommt beim iPhone 6s nunmehr bereits ab 519 bzw. 629 Euro für die Plus-Version zum Zuge – eine Ermäßigung von weiteren 120 Euro! Das Flaggschiff-Modell des Jahres 2015 ist fraglos immer noch ein gutes Smartphone, das dem iPhone 7 oder dem neuen iPhone 8 lediglich in der Prozessorleistung und bei der Kamera (iPhone 7 Plus und 8 Plus bieten den beliebten Porträt-Modus) etwas nachsteht. Vor allem Neukunden, die schon immer mit einem Apple-Smartphone geliebäugelt haben, bekommen viel iPhone für wenig Geld.

Das gilt in noch größerem Maße beim Einsteigermodell iPhone SE in 4 Zoll, das Apple als neu aufgelegten iPhone 5s-Nachfolger im vergangenen Jahr noch für 489 Euro auf den deutschen Markt brachte und nunmehr bereits ab 409 Euro zu haben ist. In anderen Worten: Man bekommt die Familienpackung von drei iPhone SE zum Preis des neuen iPhone X. Zumindest wirtschaftlich betrachtet, fehlen dem neuen Apple-Flaggschiff-Smartphone damit die Argumente.

3.) Problempotenzial mit brandneuen Produkt-Generationen

Es ist das Nutzerrisiko in der schnelllebigen Techindustrie: Bei brandneuen Produkten kann schon einmal etwas schiefgehen. Apple selbst hat eine lange Historie mit problematischen Produktlaunches. 2010 brachte der Kultkonzern aus Cupertino das komplett neu designte iPhone 4 auf den Markt, das jedoch schnell durch Empfangsprobleme auffiel – das legendäre „Antennagate“ machte die Runde und bescherte Apple jede Menge Negativschlagzeilen. Ein sichtlich genervter Apple-CEO Steve Jobs musste am Ende Schutzhüllen an betroffene Nutzer verteilen.

Zwei Jahre später überschattete der neu eingeführte Kartendienst Maps, der als Teil vom mobilen Betriebssystem iOS 6 für alle iPhone- und iPad-Besitzer ausgerollt wurde, den Launch des iPhone 5 – Apple musste sich für seinen fehlerhaften neuen Kartendienst in aller Öffentlichkeit entschuldigen und die Angebote der Konkurrenz empfehlen. Damit nicht genug: Wieder zwei Jahre später machte beim iPhone 6 das „Bendgate“ die Runde, nachdem die leichte Biegbarkeit der dünnen, neuen iPhones kritisiert wurde.

Und auch die allerneusten iPhones sorgen schon wieder für Probleme. In gleich sieben Fällen beklagten Nutzer beim erst im September gelaunchten iPhone 8 Plus einen Defekt: Das iPhone blähte sich unter dem Druck des Akkus auf, das Display platzte auf. Diesmal sorgte das sogenannte „Splitgate“ für Sorgenfalten in Cupertino.

Nicht auszudenken, wenn auch beim neuen Flaggschiff-Smartphone aus Cupertino etwas schiefläuft, da sich durch die Produktionsprobleme ohnehin beunruhigend deutliche Lieferverzögerungen ergeben haben. Problempotenzial könnte das neue Schlüsselfeature Face ID bieten: Die neu eingeführte Gesichtserkennung versagte ausgerechnet bei der Produktvorstellung auf der Bühne des Steve Jobs Theaters.

4.) Bewährte Features wie Touch ID fehlen

Entsprechend viel diskutiert werden dürfte die Abwesenheit eines vertrauten und bewährten Features auf dem iPhone X: Das neue Apple-Smartphone kommt ohne den 2013 eingeführten Fingerabdrucksensor Touch ID daher. Für angeblich zwanzig Mal höhere Sicherheit soll stattdessen die Gesichtserkennung Face ID sorgen.

Doch die scheint nicht jedermanns Sache zu sein, wie die Reaktionen nach der Keynote zeigen: Nicht jeder Nutzer will 30.000 Punkte seines Gesichts von der Infrarot-Kamera abtasten lassen, um schlicht sein iPhone zu entsperren. Apple-Mitbegründer Steve Wozniak erklärte sogar, er werde wegen seiner Zweifel an der einwandfreien Verwendung von Face ID erstmals ein neues iPhone nicht zum Start erwerben.

Und dann ist da noch der Aufreger des vergangenen Jahres: Plötzlich war die Buchse weg. Mit dem iPhone 7 hatte Apple den seit dem ersten iPhone bekannten Klinkensteckeranschluss für Kopfhörer gekappt. Kopfhörer werden nun in den Lightning-Anschluss gesteckt, mit dem das iPhone geladen wird. Apple bereitet seine Kunden mit den neuen kabellosen Kopfhörern AirPods zudem auf eine drahtlose Zukunft vor, doch die kostet noch mal 179 Euro extra.

Zwar dürfte Apple wie beim iPhone 7 auch beim iPhone X einen Adapter zum 3,5 mm dicken Klinkenstecker mitliefern, doch nicht zuletzt Besitzer von 300 Euro teuren Kopfhörern dürften sich wie auf Krücken vorkommen, wenn sie das neue Kultsmartphone erst mal mit einem Adapter verstöpseln müssen, um die bewährten alten Kopfhörer weiter verwenden zu können.

5.) Die Wartezeit ist so lang, dass sich weiteres Warten auf die nächsten iPhones lohnt

Nach dem iPhone ist bekanntlich vor dem iPhone. Diese altbekannte Apple-Weisheit gilt mehr denn je in diesem Jahr, in dem sich das Warten auf das neue iPhone-Flaggschiff ungewöhnlich in die Länge zog. Normalerweise stellt Apple neue iPhones in der zweiten Septemberwoche auf seiner wichtigsten Keynote des Jahres vor, nach ein oder zwei Wochen kommen die Geräte in den Handel – so war es zumindest immer seit 2012.

In diesem Jahr ist jedoch wegen der viel beschriebenen Produktionsengpässe alles anders: Das iPhone X ist offenkundig nicht zuletzt wegen der neuen Gesichtserkennung Face ID und des neuen Kamerasystems TrueDepth schwer herzustellen. Entsprechend hat Apple den Launch auf den 3. November verschoben und damit Anlegern und Analysten Kopfzerbrechen bereitet, weil der direkte Verkaufsvergleich zum Vorjahr fehlt.

Doch damit nicht genug: Wie der stets gut vernetzte Tech-Analyst Ming-Chi Kuo von KGI Securities prognostiziert, könnte sich die Nachfrage allein in der am Freitag beginnenden Vorbestellungsphase auf bis zu 50 Millionen Geräte belaufen! Der Knackpunkt: Kuo rechnet damit, dass Apple zum Verkaufsstart nicht annähernd genügend Exemplare zur Verfügung haben wird – nach letzten Schätzungen sollen es gerade einmal zwei bis drei Millionen Geräte sein.

Im Klartext bedeutet das: Es könnte durchaus 2018 werden, bis Vorbesteller ihr sehnlichst begehrtes iPhone X in den Händen halten. Wer sich zum Vorbestellungsbeginn noch nicht entscheiden kann und das neue OLED-iPhone ab November erst einmal in den Apple Stores begutachten will, wird entsprechend noch später bedient und kommt womöglich erst im Februar oder März mit seiner Bestellung zum Zuge.

Bleibt Apple bei seinem traditionellen Launch-Zyklus, dürften sich nicht wenige wartende iPhone X-Kunden fragen, ob sie schlicht nicht noch ein weiteres halbes Jahr warten sollen, um dann im nächsten Herbst die Nachfolge-Generation des iPhone X zu ergattern. Für die 2018er iPhones spricht zudem, dass mögliche Kinderkrankheiten beseitigt werden und Apple die Zuliefererkette in der Zwischenzeit optimiert haben dürfte und möglicherweise sogar den iPhone X-Nachfolger in verschiedenen Display-Größen anbieten könnte – das iPhone erscheint aktuell nur in einem Modell mit 5,8 Zoll Display.

Gerüchte über eine Phablet-Version mit einem Display in einer Diagonalen von 6,5 Zoll kursierten zuletzt in asiatischen Medien. Mehr noch: Auch die Nachfolger des iPhone 8 und 8 Plus könnten 2018 nahezu randlose LCD-Displays erhalten, die sich im Randlos-Design am iPhone X orientieren sollen.

Keine Frage: Das randlose iPhone X ist Apples Zukunft – aber die Zukunft kann für Apple-Fans, die die Geduld haben, möglicherweise noch ein Jahr warten…